Geld und Recht

Mit Modernisierungen Steuern sparen

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Berlin - Wer einen Handwerker beauftragt, um Reparaturen oder Modernisierungen am Haus oder in der selbst genutzten Wohnung durchführen zu lassen, kann dafür eine Steuerermäßigung erhalten. «Diese beträgt 20 Prozent der Kosten ohne Material und ist auf 1200 Euro im Jahr beschränkt», erklärt Erich Nöll, Geschäftsführer vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin. Aber Achtung: Förderungen dürfen nicht parallel in Anspruch genommen werden. In der Steuererklärung geltend gemacht werden kann beispielsweise die Sanierung des Bades, Reparaturen am Dach, die Erneuerung der Fenster und Türen, Anbringung von Wärmedämmung oder die Installation einer Photovoltaikanlage. Dafür brauchen die Auftraggeber eine Rechnung, die sie zudem nicht bar bezahlt haben. Bevor Steuerpflichtige einen A

Testament zeigt, welches Landesrecht gelten soll

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Köln - Das Leben zwischen zwei Staaten kann nach dem Tod Fragen aufwerfen: Bei einem Erbfall gilt in der Regel das Recht des Landes, in dem der Verstorbene zur Zeit seines Todes lebte. Ausnahmsweise kann aber das Recht des anderen Landes gelten, wenn der Verfasser auf dessen Bestimmungen Bezug nimmt. Dies hat das Oberlandesgericht (OLG) Köln in einem Beschluss entschieden (Az.: 2 Wx 142/19). Darüber berichtet die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Im verhandelten Fall zog ein Rumäne nach Deutschland und wurde zusätzlich deutscher Staatsangehöriger. Während eines Urlaubs in seinem Heimatland ließ er von einer rumänischen Notarin ein Testament in rumänischer Sprache aufsetzen, in dem er sich auf rumänisches Erbrecht bezog. Darin setzte er seine Ehefrau als Alle

Vorerst kein Ende der SEPA-Lastschrift

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Berlin - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass die Deutsche Bahn Kunden mit Wohnsitz im Ausland nicht allgemein vom Lastschriftverfahren ausschließen darf. Händler befürchten deshalb Nachteile auch für andere Anbieter. Das Problem: Die Zahlungsfähigkeit aller Kunden zu prüfen, könnte zu teuer sein, erklären Handelsverband Deutschland (HDE) und Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH). Lohnt sich die Lastschrift für Händler bald gar nicht mehr? Ulrich Binnebößel vom HDE gibt erst einmal Entwarnung: Für deutsche Verbraucher werde sich vorerst nichts ändern, sagt er. Für Kunden ist das Lastschriftverfahren praktisch, aus Sicht der Händler aber problematisch: Kunden können solche Zahlungen von ihrer Bank relativ lange zurückbuchen lassen. Acht Wochen l

Steuerfrei mit Bus oder Zug unterwegs

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Berlin - Arbeitgeber können Mitarbeitern Fahrtickets steuerfrei zur Verfügung stellen. Dazu gehören zum Beispiel vergünstigte Jobtickets, die manche Verkehrsbetriebe anbieten, aber auch Zeit- und Ermäßigungskarten für Fernzüge. Seit Anfang 2019 ist der monatliche Wert nicht mehr begrenzt, nun hat das Bundesfinanzministerium in einem Schreiben Zweifel geklärt. Worauf Arbeitnehmer achten sollten, erklärt der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL). Damit die Tickets nicht als geldwerter Vorteil zu versteuern sind, müssen sie zusätzlich zum Lohn erbracht werden und dürfen nicht aus einer Gehaltsumwandlung finanziert werden. Wichtig: Nur Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind begünstigt, Taxis oder Flüge sind ausgenommen, so der BVL. Im Personennahverkehr - also etwa bei Fahrten m

Was die neuen Regeln für Bankkunden bedeuten

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Berlin - Das Anmelden im Online-Banking oder das Einkaufen online wird für viele Verbraucher künftig etwas länger dauern. Vom 14. September an greifen die Regelungen der zweiten europäischen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 (Abkürzung nach dem englischen Namen: Payment Services Directive2), wie der Bundesverband deutscher Banken in Berlin erklärt. Was Bankkunden jetzt dazu wissen sollten: Was genau ist vom 14. September an neu? Wichtig sind für Verbraucher drei Änderungen: Bankkunden müssen sich beim Zugriff auf ihr Online-Banking nun immer mit der sogenannten Zwei-Faktor-Methode identifizieren. Auch Kartenzahlungen im Internet müssen sie künftig stets mit zwei Faktoren freigeben. Und sofern sie zustimmen, können nun auch Drittanbieter auf ihr Konto zugreifen. Was sind Drittanbieter? Gem

Besonderes Kirchgeld: Die Steuer nach dem Kirchenaustritt

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Berlin - Wer aus der Kirche austritt, zahlt anschließend keine Kirchensteuer mehr. Dennoch kann ein Teil des Einkommens an die Glaubensgemeinschaft fließen, wenn der Ehepartner weiter Mitglied ist. In manchen Teilen Deutschlands muss er das besondere Kirchgeld zahlen, wenn das sogenannte glaubensverschiedene Ehepaar eine gemeinsame Steuererklärung abgibt. Das Finanzamt berechnet diesen Beitrag auf der Grundlage des gemeinsam zu versteuernden Einkommens. Diese Praxis hat das Bundesverfassungsgericht mehrmals bestätigt (Az.: 2 BvR 816/10). Gestaffelt nach Einkommen werden nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz jährlich zwischen 96 und 3600 Euro fällig, die das Kirchenmitglied anstelle der Kirchensteuer zahlt. Einer zahlt für zwei

Sparen trotz Elterngeld mit Vermögenswirksamen Leistungen

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Berlin - Ganz nebenbei mehrere tausend Euro ansparen? Das ist mit vermögenswirksamen Leistungen (VL) möglich. Davon können alle profitieren, die sich in einem Angestelltenverhältnis befinden. Der Arbeitgeber hilft, Geld anzusparen, indem er jeden Monat einen kleinen Betrag einzahlt - in der Regel zwischen 6 und 40 Euro. «Wie viel einem Berufstätigen genau zusteht, regelt der Tarif- oder Arbeitsvertrag», erklärt Karin Baur von der Zeitschrift «Finanztest». Bei der Anlageart haben Arbeitnehmer meist freie Wahl. Nach einer Sparphase von sechs Jahren ruht der VL-Vertrag bis zum Ende des Jahres, erst dann kann man auf das Geld zugreifen. Wer einen VL-Vertrag abschließen will und vorhat, in den kommenden Jahren eine Familie zu gründen, sollte sich aber die Konditionen genauer anschauen, die

Pflege-Pauschbetrag ermöglicht Steuerentlastung

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Regenstauf - Wer einen Angehörigen pflegt, wird steuerlich entlastet: 924 Euro können Helfer pro Jahr geltend machen. Dieser Pflege-Pauschbetrag wird unabhängig von tatsächlich angefallenen Aufwendungen gewährt, erklärt die Lohnsteuerhilfe Bayern. Steuerpflichtige müssen also nicht nachweisen, welche Kosten beispielsweise für Fahrten oder Telefonate entstanden sind. Den Pauschbetrag können sie entweder als sofortigen Freibetrag für den monatlichen Lohnsteuerabzug eintragen oder rückwirkend mit der Einkommensteuererklärung beantragen. Pauschbetrag kann sich verdoppeln oder halbieren Er gilt pro gepflegter Person: Pflegt also ein Kind beide Elternteile, verdoppelt sich der Pauschbetrag auf 1848 Euro. Teilen sich dagegen zwei Geschwister die Pflege eines Elternteils, erhält jeder nur den

Widerruf teurer Immobiliendarlehen prüfen

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Karlsruhe - Manche Verbraucher können ihre hochverzinsten Immobiliendarlehen widerrufen. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg unter dem Eindruck eines Beschlusses des Bundesgerichtshofs (BGH) hin (Az.: XI ZR 331/17). Demnach könnten zahlreiche Darlehensverträge fehlerhafte Widerrufsbelehrungen enthalten, die es Kunden ermöglichen, zu widerrufen. Betroffen sind nach Einschätzung der Verbraucherschützer Darlehensverträge verschiedener Banken, die zwischen dem 11. Juni 2010 und dem 20. März 2016 geschlossen wurden. Für noch ältere fehlerhafte Verträge wurde das Widerrufsrecht gesetzlich begrenzt. Nur wenn die Widerrufsbelehrung komplett fehlt, können Verbraucher in diesen Fällen noch widerrufen. Verträge, die ab dem 21. März 2016 geschlossen wurden, können dagegen nur bis zu ein Ja

Recht bekommen hat seinen Preis

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Berlin(dpa/tmn) - Die Vorfreude auf den Urlaub war groß. Doch am Ziel angekommen, folgte die Ernüchterung: Das Hotel lag anders als vom Reiseanbieter beworben nicht in einer ruhigen Gegend, sondern an einer stark befahrenen Straße. Als die Urlauber nach ihrer Rückkehr einen Teil des Reisepreises zurückfordern, stellt sich der Anbieter stur. Einen Anwalt hinzuziehen und klagen? Betroffene fragen sich, wie teuer das wird - und welche Lösungen es gibt. Anwaltshonorare und Gerichtsgebühren sind zuletzt deutlich gestiegen. Darauf weist Thomas Lämmrich hin, Rechtsschutzexperte beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Ihm zufolge haben sich die durchschnittlichen Ausgaben für Anwälte und Gerichte von 2012 bis 2016 um 19 Prozent erhöht. Basis der Berechnungen war