VKU begrüßt europäische Strategie im Umgang mit Kunststoffabfällen

Das Europäische Parlament fordert umfassende Neuregelungen bei der Herstellung von Kunststoffprodukten sowie beim Recyceln von Plastikabfällen. Ein entsprechender Beschluss stößt auf die Zustimmung des Verbands kommunaler Unternehmen, der sich damit ein höheres Maß an Ressourcenschonung verspricht.

Vorstoß zu Kunststoffabfällen: VKU lobt EU-Parlament

In einem Initiativbericht formuliert das EU-Parlament weitreichende Vorschläge für eine europäische Strategie in Bezug auf Plastikabfälle. Die verschiedenen Maßnahmen sollen das Recycling fördern und somit zu mehr Nachhaltigkeit führen. Der Verband kommunaler Unternehmen, viele davon in der Abfallwirtschaft engagiert, äußerte sich zu dem Papier positiv. Zwei Punkte hält die Organisation für besonders unterstützenswert:

  • Besonders umweltschädliche Kunststoffe sollen verboten werden. Dazu gehören Kunststoffe, die Schwermetalle enthalten. Das würde nicht nur vor gesundheitlichen Risiken schützen, es würde zudem das Recyceln vereinfachen.
  • EU-weite Harmonisierung, dadurch würden Kunststoffabfälle künftig in allen Mitgliedsstaaten nach den gleichen Standards gesammelt und wiederverwertet.
  • Förderung eines EU-weiten Markts für recycelte Stoffe.

Kommunale Recyclingunternehmen würden profitieren

Hans-Joachim Reck, der Hauptgeschäftsführer des VKU, betonte, dass die Vorschläge die Umwelt deutlich entlasten könnten. Zugleich dürfte er die Parlamentsinitiative aber auch unterstützen, weil die recycelnden kommunalen Unternehmen daraus wirtschaftliche Vorteile ziehen würden. So lassen sich problematische Stoffe wie Schwermetalle nur umständlich von anderen Materialen trennen, das verteuert das Recycling. Ein Verbot würde dagegen die Kosteneffizienz erhöhen. Auch einheitliche Rahmenbedingungen liegen im Interesse deutscher Firmen, die auf Basis gesetzlicher Vorgaben eines der besten Abfall- und Wiederverwertungssysteme Europas entwickelt haben. Mit einem EU-weiten Markt für recycelte Stoffe ließen sich etwa hier angefallene Produkte besser verkaufen. Ob und wann die Maßnahmen des EU-Parlaments in Kraft treten, weiß jedoch noch niemand. Während der Deutsche Bundestag Gesetze beschließt, kann das Parlament in Brüssel die EU-Kommission nur zur Formulierung rechtlicher Bestimmungen auffordern.

Aktionsplan für Recycling: Im Interesse von Ökologie und Abfallwirtschaft

Das EU-Parlament setzt die Kommission unter Druck: Die Abgeordneten drängen auf Verbesserungen im Umgang mit Kunststoffabfällen. Das Recyceln soll leichter fallen, es soll standardisierte Bestimmungen geben. Die Unterstützer erhoffen sich eine höhere Quote bei der Wiederverwertung, das würde der Umwelt helfen. Firmen der Recyclingwirtschaft, viele davon im Verband kommunaler Unternehmen organisiert, könnten sich zudem über bessere wirtschaftliche Bedingungen freuen.

Web-Tipp: Weitere Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit findet man auch hier.

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