Geld und Recht

Arbeitsecke: Büromöbel als Werbungskosten absetzen

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Berlin - Das Finanzamt erkennt ein häusliches Arbeitszimmer nur an, wenn es sich um einen abgeschlossenen Raum handelt, der wie ein Büro eingerichtet ist und fast nicht privat benutzt wird. Arbeitsecken und Arbeitszimmer, die auch Wohn- oder Gästezimmer sind, werden nicht anerkannt. Die anteilig auf das Zimmer entfallenen Ausgaben für Miete, Strom oder Grundsteuer werden deshalb bei der Steuer nicht berücksichtigt. Eine Beschwerde dagegen hat das Bundesverfassungsgericht nicht zur Entscheidung angenommen und damit die Rechtslage verfestigt (Az.: 2 BvR 949/17). Praktisch heißt dies für Steuerzahler mit Arbeitsecke, dass sie zwar die Kosten für das Zimmer nicht anerkannt bekommen. Aber auch für sie gilt: Arbeitsmittel wie Computer, Schreibtisch, Regale oder Bürostuhl können sie als Werbung

Mit Gewinnen gegenrechnen – Verlustbescheinigung bestellen

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Berlin - Viele Anleger kennen das: Während das Depot bei der einen Bank im Plus liegt, haben sich beim Depot bei einem anderen Anbieter Verluste angesammelt. Die gute Nachricht: Diese Verluste können über die Einkommensteuererklärung mit den Gewinnen gegengerechnet werden. Der Haken: Die Verrechnung erfolgt in der Regel nicht automatisch. Anleger mit Depots bei unterschiedlichen Geldinstituten brauchen hierfür eine Verlustbescheinigung, erklärt der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine (BVL). Beim Online-Banking lässt sich die Bescheinigung meist im Service-Bereich anfordern. Andernfalls kann sie in der Regel in der Filiale bestellt werden. Beantragt werden muss die Bescheinigung möglichst schnell: Die Frist endet schon am 15. Dezember. Doch keine Panik: Verpasst der Anleger die Fris

Bewegliches und unbewegliches Vermögen im Testament trennen

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Düsseldorf - Vererben kann man stets nur das gesamte Vermögen. Der Wunsch vieler Erblasser, zwischen dem Immobilien- und dem sonstigen Vermögen zu unterscheiden, lässt sich bei der Erbeinsetzung nicht berücksichtigen. Testamente, die dies nicht korrekt beachten, können aber entsprechend ausgelegt werden. So wird dem Willen des Erblassers doch zum Ziel verholfen. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) berichtet über einen Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf (Az.: 35 Wx 78/17). Eheleute setzten sich in dem verhandelten Fall gegenseitig zu Vorerben hinsichtlich ihres Immobilienbesitzes ein. Das bewegliche Vermögen vererbten sie sich gegenseitig ohne Beschränkungen. Die Richter mussten das Ziel des Erblassers erforschen. Im vorliegenden Fall ging der

Psychische Belastungen können als Arbeitsunfall gelten

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Darmstadt - Arbeitsunfälle müssen nicht immer physischer Natur sein. Auch psychische Belastungen, die im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten, können als Arbeitsunfall gelten. Es kommt allerdings immer auf den Einzelfall an, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Gibt es aber einen klar erkennbaren Zusammenhang zur beruflichen Tätigkeit, muss die gesetzliche Unfallversicherung leisten, wie eine Entscheidung des Hessischen Landessozialgerichts zeigt (Az.: L 3 U 70/14). Der Fall: Eine Mitarbeiterin des Service-Points am Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen hatte einen liegengebliebenen Rucksack von der Bahnsteigaufsicht entgegengenommen. Den Inhalt protokollierte sie im Beisein eines Kollegen. Später stellten Beamte der Bundespolizei fest, dass Geld

Steuererklärung darf bei anderem Finanzamt abgeben werden

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Köln - Wer seine Steuererklärung auf den letzten Drücker einreicht, muss dafür nicht zwingend zu seinem zuständigen Finanzamt gehen. Das geht aus einem Urteil des Finanzgerichts Köln (Az.: 1 K 1637/14 und 1 K 1638/14) hervor. Der Einwurf einer Steuererklärung am letzten Tag der Antragsfrist ist auch dann fristwahrend, wenn er bei einem anderen Finanzamt erfolgt. Allerdings hat das beklagte Finanzamt Revision beim Bundesfinanzhof (BFH) eingelegt (Az.: VI R 37/17 und VI R 38/17). In den zwei verhandelten Fällen hatten die Steuerzahler ihre Steuererklärungen für 2009 am 31.12.2013 gegen 20.00 Uhr bei einem anderen Finanzamt eingeworfen. Die zuständige Behörde lehnte eine Veranlagung ab. Die Begründung: Die Erklärung sei erst 2014 bei ihr eingegangen. Damit kam sie erst nach Ablauf der vierj

Kein Umtauschrecht für mängelfreie Weihnachtsgeschenke

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Frankfurt/Main - Wer auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, sollte bedenken: Mängelfreie Ware kann nach den Feiertagen oftmals nur auf Kulanzbasis zurückgegeben werden. Einen gesetzlichen Anspruch auf Umtausch bei Nichtgefallen gibt es nicht, erklärt die Verbraucherzentrale Hessen. Beim Kauf im Internet gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Nach Ablauf dieser Frist gibt es keinen generellen Rechtsanspruch auf Rückgabe mängelfreier Waren. Wichtig beim Einkauf im Internet: Wer auf Last-Minute-Schnäppchen kurz vor dem Fest setzt, sollte prüfen, ob die bestellten Waren noch rechtzeitig ankommen. Viele Online-Shops weisen Verbraucher im Weihnachtsgeschäft aber darauf hin, bis zu welchem Datum eine Lieferung möglich ist. Fotocredits: Malte Christians (dpa/tmn)

Volles Risiko? – Faustformel für Aktienanlage nutzen

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Frankfurt/Main - An den Börsen schwanken die Kurse. Daher sind Aktieninvestments immer auch mit Risiken verbunden. Sinnvoll ist es aus diesem Grund, nicht sein ganzes Vermögen in Aktien zu investieren. Doch wie hoch sollte die Aktienquote im Depot sein? Das lässt sich anhand der Faustregel «Maximaler Aktienanteil = 100 minus Lebensalter» errechnen, rät die Aktion «Finanzwissen für alle» der Fondsgesellschaften. Die Idee dahinter: Je jünger Anleger sind, desto mehr Risiko können sie eingehen, da sie mehr Zeit haben, Kursverluste wieder auszugleichen. Diese Regel bietet aber nur eine grobe Orientierung, wichtig sind auch die individuelle Lebens- und Vermögenssituation des Sparers. Denn die Aktienquote kann bei geringerer Risikobereitschaft auch bei jüngeren Anlegern grundsätzlich niedriger

Kreditkarten ohne Jahresgebühr können trotzdem etwas kosten

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Düsseldorf - Eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr ist nicht unbedingt kostenfrei. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die Verbraucherschützer nahmen die Bedingungen von zehn Kreditkarten unter die Lupe. Das Ergebnis: Je nach Nutzungsart konnten sehr wohl Entgelte oder hohe Zinsen anfallen. Untersucht wurden zum einen Karten, die nur in Verbindung mit einem Girokonto erhältlich sind. Hinzu kamen Karten, die auch ohne Konto angeboten werden. Eine der Karten war dabei nur im ersten Jahr kostenfrei, danach sollte sie 19 Euro pro Jahr kosten. Gebühren erhoben einige Anbieter beim Einsatz im Ausland, zum Beispiel den USA oder Australien. Bei anderen Karten mussten Kunden auch im Inland Gebühren für die Nutzung am Geldautomaten zahlen. Auch wurde

Der Bitcoin-Rausch: Finanzspielerei oder Zukunftswährung?

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Frankfurt - Ist das noch gesunde Euphorie oder längst verrückte Hysterie? Die Digitalwährung Bitcoin reißt einen Rekord nach dem anderen. Diese Woche stieg ihr Wert erstmals über 11 000 US-Dollar. Allein seit Jahresbeginn hat er sich mehr als verzehnfacht. Bitcoin-Freunde träumen von der Währung der Zukunft und von weiteren Wertsteigerungen. Kritiker warnen vor einer gigantischen Finanzblase. Jetzt kommen auch offizielle Regulierer, Notenbanker und sogar Religionsbehörden nicht mehr daran vorbei, sich zum Bitcoin zu äußern. Der Grundtenor: Besser die Finger davon lassen! Die deutsche Finanzaufsicht warnt gar vor einem Totalverlust. Im Internet kursiert seit einiger Zeit folgende Rechnung: 2010 hatte ein Programmierer zwei Pizzen für 10 000 Bitcoins gekauft. Heute wäre dieser Betrag rund

Auf Kurse wetten – So geht Geldanlage mit Zertifikaten

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Bremen - Wer sein Geld vermehren will, hat bei der Geldanlage in Aktien oder Anleihen viele Optionen. Neben den klassischen Wertpapieren können Anleger auch Zertifikate in ihr Portfolio aufnehmen. «Bei der Geldanlage mit Zertifikaten handelt es sich im Grunde um eine Wette auf die Entwicklung einer bestimmten Aktie oder eines bestimmten Indexes», sagt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen. Hierfür wird für das Papier ein bestimmter Basiswert festgelegt. Anleger können dann etwa darauf wetten, dass der Deutsche Aktienindex (Dax) innerhalb einer bestimmten Zeit weiter steigt. Ist das der Fall, bekommen Anleger ihr eingesetztes Kapital zurück - und zusätzlich noch einen vorher vereinbarten Prozentsatz an Zinsen. «Wenn Anleger aber danebenliegen und der Dax fällt oder stagniert,