Geld und Recht

Wann Nebenjobs für Studenten versicherungspflichtig sind

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Berlin - Arbeiten Studenten unbefristet neben ihrem Studium und verdienen dabei nicht mehr als 450 Euro im Monat, sind sie in der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich versicherungspflichtig. Darauf weist die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin hin. Der Beitrag beträgt derzeit 3,7 Prozent des Einkommens. Durch die Zahlung entstehen Ansprüche auf Rehabilitationsleistungen, Erwerbsminderungsrenten und Zulagen zur Riester-Rente. Gut zu wissen: Beim Arbeitgeber kann ein Antrag auf Befreiung von der Versicherungspflicht gestellt werden. Dadurch erlischt jedoch nicht nur die Pflicht zur Beitragszahlung sondern auch die Absicherung. Wer mehr als 450 Euro verdient, ist immer versicherungspflichtig. Ist das Arbeitsverhältnis von Beginn an auf höchstens drei Monate oder 70 Arbeitst

Behindertengerechter Umbau: BFH lehnt Kosten-Verteilung ab

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Berlin - Wer eine Immobilie für einen schwerbehinderten Angehörigen umbauen lässt, kann die Kosten steuerlich geltend machen. In der Einkommensteuererklärung gelten sie als außergewöhnliche Belastungen, sofern die Pflegekasse sie nicht übernimmt und sie die Belastungsgrenze übersteigen. Die Grenze wird individuell berechnet - abhängig vom Familienstand, der Anzahl der Kinder und der Summe der Einkünfte. Das Finanzamt berücksichtigt die außergewöhnlichen Belastungen in der Regel jedoch nur im Jahr der Zahlung. Das geht aus einem aktuellen Urteil des Bundesfinanzhofes (BFH) hervor (AZ.: VI R 36/15), wie der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) mitteilt. In dem verhandelten Fall wollte eine Familie für ihre schwerbehinderte Tochter das Wohnhaus anpassen. Der Umbau kostete mehr als 160

Unfall bei Sonntagsspaziergang ist Arbeitsunfall

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein 60-jähriger Düsseldorfer hat einen Verkehrsunfall beim Sonntagsspaziergang als Arbeitsunfall anerkannt bekommen. Er hatte gegen seine Berufsgenossenschaft geklagt und einen Anspruch aus der gesetzlichen Unfallkasse geltend gemacht. Das Düsseldorfer Sozialgericht gab dem Kläger recht (Az.: S 6 U 545/14). Das Urteil ist rechtskräftig. Zur Rehabilitation war er in einer Kur. Dort war ihm zwecks Gewichtsabnahme Bewegung empfohlen worden. Mit dem Spaziergang habe er seiner Verpflichtung zur aktiven Mitarbeit bei der Gewichtsreduzierung nachkommen wollen, argumentierte der Kläger. Auf dem Weg zum Kurplatz war er von einem Auto angefahren und verletzt worden. Die beklagte Berufsgenossenschaft verweigerte die Anerkennung des Unfalls als Versicherungsfall. Der Spazierga

Gründer können Kleinunternehmerregel nutzen

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Berlin - Arbeitnehmer, die eine Selbstständigkeit planen, sollten bereits Vorbereitungsmaßnahmen gut dokumentieren. «Dies kann ihnen bei der Umsatzsteuer helfen», erläutert Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Womöglich kann die Kleinunternehmerregelung genutzt werden. Diese greift bei Unternehmern, deren Umsatz im Vorjahr 17 500 Euro nicht überstieg und im laufenden Jahr voraussichtlich 50 000 Euro nicht übersteigen wird. Der Vorteil dabei: Der Unternehmer braucht seinen Kunden keine Umsatzsteuer in Rechnung zu stellen. Nach einem Urteil des Finanzgerichts Thüringen greift diese Regel auch, wenn im Vorjahr ein Unternehmen gegründet, aber erst im darauffolgenden Jahr überhaupt Umsätze erzielt werden. Das gilt nach dem Richterspruch selbst dann, wenn der Gründer im Vorbereitungsjahr n

Glanz für das Depot – So kaufen Anleger Gold

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Berlin - Gold gilt als krisensicher. Schließlich verliert das Edelmetall nie an Wert. Allerdings kann der Goldpreis erheblich schwanken: Lag der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) im Jahr 2000 noch bei knapp 300 US-Dollar, kletterte er im Sommer 2011 kurzfristig auf Rekordwerte von über 1900 US-Dollar. Derzeit wird Gold mit etwa 1280 Euro gehandelt. Rendite erwirtschaften Anleger also nur über den Preis. Mehr als zehn Prozent sollte der Goldanteil im Depot daher nicht überschreiten, rät der Bundesverband deutscher Banken. Wer Goldmünzen oder Barren erwerben möchte, kauft am besten bei einem seriösen Händler oder in seiner Bankfiliale, rät Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. «Banken garantieren für die Echtheit der von ihnen angebotenen Produkte.» Wichti

Das Führungszeugnis bitte: Was im Dokument aufgelistet ist

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Berlin/Hamburg - Vorbestraft oder nicht? Manche Arbeitgeber gehen auf Nummer sicher. Sie verlassen sich nicht nur auf das Wort ihres Mitarbeiters im Vorstellungsgespräch, sondern wollen es zusätzlich auch noch schwarz auf weiß wissen - und zwar in Form eines privaten Führungszeugnisses. Gemeint ist damit ein Auszug aus dem Bundeszentralregister. In dem Dokument listet das Bundesamt für Justiz sämtliche Strafen auf, die Gerichte in Deutschland gegen einen Betroffenen in den vergangenen Jahren verhängt haben. Doch längst nicht alle Vergehen sind im Führungszeugnis nachzulesen - und sie bleiben auch nicht unbedingt für immer und ewig drin. Umgangssprachlich ist häufig auch von einem «polizeilichen» Führungszeugnis die Rede. Diese Bezeichnung ist aber irreführend, wie eine Sprecherin des Bun

Wechsel der Altersrente nicht möglich

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München - Im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung haben Versicherte oft die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Rentenarten zu wählen. Oft ist dies auch mit einem unterschiedlichen Rentenbeginn oder einer veränderten Höhe verbunden. Allerdings ist man an seine Entscheidung gebunden, sobald der Rentenbescheid bindend wird. Hat man sich für eine Rente mit Abschlägen entschieden, kann man diese später nicht einfach in eine ohne Abschläge umwandeln. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hin und verweist auf eine Entscheidung des Bayerischen Landessozialgerichts (Az.: L 1 R 429/15). Nach Auffassung der DAV-Sozialrechtsanwälte ist es daher wichtig, sich genau zu überlegen, welche Rentenart individuell am besten wäre. Der Fall: Der 1951 gebo

Rücktritt vom Erbvertrag nicht ohne weiteres möglich

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Köln - Wer durch Erbvertrag die Erbfolge bindend regelt, kann später nicht eigenmächtig hiervon abweichen. Ein Rücktritt ist nur in gesetzlich vorgesehenen Fällen nötig. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) berichtet über einen Beschluss des Oberlandesgerichtes (OLG) Köln (Az.: 2 Wx 147/17): In dem verhandelten Fall schlossen die Eheleute einen Erbvertrag. Sie setzten sich hierin gegenseitig zu alleinigen und unbeschränkten Erben ein. Kurz vor seinem Tod trat der Ehemann vom Vertrag zurück. Hierzu erklärte er zur Begründung, bei Abschluss des Erbvertrages sei vergessen worden, einen Rücktrittsvorbehalt aufzunehmen. Er setzte daraufhin seine beiden Kinder zu seinen alleinigen Erben ein. Die Kinder erben allerdings nicht, entschieden die Richter. Ein Rücktritt

Mit der Betriebsrente vorsorgen – Was ändert sich 2018?

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Berlin - Für viele Arbeitnehmer ist klar: Von der gesetzlichen Rente allein kann der Lebensunterhalt im Alter kaum bestritten werden. Daher ist private Vorsorge nötig. Auch der Chef kann helfen - mit einer Betriebsrente. Anspruch darauf hat im Prinzip jeder Arbeitnehmer. Durch das sogenannte Betriebsrentenstärkungsgesetz soll diese Form der Altersvorsorge aber nun noch attraktiver werden. Wichtige Fragen und Antworten: Welche Möglichkeiten der betrieblichen Altersversorgung gibt es? Derzeit gibt es fünf Möglichkeiten: Direktzusage der Firma an den Beschäftigten, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds. «Über welchen Weg konkret die bAV erfolgt, entscheidet der Arbeitgeber», sagt Klaus Stiefermann von der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersv

Studie: Jungen Menschen droht deutliche Rentenlücke

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Frankfurt/Main - Jungen Menschen in Deutschland drohen im Ruhestand deutliche Einbußen. Vor allem die jüngere Generation müsse zusätzlich zur gesetzlichen Rente vorsorgen, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern, heißt es in dem «Vorsorgeatlas Deutschland» der Fondgesellschaft Union Investment. Die heute 20- bis 34-Jährigen, die besonders von den vergangenen Rentenreformen betroffen sind, brauchen demnach etwa 800 Euro im Monat zusätzlich. Weniger Sorgen müssten sich die 50- bis 65-Jährigen machen, so ermittelte die Fondgesellschaft, die auch Produkte der privaten Altersvorsorge anbietet. «Wer die Gnade der frühen Geburt hat, ist auf der sicheren Seite», sagte Bernd Raffelhüschen, Leiter des Forschungszentrums, Generationenverträge der Universität Freiburg, das die Studie seit 2009