Geld und Recht

Unter Schmerzmitteln unterschriebenes Testament ist gültig

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Koblenz/Berlin - Ein Erbvertrag, der zwei Tage vor dem Tod des Erblassers auf dem Sterbebett geschlossen wird, kann trotz erheblicher Schmerzmitteleinnahme wirksam sein. Um den Willen zum Abschluss des Vertrags auszudrücken, reicht es, wenn der Erblasser dem Notar zunickt und dann unterschreibt. Dies hat das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz entschieden hat ( Az. 1 U 1198/17). Sprechen ist nicht notwendig. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet. Im verhandelten Fall hatte ein Vater zunächst seinen Sohn als Alleinerben eingesetzt. Als er 45 Jahre später im Sterben lag, besuchte ihn seine Ehefrau mit einem Notar im Hospiz, um einen neuen Erbvertrag aufzusetzen, in dem sich die beiden Ehepartner gegenseitig zu Alleinerben einsetzten. Beim ersten Besuch

Worauf man bei Spenden für den Regenwald achten sollte

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Berlin - Wer zum Schutz des Regenwalds beitragen möchte, kann Projekte unterstützen, die sich ausdrücklich dafür einsetzen. Max Mälzer vom Deutschen Spendenrat empfiehlt, dafür eine der bekannten Organisationen auszuwählen, die sich Transparenzinitiativen angeschlossen haben. Neue Initiativen, die angesichts der Waldbrände in Südamerika und anderswo um Spender werben, in sozialen Netzwerken etwa, sieht er eher skeptisch: «Ich möchte nicht jede dieser Initiativen verteufeln, aber da finden sich auch durchaus schwarze Schafe unter diesen Initiativen.» Wofür genau das eigene Geld verwendet wird, können Spender zwar auch bei anderen Initiativen nicht herausfinden, erklärt Mälzer. Organisationen, die sich an Transparenzinitiativen beteiligen, zeigen aber in ihren Jahresberichten, wohin die Sp

So beteiligen Eltern den Fiskus am Schulgeld

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Berlin - Besuchen die Kinder eine Privatschule, können Eltern einen Teil der Kosten bei der Steuererklärung geltend machen. Bis zu 5000 Euro pro Jahr und Kind sind als Sonderausgaben von der Einkommensteuer absetzbar, erklärt der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL). Der Höchstbetrag gilt unabhängig davon, wie viele Monate die Schule besucht wurde. Grundlage für die Berechnung ist das tatsächlich gezahlte Schulgeld. Davon werden stets 30 Prozent berücksichtigt, so der BVL. Grundvoraussetzung: Für das Kind muss ein Anspruch auf Kindergeld oder Kinderfreibeträge bestehen. Der Abzug gilt für Schulen in freier Trägerschaft, die überwiegend privat finanziert werden und zu einem anerkannten Abschluss führen. Ausgenommen sind also etwa Nachhilfe- und Ferienkurse, die zu keinem staatlich an

Muss ich unbestellte Ware zurückgeben oder bezahlen?

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Berlin - Ein unerwartetes Paket macht Freude, zumindest wenn es von Freunden kommt. Wenn der Absender ein Unternehmen ist und eine Zahlungsaufforderung beiliegt, ist unerwartete Post dagegen eher nervig. Verbraucher können aber beruhigt sein: Nur in Ausnahmefällen müssen sie die Rechnung begleichen, erklärt die Verbraucherzentrale Berlin. Waren, die nicht bestellt wurden, müssen Empfänger grundsätzlich nicht bezahlen. Anders als manche Versender nach Erfahrung der Verbraucherschützer behaupten, wird durch den Zugang auch kein Kaufvertrag geschlossen. Der Empfänger kann selbst entscheiden, ob er die Waren kostenlos behält, entsorgt oder zurücksendet. Unseriöse Unternehmen übernehmen die Kosten für die Rücksendung allerdings oft nicht, warnt die Verbraucherzentrale. Zwei Ausnahmen sind al

Wer Filme noch in Offline-Videotheken ausleiht

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Erfurt - Es gibt sie noch, die Videotheken um die Ecke. Aber ihren Zenit haben sie bereits seit Jahren überschritten, wie Daten des Interessenverbandes des Video- und Medienfachhandels in Deutschland (IVD) mit Sitz in Düsseldorf belegen. Dort sind nach Verbandsangaben rund 80 Prozent der deutschen Videotheken Mitglied. Demnach ist ihre Zahl allein von 2014 bis 2018 auf weniger als ein Drittel zurückgegangen: Von 1544 Betrieben blieben 440. Imme mehr Online-Angebote «Die Anzahl der Abspielgeräte nimmt bei der jüngeren Generation ab», sagt der Wirtschaftswissenschaftler Oliver Budzinski von der Technischen Universität Ilmenau. Ohne Abspielmöglichkeiten für DVDs oder Blu-rays beim Verbraucher kämpfen die analogen Videotheken im Zeitalter von Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon Prime

So hoch waren die Unwetterschäden seit Jahresbeginn

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Berlin - Hagel, Stürme und andere Unwetter haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Versicherungsschäden in Höhe von 1,3 Milliarden Euro an Wohnhäusern und Fahrzeugen angerichtet. «Gerade in Süddeutschland hatten Hagelkörner für viele Blechbeulen und Glasbruch gesorgt», teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Die Versicherer rechnen für das gesamte Jahr 2019 «mit einem normalen Schadenjahr». Auch von Januar bis Juni 2018 hatte die Summe bei 1,3 Milliarden Euro gelegen. Autos hätten in diesem Jahr etwas stärker als sonst unter den sogenannten Naturgefahrenschäden gelitten: Die bisherige Schadensumme liege mit 550 Millionen Euro zehn Prozent über dem langjährigen Mittelwert. Dafür seien auch zahlreiche Hagelschäden an Autos im süddeutschen Raum vera

Bei Immobilienkredit nicht von Niedrigzins verleiten lassen

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Frankfurt/Main - Die Zinsen werden weiter sinken, vermuten Experten. Für Kleinsparer könnte das Verluste bedeuten - etwa wenn Banken deshalb Minuszinsen für Giro- oder Tagesgeldkonten einführen. Wer einen Hauskauf plant oder bald eine Anschlussfinanzierung braucht, kann sich dagegen freuen: Die Zinsen für Darlehen sind derzeit historisch niedrig. Ein Kredit über eine Laufzeit von zehn Jahren kostet nach Angaben der unabhängigen FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main derzeit im Schnitt 0,71 Prozent. Bei einer Laufzeit von 15 Jahren liegt der durchschnittliche Zinssatz bei 1,04 Prozent (Stand jeweils: 22. August). Vor drei Monaten waren es noch 1,06 Prozent bei einer Laufzeit von 10 Jahren und 1,44 bei 15 Jahren (Stand: 22. Mai). Die Zinssätze hängen im Einzelfall aber unter anderem von d

Vorsicht bei Vermögensanlagen auf grauem Kapitalmarkt

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Frankfurt/Main - Viele Anleger wissen nicht, worauf sie sich bei verschiedenen Produkten einlassen. Das liegt unter anderem an der fragwürdigen Informationspolitik mancher Anbieter - zumindest auf dem grauen Kapitalmarkt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Hessen. In mehr als zwei Drittel der Fälle (26 von 36) beschrieben die Anbieter die Anlageobjekte in den Vermögensanlagen-Informationsblättern (VIB) nicht angemessen. Die Verbraucherschützer untersuchten 36 Anlagen, die 2018 emittiert wurden. Sie gehören zum grauen Kapitalmarkt, der weniger stark reguliert ist. Die Marktwächter warnen Verbraucher grundsätzlich vor diesem Bereich, da Risiken wegen der komplexen rechtlichen Ausgestaltung häufig schwer abzuschätzen seien. Für die Studie

Konto für Studenten und Auszubildende oft ohne Gebühren

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Mainz - Die meisten Konten kosten mittlerweile Geld. Ausnahmen gibt es teilweise für Studenten und Auszubildende: Banken und Sparkassen bieten ihnen häufig gebührenfreie Kontomodelle an, erklärt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dafür müssen die jungen Kunden Nachweise vorlegen, zum Beispiel die Studienbescheinigung. Ist die Ausbildung oder das Studium abgeschlossen, fallen allerdings Gebühren an. Fotocredits: Andrea Warnecke (dpa/tmn)

Für Vorfinanzierungsdarlehen Kredit nicht zu hoch wählen

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Hamburg - Damit das Geld aus dem Bausparvertrag früher ausgezahlt wird, können Sparer ein Vorfinanzierungs- oder Vorausdarlehen aufnehmen. Es soll die Wartezeit überbrücken, bis das eigentliche Bauspardarlehen aufgenommen wird. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt, dass darauf höhere Zinsen fällig werden. Bausparer sollten das Darlehen deshalb nur in der Höhe aufnehmen, die wirklich zum Bau oder Kauf einer Immobilie nötig ist, so der Rat. Während der Laufzeit des Kredits zahlen Bausparer in der Regel nur Zinsen auf das Darlehen und parallel - anstatt einer Tilgung - in ihren Bausparvertrag ein. Dadurch soll der Bausparvertrag schneller zuteilungsreif werden oder niedrigere Sparraten anfallen. Der Haken: Mit dem Vorausdarlehen steigen auch die zu zahlende Zinslast und die Abschlusskoste