Geld und Recht

«Finanztest» zu Lebensversicherung: Widerspruch lohnt sich

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Berlin - Ein Widerspruch kann sich für Kunden einer Lebensversicherung lohnen. Denn selbst lange nach dem Vertragsende sind oft Tausende Euro Nachschlag drin, berichtet die Zeitschrift «Finanztest» (Heft 8/2017) der Stiftung Warentest. Der Grund: In Verträgen, die nach dem sogenannten Policenmodell abgeschlossen wurden, sind oft die Widerspruchsbelehrungen falsch. Kunden können ihren Verträgen daher auch heute noch widersprechen - selbst wenn der Vertrag schon lange gekündigt ist. Allerdings ist dafür Hilfe nötig. Betroffen sind Lebens- und Rentenversicherungen, die zwischen 1994 und 2007 abgeschlossen wurden. Bei diesen Verträgen hatte der Bundesgerichtshof die Belehrungen als falsch moniert (Az.: IV ZR 76/11). In den Unterlagen hieß es zum Beispiel: «Wie Ihnen bereits aufgrund unsere

Aufteilung des Behindertenpauschbetrags möglich

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Berlin - Ehepaare, die sich einzeln veranlagen lassen, können den Behindertenpauschbetrag jeweils zur Hälfte unter sich aufteilen. «Dies gilt auch dann, wenn der eine Partner keine Behinderung hat», erläutert Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Klocke weist auf folgendes Urteil des Finanzgerichts Thüringen (Az.: 1 K 221/16) hin: Im dem Fall beantragte ein Ehepaar bei der Einkommensteuer die Einzelveranlagung, bei der sämtliche Aufwendungen je zur Hälfte aufgeteilt werden sollten. Das Finanzamt folgte dem Antrag weitgehend, versagte jedoch die hälftige Aufteilung des Behindertenpauschbetrags, da nur die Ehefrau die persönlichen Voraussetzungen dafür erfülle. Anders urteilte hingegen das Finanzgericht: Aufwendungen, die zu den außergewöhnlichen Belastungen zählen, seien bei der Auftei

Girokarte lässt sich auch im Ausland sperren

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Frankfurt/Main - Die Girocard oder die Kreditkarte können auch im Urlaub im Ausland gesperrt werden. Der zentrale Notruf ist auch aus anderen Ländern unter der Nummer 116 116 rund um die Uhr erreichbar. Allerdings muss dann zusätzlich die Landesvorwahl nach Deutschland gewählt werden. In der Regel ist das die 0049 aus dem Festnetz beziehungsweise +49 aus dem Mobilfunknetz. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: In den USA beispielsweise gilt die Vorwahl 01149, erklärt der Verein Sperr-Notruf. Zusätzlich ist der Sperr-Notruf auch unter +49 30 4050 4050 erreichbar. Wichtig: Wer seine Karte nach einem Verlust oder einem Diebstahl sperren will, braucht die Kartendaten. Die IBAN beziehungsweise die Kartennummern sollten daher notiert und an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Nicht aufgeschri

Wann der Versicherungsschutz bei einem Unwetter wegfällt

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Potsdam - Durch Unwetter können an der Einrichtung der Wohnung schwere Schäden entstehen. In der Regel kommt dafür die Hausratversicherung auf, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam. Allerdings nur, wenn die Versicherten sich richtig verhalten. Haben Betroffene zum Beispiel vergessen, die Fenster zu schließen, und ein Regenguss beschädigt die Möbel, gibt es kein Geld. Grundsätzlich gilt: Betroffene müssen Schäden immer unverzüglich ihrer Versicherung melden. Außerdem sollten sie die Schäden dokumentieren, Fotos machen und gegebenenfalls Daten von Zeugen aufnehmen. Beschädigte Gegenstände werden vorerst sichergestellt für den Fall, dass der Versicherer sie begutachten will. Fotocredits: Patrick Seeger (dpa/tmn)

Ende der Mini-Inflation: Steigen Verbraucherpreise weiter?

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Frankfurt/Main - Das Leben in Deutschland wird wieder teurer. Höhere Preise für Nahrungsmittel und Urlaubsreisen haben die Inflation in Deutschland im Juni etwas nach oben getrieben. Müssen sich Verbraucher in den kommenden Monaten nun auf deutlich steigende Lebenshaltungskosten einstellen? Wie hat sich die Teuerungsrate in den letzten Monaten entwickelt? Die Zeiten extrem niedriger Inflationsraten nahe der Nulllinie sind vorerst vorbei. Seit vergangenem Dezember liegt die Jahresteuerung beständig bei über einem Prozent. Im Februar kletterte die Rate sogar auf 2,2 Prozent, im April waren es 2,0 Prozent. Hauptgrund waren gestiegene Ölpreise. Im Juni trieben vor allem teurere Nahrungsmittel, höhere Nettokaltmieten und Preissprünge bei Pauschalreisen die Inflation an. Der Preisdruck bei Ene

Reisekosten für Fahrten zum Kind steuerlich nicht absetzbar

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Neustadt/Weinstraße - Eltern können Reisekosten für Fahrten zu ihrem Kind steuerlich nicht absetzen. Denn Besuche bei der weit entfernten Schule des Kindes gehören zu den typischen Kosten der Lebensführung. Das geht aus einer Entscheidung des Finanzgerichts Rheinland-Pfalz hervor. In dem verhandelten Fall war eine Familie berufsbedingt innerhalb weniger Jahre mehrfach umgezogen. Als sie nach drei Jahren in Frankreich nach Deutschland zurückkehrte, blieb eine Tochter in Frankreich, um die Schule zu beenden. Die Eltern besuchten ihre Tochter aber oft und wollten das Finanzamt an den Reisekosten beteiligen. Die Ausgaben machten sie in ihrer Steuererklärung als außergewöhnliche Belastungen geltend. Das Finanzamt lehnte das aber ab. Zu Recht, entschied das Gericht (Az.: 2 K 2360/14). Kosten f

Steigen die Zinsen? – Wie Käufer günstige Darlehen finden

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Frankfurt/Main - Noch sind die Zinsen für Immobilienkredite niedrig. Doch langsam scheint Bewegung in den Markt zu kommen. «Viele Anbieter haben ihre Zinsen in den vergangenen Wochen angehoben», hat Max Herbst von der FMH-Finanzberatung in Frankfurt am Main beobachtet. Laut FMH liegt der durchschnittliche Zins für ein Darlehen mit 15 Jahren Laufzeit derzeit bei 1,87 Prozent (Stand: 10. Juli). Vor etwa einem Monat lag der Zinssatz noch bei durchschnittlich 1,80 Prozent (Stand: 12. Juni). Interessenten sollten also die Konditionen verschiedener Anbieter gut vergleichen. «Regionale Geldinstitute bieten mitunter günstigere Konditionen an als überregionale Anbieter», sagt Herbst. Das kann sich lohnen. Denn auch wenn die Differenz auf den ersten Blick nicht groß aussieht, kommt über die Lauf

Rentenkonto klären – So können Versicherte Lücken füllen

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Berlin - Die jährliche Rentenauskunft zeigt, wie viel Geld Bürger im Alter bekommen. Grundlage für aussagekräftige Auskünfte ist ein vollständiges und aktuelles Versicherungskonto. Stimmen die Angaben? Sind alle Beitragszeiten erfasst? Wer das herausfinden will, beantragt bei der Deutschen Rentenversicherung eine Kontenklärung. Der Rentenversicherungsträger verschickt nach einem Anruf oder einem formlosen Schreiben den persönlichen Versicherungsverlauf und die passenden Formulare. Nach Ablauf des 43. Lebensjahrs erhalten Rentenversicherte die Unterlagen automatisch. Versicherte müssen dann prüfen, ob alle Beitragszeiten berücksichtigt wurden. Hierbei kann es erforderlich sein, eventuelle Lücken zu schließen. Der Grund: Nicht alle Zeiten werden oder wurden maschinell übermittelt. Zum Beis

Alles neu ab Januar: Änderungen bei der Fondsbesteuerung

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Frankfurt/Main - Keine Frage, das Sparbuch ist hierzulande beliebt. In Umfragen landet diese Anlageform - ungeachtet der niedrigen Zinsen - immer wieder auf den vorderen Plätzen. Ebenfalls in derTop Ten finden sich allerdings regelmäßig auch Fonds. Allein im ersten Quartal 2017 steckten Anleger laut einer Statistik des Fondsverbands BVI 18,2 Milliarden Euro in diese Produkte. Das verwaltete Vermögen der deutschen Fondsbranche liegt insgesamt bei 2,9 Billionen Euro. An den Erträgen, die Anleger mit ihren Fonds erzielen, beteiligt sich auch der Staat - bisher über den Anleger. Doch mit der Reform der Investmentbesteuerung werden die Regeln geändert. Ab dem 1. Januar 2018 müssen deutsche Fonds selber auf bestimmte Erträge Steuern in Höhe von 15 Prozent zahlen. Unter die Steuerpflicht fall

Ermäßigte Besteuerung auch bei einvernehmlicher Abfindung

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Berlin/Münster - Erhalten ausscheidende Arbeitnehmer eine Abfindung, können sie dafür unter bestimmten Voraussetzungen eine ermäßigte Besteuerung beantragen. Dies ist nach der sogenannten Fünftel-Regelung möglich. «Voraussetzung ist, dass eine Konfliktsituation vorgelegen hat, die durch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses einvernehmlich beendet wurde», erklärt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Dies geht aus einem Urteil des Finanzgerichts Münster hervor (Az:. 1 K 3037/14 E). Im konkreten Fall hatten ein Verwaltungsangestellter und dessen Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig beendet. Der Chef zahlte dem Angestellten eine Abfindung und beendete damit den vorherigen Streit über eine höhere Gehaltsklasse. Der Angestellte beantragte in seiner Ein