Sicherheitsbedürfnis schützt nicht vor riskanten Geldanlagen

Frankfurt/Main – Verbraucher entscheiden sich bei Geldanlagen trotz eines ausgeprägten Sicherheitsbedürfnisses einer Studie zufolge auch für riskante Geschäfte.

Wie aus einer Umfrage der Marktwächter der Verbraucherzentrale Hessen hervorgeht, legen Verbraucher großen Wert auf Sicherheit bei einem Investment. Für 40 Prozent ist es wichtig, dass es dabei einen greifbaren Gegenwert gibt, zum Beispiel eine Immobilie oder einen Container.

Anlagen in Sachwerte führen den Angaben zufolge allerdings nicht selten zu Produkten des «Grauen Kapitalmarktes», der weniger streng reguliert ist. Hier bestünden fast immer erhebliche Risiken – «bis hin zum Totalverlust», erläuterte Wolf Brandes, Teamleiter Marktwächter Finanzen bei der Verbraucherzentrale Hessen.

Für Schlagzeilen sorgte beispielsweise die Insolvenz der Containerfirma P&R, die die Vermietung von Containern als Geldanlage angeboten hatte. Zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs im März 2018 hatten etwa 54 000 Anleger Geld dort angelegt.

Den Angaben zufolge wollen 72 Prozent der 1300 befragten Verbraucher bei der Geldanlage kein hohes Risiko. Für 93 Prozent ist es wichtig, dass ihr Geld nicht komplett verloren geht. Dennoch entschieden sich 14 Prozent derjenigen, die investierten, für Produkte des «Grauen Kapitalmarkts».

An erster Stelle standen der Umfrage zufolge dabei Investments in geschlossene Publikumsfonds. Anleger haben dabei vor Ende der Laufzeit kein Rückgaberecht, sie kommen also nicht an ihr Geld. Da die Anteile an den Fonds üblicherweise nicht an der Börse gehandelt werden, lassen sie sich vor Laufzeitende auch nur schwer verkaufen.

Etwa vier von zehn Befragten gaben an, schon einmal einen größeren Betrag erhalten zu haben. Davon investierten 82 Prozent das Geld ganz oder teilweise.

Fotocredits: Boris Roessler
(dpa)

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