Steuersubventionen

Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel: Was vor Jahren mal als echtes Versprechen gedacht war, erwies sich in der Realität sehr schnell als Flop. Denn tatsächlich ist kaum ein Land in Sachen Steuern so undurchschaubar wie Deutschland, gibt es so viele Sonderregelungen und spezielle Subventionen, die dem Normalbürger das Überblicken der Gesamtlage kaum noch möglich machen.

Wer spezielle Regelungen in Anspruch nehmen möchte, ist deshalb unweigerlich darauf angewiesen, einen professionellen Steuerberater in Anspruch zu nehmen.

Zahlreiche Sonderreglungen existieren

Ob Bücher und Lebensmittel, Blumen und Hundefutter, auf die jeweils nur ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gezahlt werden muss. Ob der Sparerfreibetrag oder die Eigenheimzulage, Sonderzuschläge für Sonntags-, Nacht- und Feiertagsarbeit. Ob die Umsatzsteuerbefreiung für gemeinnützige Vereine oder die steuerliche Absetzbarkeit von Parteispenden: Seit Jahrzehnten gibt es eine Vielzahl von entsprechenden Regelungen. Und jede dieser Regelungen wird von einer Lobby mit Vehemenz verteidigt. Immer wieder gab und gibt es deshalb intensive Versuche der Politik, einzelne Steuersubventionen abzuschaffen, um damit die Einnahmen für Bund und Länder zu verbessern. Die meisten der Anläufe scheitern, denn die einzelnen Vorteile werden hartnäckig verteidigt – schließlich würden andernfalls beispielsweise Blumen oder Lebensmittel deutlich teurer werden. Oder aber der Eigenheimbau würde drastisch zurückgehen. Nur ein Fall führte in jüngerer Zeit dazu, dass neue Steuersubventionen eingeführt wurden: Für Hotelübernachtungen sank die Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent. Das sorgt seitdem für heftige Kritik in der Öffentlichkeit. Denn tatsächlich wurden nicht die Hotelzimmer für die Gäste preiswerter, die Hoteliers verdienen seitdem lediglich mehr.

Weiterer Abbau von Subventionen ist zu erwarten

In der Praxis kann deshalb zu Recht davon ausgegangen werden, dass die Steuersubventionen Stück für Stück zurückgeführt werden. Die finanzielle Situation von Bund und Ländern ist viel zu angespannt, die Schulden sind zu groß. So dürfen gerade Sparer und Kleinanleger davon ausgehen, dass sich Freibeträge, die nicht besteuert werden, immer weiter reduzieren werden.