Karriere? Nein danke!

Der Sprung in die Selbstständigkeit oder die Übernahme eines Familienunternehmens ist mit Überlegungen, Distanz und Unsicherheiten verbunden. War es in früheren Generationen üblich, dass Unternehmerkinder in die Fußstapfen der Eltern treten, sieht man heute den Trend der Abnabelung, z.B. erst einmal ins Ausland zu gehen, sich anderen Interessen zu widmen, als das Familienunternehmen es bieten könnte oder die Sicherheit in der Festanstellung anzustreben.

Dem Gefühl der ewigen Nestwärme entfliehen

In der heutigen Zeit verlassen die Jugendlichen nicht mehr ganz so schnell das familiäre Gefüge. Zum einen liegt es daran, dass Schul- und Studienjahre die Kinder ans Heim binden, zum anderen ist es auch ein finanzieller Halt. Dennoch stehen Unternehmerkinder unter dem Druck, das Familienunternehmen zu übernehmen, obwohl sie die Erfüllung ganz anderer Träume anstreben. Wie „Spiegel Online“ schon 2012 berichtete, ist für die meisten Studienabgänger wichtig, erst einmal eigene Erfahrungen zu sammeln und das am liebsten in einer Festanstellung. Von klein auf sind sie vertraut mit dem Werden und Vorankommen der Familienfirma und sie selbst möchten andere Luft schnuppern, selbst kämpfen, flügge werden und unbeeinflussbar von familiären Entscheidungen den Weg zurück ins Nest finden. Aber auch die wirtschaftlichen Veränderungen in der Welt lassen Studienabgänger ängstlicher werden.

Wirtschaftliche Prognosen bremsen das Freiheitsgefühl

Wie „Spiegel Online“ berichtete, ist der Weg zur Selbstständigkeit kein Aufschrei mehr nach Freiheit und kreativer Entfaltung, eher ein zaghafter und extrem mutiger Versuch das Desaster der Wirtschaft überleben zu können, den die meisten Studienabgänger scheuen und dem sie gar ängstlich gegenüberstehen. Natürlich liegt diese Entwicklung ein wenig an der Mentalität der Deutschen. Wir lassen uns schnell verunsichern, mögen es ungemein, uns in Sicherheit und festen Strukturen zu wiegen. Wir lieben Regelmäßigkeit, ein gutes Leben mit dem einen oder anderen Statussymbol, das wir uns nur bei finanzieller Sicherheit leisten können. Die unglaubliche Zunahme der Insolvenzen großer und weltweit bekannter Firmen verunsichern und machen nachdenklich. Diese Unsicherheiten ersticken die ersten Gedanken den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und lassen so manch Existenzgründer den Angstschweiß auf die Stirn treiben, wenn es dann noch um die unumgänglichen Kredite geht, die eine Neugründung mit sich bringt.

Sich selbst kennen, den Markt beobachten

Um die Selbstständigkeit oder den Einstieg ins Familienunternehmen erfolgreich zu starten, sollten Sie sich selbst kennenlernen und ausprobieren. Wo liegen Ihre Stärken, was sind Ihre Leidenschaften, wie groß ist das Potenzial eigene Ideen mit Durchsetzungskraft voranzutreiben. Die Konkurrenz im Auge zu behalten und auf sich zu vertrauen ist allemal Erfolg versprechend. Wertvolle Tipps finden Sie auch im Internet – zum Beispiel im YouTube-Channel des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select.

Fotocredit: lassedesignen – Fotolia

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