Raspberry Pi in Unternehmen – günstige Thin-Client-Alternative?

Der Mini-Computer Raspberry Pi stellt eine praktikable Lösung für Unternehmen dar – zum Beispiel als günstige und vielseitige Thin-Client-Alternative.

Für den Einsatz des Raspberry Pi in Unternehmen sprechen verschiedene Szenarien. In einem räumlich eng begrenzten Arbeitsumfeld spielt der Kleinstrechner seine Trümpfe voll aus – weil er im Vergleich zu herkömmlichen Desktop-PCs einfach jede Menge Platz spart.

Auch in Bereichen, in denen die Rechner regelmäßig oder möglichst schnell und unkompliziert ausgetauscht werden müssen, ist der Raspberry Pi ideal – schließlich ist er günstig, handlich und kann auch als Thin Client eingesetzt werden.

Die Vorteile des Raspberry Pi für Unternehmen im Überblick:

  • Die geringen Anschaffungskosten erlauben es, die Geräte ohne größere Investitionen zu testen, bei Untauglichkeit wieder umzusatteln und sie in großer Stückzahl schnell zu installieren.
  • Der geringe Platz – neben dem Mini-Gehäuse müssen lediglich Monitor, Maus und Tastatur aufgestellt werden.
  • Die offene Software-Architektur ermöglicht die individuelle Anpassung der Software.
  • Der geringe Stromverbrauch drückt die Unterhaltskosten – auch im 24-Stunden-Dauerbetrieb.
  • Die Standardanschlüsse (wie HDMI, USB etc. ) ermöglichen den unkomplizierten Austausch der Raspberry Pis (und auch der Peripheriegeräte).
  • Auch der geringe Wartungsaufwand ist ein wichtiger Kostenfaktor – und spricht für die kaum fehleranfälligen, zuverlässigen Raspberry Pis.

Thin Clients, Desktop-PCs oder Raspberry Pis?

In vielen Unternehmen mit Platzproblemen kommen entweder Thin Clients (zum Beispiel von Wyse oder Igel) oder All-in-One-Desktop-PC’s (mit Windows oder Mac) zum Einsatz.

Mit dem Raspberry Pi ist nun eine weitere Alternative auf dem Markt, die gegenüber den Thin Clients und PCs einige Vorteile hat:

  • Thin Clients sind kostspielig und verfügen über keine offene Softwarearchitektur.
  • All-in-One-Rechner sind ebenfalls deutlich kostspieliger, verursachen viel höhere Stromkosten und können schlecht nachgerüstet werden.

Wie ein Raspberry Pi als Thin Client (hier mit Windows Server 2012) eingerichtet werden kann, zeigt dieses Video:

Was kostet ein Raspberry-Pi-Arbeitsplatz?

Um einen kompletten Rechnerplatz mit dem aktuellen Raspberry Pi 2 einzurichten, sind folgende Investitionen notwendig (Preise von Reichelt):

  • Mainboard-Platine: 38,50 Euro
  • Gehäuse: ab 6,95 Euro
  • Micro-USB-Netzteil mit 2 Ampere: 7,95 Euro
  • SD-HC Karte inkl. Raspberry Pi OS mit 8 Gigabyte: 9,90 Euro (inklusive Raspberry Pi OS für Betriebssystemauswahl und Sofortinstallation), unter anderem hier erhältlich
  • Monitor (22 Zoll, Full HD): ab etwa 100 Euro
  • HDMI-DVI-Kabel: 4,65 Euro
  • USB-Tastatur: 4,95 Euro
  • USB-Maus: 2,95 Euro

Insgesamt müssen also rund 175,85 Euro einkalkuliert werden. Sind Monitor, Kabel und Eingabegeräte bereits vorhanden, reduzieren sich die Ausgaben in der vorliegenden Rechnung auf gerade einmal 63,30 Euro.

Und dabei sollte nicht vergessen werden: Das aktuelle Modell Raspberry Pi 2 ist deutlich rechenstärker als seine Vorgänger – verbaut sind ein 900-MHz-Vierkernprozessor von ARM (Cortex-A7) und 1 GB RAM Arbeitsspeicher.

Foto: Thinkstock, 99679329, Hemera, Mihai Simonia

 

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