Geld und Recht

Kindergeldanspruch kann trotz Abbruch der Lehre bestehen

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Berlin - Eltern können auch dann Kindergeld erhalten, wenn ihr erwachsenes Kind nicht älter als 25 Jahre ist und eine Ausbildung macht. Der Anspruch kann auch dann weiter bestehen, wenn der Azubi erkrankt ist und deshalb die Ausbildung abbrechen muss. «Gerade bei langfristigen Erkrankungen sollte aber dokumentiert werden, dass das Kind weiter ausbildungswillig ist», empfiehlt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler in Berlin. Andernfalls kann es zum Streit mit der Familienkasse kommen, wie ein Fall zeigt, den das Finanzgericht Düsseldorf zu verhandeln hatte (Az.: 7 K 1093). Eine Mutter hatte für ihren volljährigen Sohn Kindergeld erhalten. Nach dem Schulabschluss begann er zunächst eine Ausbildung. Als er arbeitsunfähig erkrankte, kündigte ihm sein Arbeitgeber. Auf Nachfrage der Familien

Wann selbstständige Handwerker rentenversichert sind

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Berlin - Für manche Berufsgruppen ist die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung verpflichtend vorgesehen. Selbstständige Handwerker beispielsweise sind grundsätzlich in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. In der Regel reicht dafür, dass sie in der Anlage A der Handwerksrolle eingetragen sind. In manchen Fällen müssen sie jedoch selbst aktiv werden, erklärt die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) in Berlin. Zwar teilen die Handwerkskammern der Rentenversicherung Eintragungen in die Handwerksrolle automatisch mit. Wer aber seinen bisherigen Nebenbetrieb künftig als Hauptbetrieb führt, muss sich innerhalb von drei Monaten bei seinem Rentenversicherungsträger melden, so die DRV. Betroffen sind auch Inhaber eines Handwerksbetriebs, die den Meistertitel a

Ab 14. September gelten neue Regeln für Online-Zahlungen

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Frankfurt/Main - Viele Bankkunden in Deutschland müssen sich von einer Gewohnheit verabschieden: Beim Online-Banking am heimischen Computer können sie Überweisungen künftig nicht mehr durch Eingabe einer sechsstelligen Ziffernfolge freigeben, die sie von einer gedruckten Liste abtippen. Denn die Papierlisten mit nummerierten Transaktionsnummern (TAN) werden abgeschafft. Vom 14. September an dürfen Banken nach EU-Recht dieses sogenannte iTAN-Verfahren für Überweisungen vom Girokonto nicht mehr anbieten. Die Neuregelung ist Teil einer größeren Umstellung. Warum werden die Papierlisten abgeschafft? Grund ist die europäische Zahlungsdiensterichtlinie («Payment Service Directive»/«PSD2»). Mit ihr will Brüssel den Zahlungsverkehr in der Europäischen Union für Verbraucher bequemer und sichere

Bei «Revolving»-Kreditkarten fallen Zinsen oft sehr hoch aus

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Düsseldorf - Mit Kreditkarten können Kunden mehr Geld ausgeben, als sie besitzen. Besonders bei Modellen mit Teilzahlungsfunktion kann dies teuer werden: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat zehn Anbieter verglichen. Der teuerste fordert fast 20 Prozent effektiven Zins. Bei den sogenannten Revolving-Kreditkarten, deren Name sich vom englischen Begriff für wiederkehrend ableitet, läuft ein Kredit mit variablem Zinssatz, der meist in kleinen monatlichen Beträgen zurückgezahlt werden muss. Der Karteninhaber kann wiederholt einen Kredit in Anspruch nehmen, auch wenn er ihn zwischendurch bereits ganz oder teilweise getilgt hatte. Anders als bei anderen Kreditkarten wird der Saldo nicht am Monatsende über das Girokonto ausgeglichen. Nur einer der untersuchten Anbieter verlangte weni

Prämiensparverträge sind nicht immer kündbar

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Erfurt - Langfristige Prämiensparverträge sind nach Ansicht der Verbraucherzentrale Thüringen trotz eines Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) nicht generell kündbar. Sind noch nicht alle vereinbarten Prämien ausgezahlt worden, dürften die Banken den Vertrag nicht kündigen, sagte Geschäftsführer Ralph Walther. Hintergrund ist ein Urteil des BGH aus dem Mai, wonach langjährige Prämiensparer die Kündigung ihrer attraktiven Altverträge durch die Sparkassen unter Umständen hinnehmen müssen. Die Verbraucherschützer raten den Sparern, in zwei Fällen bei solchen Kündigungen zu widersprechen: Bei Verträgen mit einer festen Laufzeit, die noch nicht abgelaufen ist sowie bei Verträgen mit einer Prämienstaffel, deren letztes vereinbartes Jahr nicht erreicht ist - unabhängig, ob die Prämien noch st

Betriebsrente zählt bei Scheidung zum Versorgungsausgleich

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München - Kommt es bei einer Scheidung zum Versorgungsausgleich, muss eine Betriebsrente berücksichtigt werden. Dabei gelten allerdings nur Zeiten, die für die Höhe eine Rolle spielen. Dies ergibt sich aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts München (Az.: 2 UF 1581/17). In dem verhandelten Fall, über den die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet, wurde nach der Scheidung eines Paares ein schuldrechtlicher Versorgungsausgleich durchgeführt. Das Paar war von 1975 bis 2008 verheiratet. Der Ehemann arbeitete ab 1964 in Wien, ab 1974 für den gleichen Arbeitgeber in Deutschland. Das Gericht errechnete eine Ausgleichsrente in Höhe von rund 690 Euro monatlich zu Gunsten der Frau. Dabei berücksichtigte es die Betriebsrente aus der Dienstzeit des Manne

Lasten der EZB-Strafzinsen könnten mehr Kunden treffen

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Frankfurt - Höhere Gebühren oder gar Strafzinsen für Sparkassenkunden werden nach Einschätzung des Dachverbandes DSGV wahrscheinlicher. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) verursache «immense betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Kosten», sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, dem «Handelsblatt». «Das muss jemand bezahlen. Die Möglichkeiten der Sparkassen, das abzupuffern, sind endlich.» Die Preisgestaltung liege jedoch in der Verantwortung jedes einzelnen Instituts. Die EZB setze mit ihrer Negativzinspolitik «die bisherigen wirtschaftlichen Spielregeln außer Kraft», stellte Schleweis fest. «Wir haben schon lange darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen eines Tages die breite Bevölkerung erreichen werden.» Zwar

Welche Policen guten Schutz bei Berufsunfähigkeit bieten

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Hamburg - Jeder vierte Arbeitnehmer wird mindestens einmal berufsunfähig. Dabei trifft es nach Angaben der Deutschen Aktuarvereinigung sowohl Ältere als auch Jüngere, körperlich Arbeitende wie Büroangestellte. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) kann helfen, den Lebensstandard zu halten, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann. Die Police kann aber teuer sein. Welche Alternativen gibt es? Eine Variante ist die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung. «Diese Police sichert den Verlust bestimmter Fähigkeiten ab, etwa des Sehens, Hörens, Autofahrens oder Gehens», erläutert Mathias Zunk vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Bei Vorerkrankungen kann allerdings manches ausgeschlossen oder ein Risikozuschlag erhoben werden. Die BU si

Wann sich der Heimarbeitsplatz von der Steuer absetzen lässt

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Berlin - Wer daheim arbeitet, kann Ausgaben bei der Steuererklärung geltend machen. Dafür reicht es aber nicht, abends auf der Couch Mails zu beantworten. Denn nur wenige Steuerpflichtige bekommen für das Arbeitszimmer im Haus Steuerboni. «Die Grundregel lautet: Das häusliche Arbeitszimmer kann man nicht absetzen», erklärt Carola Fischer von der Bundessteuerberaterkammer. Eine Ausnahme gilt für Arbeitnehmer, denen für diese Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz jederzeit zur Verfügung steht. «Dann kann man maximal 1250 Euro im Jahr abziehen», so Fischer. Diese Begrenzung gilt zum Beispiel für Lehrer, die in der Schule keinen eigenen Platz haben, der immer frei ist und an dem sie ungestört Prüfungen korrigieren können. Steuerliche Vergünstigungen erhalten auch Berufstätige, die am Wochenend

E-Scooter als Dienstgefährt richtig versteuern

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Berlin - Immer mehr E-Scooter sind auf den Straßen unterwegs. Könnten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die elektronischen Tretroller wie einen Firmenwagen zur Verfügung stellen? Was solch ein Vorhaben für Arbeitnehmer steuerlich bedeuten würde, erklärt Uwe Rauhöft, Geschäftsführer des Bundesverbands Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin. «Gesetzliche Regelungen oder Verlautbarungen seitens der Finanzverwaltung konkret für E-Scooter existieren derzeit noch nicht», so Rauhöft. Da sie verkehrsrechtlich als Kraftfahrzeuge gelten, werden auf sie grundsätzlich die Bestimmungen wie für Elektroautos oder Hybridelektroautos angewendet. «Das heißt, wenn ein Arbeitgeber einem Mitarbeiter einen E-Scooter zur privaten Nutzung zur Verfügung stellt, ist der geldwerte Vorteil mit monatlich 1 Prozent der