Konsum kennt keine Grenzen – immer mehr Jugendliche in der Schuldenfalle

Konsum kennt keine Grenzen – immer mehr Jugendliche in der Schuldenfalle

Eine aktuelle Studie einer großen Wirtschaftsauskunftei zeigt, dass immer Jugendliche Schulden haben. Als jugendlich gelten in der Statistik nicht nur Personen unter achtzehn Jahren, sondern in der Regel alle unter dreißig Jahre alten Menschen. Minderjährige sind durch die bestehenden Gesetze vor Verschuldung geschützt, da die Kreditvergabe an sie nicht erlaubt ist.

Die bargeldlose Zahlung führt zu Leichtsinn

Wer bargeldlos zahlt, nimmt eine Geldausgabe oft nicht als solche wahr. Besonders 20- bis 29-Jährige bestellen gerne auf Rechnung oder mit ihrer Kreditkarte im Internet, wobei sie mehr Geld als verfügbar ausgeben. Lieferanten fördern den Leichtsinn beim Konsumverhalten, indem sie ihren Kunden bereitwillig die Möglichkeit zur Ratenzahlung einräumen. Inzwischen sind 27 Prozent aller Schuldner jünger als 30. Neben jungen Leuten sind immer mehr Frauen von einer Überschuldung betroffen. Arbeitslosigkeit und Krankheit führen bei Jugendlichen deutlich seltener in die Schulden als der Leichtsinn beim Konsumverhalten. Anschaffungen wie die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung sind natürlich unvermeidbar. Viele 20- bis 29-Jährige geben jedoch zu viel Geld für notwendige Anschaffungen aus oder kaufen gleich unnötige Gegenstände.

Harte und weiche Überschuldung

Die Schuldenberatung unterscheidet zwischen der harten und der weichen Überschuldung. Als weich bezeichnet sie eine Situation, in welcher der Schuldner einen Teil seiner Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt. Er kann jedoch alle offenen Rechnungen in absehbarer Zeit begleichen, wenn er sich beim Konsum einschränkt und keine neuen Schulden verursacht. Die weiche Überschuldung entsteht überwiegend durch übermäßiges Konsumverhalten. Bei einer harten Überschuldung ist hingegen ein zeitnaher Schuldenausgleich unvorstellbar, so dass die Anmeldung der Privatinsolvenz erforderlich wird. Eine harte Überschuldung ist in der Regel mit Mietrückständen verbunden. Bei Jugendlichen liegt häufiger die weiche als die harte Variante der finanziellen Probleme vor. Ihre Entschuldung ist somit grundsätzlich möglich, wenn sie den Umgang mit Geld lernen und bis zur Entschuldung auf unbare Zahlungen verzichten – mehr Tipps finden sie auch auf www.schuldendirekthilfe.de.

Barzahlungen schützen

Bargeld schützt vor Überschuldung, da Verbraucher jede bare Geldausgabe als solche empfinden. Dass die EU den Bargeldanteil an Zahlungsvorgängen verringern will, ist für eine ordnungsgemäße Versteuerung der Einnahmen im Handel vorteilhaft. Die Gefahr der Überschuldung junger Leute steigt hingegen mit jeder unbaren Zahlung an. Eine Prepaid-Kreditkarte kann zwar nur mit dem vorhandenen Guthaben belastet werden, ihre Nutzer nehmen damit getätigte Bezahlvorgänge im Gegensatz zu Barzahlungen dennoch nicht direkt als Geldausgabe wahr.


Bild: Thinkstock, 488668699, iStock, Piotr Marcinski