Sind Aktien gefährliche Papiere?

Aktien sind Wertpapiere, welche einen Anteil am Grundkapital eines Unternehmens verbriefen und über eine Börse oder außerhalb dieser gehandelt werden. Jedes Unternehmen verfügt über Kapital – Gebäude, Maschinen, Produkte, Rohstoffe, menschliche und immaterielle Ressourcen. Die Gesellschaft legt bei der Aktienherausgabe fest, wie viele Aktien das Grundkapital repräsentieren. Der Aktienanleger wird Aktionär des Unternehmens, er ist direkt an dieser Firma beteiligt. Deshalb zählen Aktien zu den Sachwerten, die bei Inflation wertbeständig sind. Der Aktionär wird von der Firma in Form von Dividenden am Unternehmenserfolg beteiligt. Eine weitaus größere Chance für Gewinne bieten die am Aktienmarkt zu erwartenden Kurssteigerungen. Jeder Chance steht ein entsprechendes Risiko gegenüber. Dieses reicht bei Aktien bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Verwahrung

Die Aktien werden entweder in einem Depot bei der Bank oder als effektive Stücke im Tresor oder zu Hause verwahrt. Von der Insolvenz der depotführenden Bank sind Aktien niemals betroffen, sie bleiben immer im Eigentum des Anlegers. Bei effektiven Stücken werden Aktien als Urkunde ausgestellt. Das heißt, man muss sie vor Diebstahl schützen und darf nicht vergessen, die Dividendenkupons einzulösen.
Es gibt verschiedene Aktienarten. Die wichtigsten davon sind Stamm- und Vorzugsaktien sowie Inhaber- und Namensaktien. Stammaktien und Vorzugsaktien unterscheiden sich hinsichtlich des Stimmrechts in der Hauptversammlung, Inhaberaktien und Namensaktien hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit.
Über die Beteiligung am Bilanzgewinn und durch das Bezugsrecht für weitere Aktien sind Rechte der Aktionäre gewährleistet. Direkten Einfluss auf die Unternehmenspolitik kann der Aktionär auf der Hauptversammlung durch sein Rede-, Antrags- und Stimmrecht nehmen.

Eine Investition abwegen

Die Aktie gehört zu den ursprünglichen Kapitalanlagen. Sie ist kein zusammengesetztes Wertpapier, enthält also keine versteckten Klauseln. Wenn man sie über die Börse kauft, fallen nur geringe Gebühren an. Aktien zählen zu den liquiden Geldanlagen, da sie für den Privatanleger jederzeit über die Börse zu verkaufen sind. Aktienkurse richten sich nach fundamentalen Wirtschaftsdaten, politischen Entscheidungen, volkswirtschaftlichen und unternehmerischen Indikatoren, Bilanzkennzahlen sowie der Börsenpsychologie.
Aktien erfordern eine ständige Überwachung und Marktbeobachtung. Eine Investition in Aktien sollte von den persönlichen Vermögensverhältnissen, der Risikobereitschaft, den Kenntnissen und Erfahrungen des Anlegers sowie der Struktur seiner bisherigen Anlagen und der aktuellen wirtschaftlichen Situation abhängig gemacht werden. Keine Rolle spielen dabei Lebensalter oder feste Vermögensanteile in bestimmten Lebensphasen. Wichtiger als die Auswahl des Einzelwertes ist der Zeitpunkt der Investition, um möglichst niedrige Einstiegskurse und lohnende Kursgewinne zu realisieren.
Aktien genießen als Anlagemöglichkeit derzeit in der Bevölkerung nur eine geringe Akzeptanz, obwohl sie bei ausreichender Information hohe Ertragschancen für den langfristigen und breit streuenden Kapitalanleger bieten.

Weiterführende Informationen zum Thema: Musterdepot eröffnen

Foto: picsfive – Fotolia