Nachrangige Anleihen – interessant!?

In der Niedrigzinsphase ist es nicht einfach, attraktive verzinsliche Investments zu finden. Die meisten festverzinslichen Wertpapiere bieten kaum einen Inflationsausgleich. Nachrangige Anleihen sind eine mögliche Alternative. Wer bereit ist, Risiken einzugehen, kann höhere Renditen erzielen.

Nachrangige Bedienung im Insolvenzfall

Nachrangige Anleihen sind ähnlich wie ’normale‘ Anleihen ausgestaltet. Allerdings werden Anleiheinhaber im Insolvenzfall erst nach den übrigen Gläubigern – also nachrangig-, aber noch vor den Eigentümern befriedigt. Dies macht das größere Risiko aus. Nachrangige Anleihen nehmen eine Zwischenstellung zwischen Eigen- und Fremdkapital ein. Die Laufzeit nachrangiger Anleihen ist langfristig, oft ist sie nicht begrenzt. Bei der Verzinsung gibt es unterschiedliche Modelle: feste Zinsen oder gewinnabhängige Verzinsung.

Vier bis fünf Prozent mehr Rendite

In der Vergangenheit wurden nachrangige Anleihen bevorzugt von Banken vergeben. Das Motiv dabei war: Kreditinstitute konnten diese Anleihen als Ergänzungskapital beim Eigenkapital anrechnen. Diese Anrechenbarkeit läuft im Zuge des sogenannten Basel III-Prozesses aus, manche Institute versuchen daher, ihre Anleihen zurückzukaufen. Es gibt am Markt aber auch nachrangige Anleihen von anderen Unternehmen. Die Renditen sind interessant: sie liegen im Schnitt vier bis fünf Prozent über denen ’normaler‘ Anleihen. Wer nicht in einzelne nachrangige Anleihen investieren möchte, für den besteht noch eine andere Möglichkeit: einige Investmentfonds haben sich auf diesen Anleihetyp spezialisiert.


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