Armbanduhren als Geldanlage: Das sollten Investoren wissen

Genau 17.752.500 US-Dollar: So viel brachte die Rolex Daytona aus dem ehemaligen Besitz des Schauspielers Paul Newman dem Verkäufer auf einer Auktion im Oktober 2017. Keine schlechte Wertsteigerung – schließlich kostete die Uhr nicht mehr als ein paar hundert Dollar, als sie in den späten Sechzigerjahren erworben wurde.

Es sind Schlagzeilen wie diese, die das Anleger-Interesse für Uhren wecken. Allerdings: Wer in seltene und begehrte Zeitmesser investiert, sollte dies nicht uninformiert tun.

Uhrenmarken mit Potenzial

Datejust, Oyster Perpetual, Submariner und Co: Oft sind es tatsächlich alte Rolex-Modelle, die aufgrund ihrer Geschichte oder ihrer Seltenheit heute ein Mehrfaches ihres Anschaffungspreises wert sind. Doch es sind nicht nur Zeitmesser dieser Marke, die interessante Wertsteigerungen suggerieren: So erreichen auf dem Gebrauchtmarkt in letzter Zeit Hublot-Uhren Preise, die in wenigen Jahren um fast 20 Prozent angestiegen sind.

Weitere Marken mit Wertsteigerungspotenzial sind unter anderem Audemars Piguet, Patek Philippe, Omega sowie die deutsche Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne.

Keine Sachwerte für jedermann

Allerdings sind Uhren für Kleinanleger eher ungeeignet. Sie sind besser beraten, wenn sie ihr Geld in Anlageformen investieren, bei denen sie vom Zinseszins-Effekt profitieren – auf diese Weise mehren sie ihr Erspartes auf eine sicherere Art.

Gut situierte Anleger hingegen können etwa fünf Prozent ihres Vermögens in alternative Anlageklassen und Sachwerte wie Kunst, Oldtimer, Schmuck, Wein, Whiskey oder eben auch seltene Armbanduhren investieren.

Wichtig ist dabei der Erhaltungszustand und die Funktionsfähigkeit: Seltene Porsche-Modelle oder Rolex-Taucheruhren aus den Sechzigern dürfen nicht zu sehr rosten und müssen ticken, um als Sachwerte Wertsteigerungspotenzial zu besitzen. Wiederinstandsetzungen, Restaurationen oder Reparaturen solcher Wertanlagen können sehr kostspielig sein. Zudem ist es manchmal schwierig, jemanden zu finden, der dazu in der Lage ist.

Gerade bei Uhren ist Sachverstand wichtig, um bereits beim Kauf den Zustand möglichst sicher beurteilen zu können. Fällt nach dem Erwerb eine teure Reparatur an, schmälert das die Wertsteigerung oder sogar den Werterhalt.

Drei Faktoren beeinflussen den Uhrenkauf

Wer in eine Vintage-Uhr investieren möchte, sollte sich vor dem Kauf über drei Aspekte im Klaren sein, die den Preis sowie den späteren Wiederverkaufswert beeinflussen.

Da wäre zunächst einmal der persönliche Geschmack. Soll die Uhr getragen werden, spielt er natürlich eine Rolle. Für den objektiven Wert der Uhr ist er allerdings irrelevant. Er kann sich sogar wertmindernd auswirken, wenn sich der Käufer aus ästhetischen Gründen für ein Modell entscheidet, das ihm gefällt, am Markt aber nur einen geringen Wiederverkaufswert hat.

Der zweite Faktor ist der handwerkliche Wert, den eine Uhr besitzt. In Manufakturen gefertigte  Kleinstauflagen und exotische Komplikationen können den Gesamtwert eines Zeitmessers positiv beeinflussen, müssen es aber nicht. Hier kommt es auf den Einzelfall an.

Der dritte Aspekt ist der Preis am Uhrenmarkt. Hier zeigt sich, wie volatil die Investition in eine Uhr sein kann, denn: Der Preis ist von mehreren Kriterien abhängig, die teilweise nur schwer messbar sind. Dazu gehören neben dem Alter, der Seltenheit und dem Zustand auch die subjektiven Präferenzen potenzieller Käufer. Das können Sammlergebiete wie zum Beispiel Militäruhren oder bestimmte Uhrenmarken sein, aber auch unvorhergesehene Trends am Sammlermarkt, die kommen – und wieder gehen.

Bild: pixabay.com, jorono, 3274366

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