Geld und Recht

Medikamente absetzen: Verordnung muss vorliegen

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München - Medikamente und Heilmittel sind bei der Steuererklärung absetzbar. Die Voraussetzung: Die Medikamente wurden von einem Arzt oder Heilpraktiker mit Rezept verordnet, erklärt die Lohnsteuerhilfe Bayern. Das gilt auch für nicht verschreibungspflichtige Medikamente. Ob die Ausgaben die Steuerlast mindern, hängt außerdem davon ab, ob die individuelle Belastungsgrenze erreicht ist. Diese hängt vom Einkommen, dem Familienstand und der Anzahl der Kinder ab. Sie liegt je nach Stufe zwischen einem und sieben Prozent des zu versteuernden Einkommens. Je niedriger dieses ist, desto eher wirken sich die Ausgaben für Erkältungsmittel, Medikamente oder Heilmittel steuerlich aus. Fotocredits: Hans-Jürgen Wiedl (dpa/tmn)

Lärm durch Laubbläser ist auf Friedhöfen zulässig

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Saarlouis - Laubbläser mit Verbrennungsmotor verursachen Lärm. Diese Geräusche müssen auch auf Friedhöfen geduldet werden. Nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Saarlouis gilt das sowohl für Anwohner als auch für Inhaber von Grabstätten und Friedhofsbesucher (Az.: 2 A 173/17). In dem von der Verbraucherinitiative Aeternitas mitgeteilten Fall hatte sich der Kläger sowohl als Wohnungseigentümer in Friedhofsnähe als auch als Inhaber eines Grabnutzungsrechts an das Gericht gewandt. Seine Klage hatte aber keinen Erfolg: Die Richter verwiesen unter anderem darauf, dass es nicht wirtschaftlich umsetzbar sei, das Laub von über 600 Bäumen auf dem entsprechenden Friedhof mit Hilfe von Rechen und Besen zu beseitigen. Aus dem Grabnutzungsrecht ergebe sich zwar ein Recht auf Ruhe beim Tot

Wie Unternehmen den Weltfrauentag für Werbung nutzen

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Berlin - Sie hat ein bisschen dickere Augenbrauen als eine normale Barbie, und auch ihre Kleidung ist eher ungewöhnlich: Die Malerin Frida Kahlo gibt es bald als Puppe. Zum Weltfrauentag am 8. März hat der Spielzeughersteller Mattel angekündigt, 17 weibliche Vorbilder als Barbies herauszubringen. 14 davon sind Unikate, drei werden von Herbst an auch in Deutschland zu kaufen sein. Neben Kahlo sind das US-Mathematikerin Katherine Johnson und US-Flugpionierin Amelia Earhart. Mattel wolle Mädchen zu starken Rollenvorbildern inspirieren, teilt eine Sprecherin mit. Es ist nicht das einzige Unternehmen, das zum Weltfrauentag spezielle Werbung geschaltet hat. «Do it for you» («Mach es für dich») heißt die Kampagne der Parfümkette Douglas. Eine Frau stylt sich in einem Werbevideo für ein vermein

Kunden darf keine Finanzsanierung untergeschoben werden

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Düsseldorf - Finanzvermittler dürfen ihre Kunden nicht täuschen. Stellen sie Verbrauchern einen Sofortkredit ohne Bonitätsprüfung in Aussicht, ist es unzulässig, ihnen stattdessen einen Vertrag über eine Finanzsanierung unterzuschieben. Nach Ansicht des Landgerichts Dortmund stellt das eine Irreführung von Verbrauchern dar (Az.: 25 O 316/16). Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegen einen Finanzvermittler. Dieser hatte im Internet für Kredite ohne große Formalitäten geworben. Der Anbieter behielt sich dabei jedoch vor, statt der Geldspritze bloß eine Finanzsanierung zu vermitteln. Nach Beantragung erhielten Kreditsuchende per Post Vertragsunterlagen über die gewünschte Summe. Wurden diese ausgefüllt zurückgeschickt, gab es

Pflegekosten bei der Steuererklärung geltend machen

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München - Kochen, bügeln und putzen - mit zunehmendem Alter geht vieles nicht mehr so leicht von der Hand. Manche Senioren brauchen auch jemanden, der ihnen bei der Körperpflege, beim Einkaufen oder beim Essen unterstützend zur Seite steht. Solche Hilfen belasten das Budget. Die gute Nachricht: «Sie können viele Ausgaben von der Steuer absetzen», sagt Tobias Gerauer von der Lohnsteuerhilfe Bayern in München. Die Materie kann für Laien aber kompliziert werden, sagt Ulrich Reimann vom Steuerberaterverband Düsseldorf. So sei es etwa ein Unterschied, ob Steuerzahler als Pflegebedürftige anerkannt sind oder ohne Pflegegrad lediglich Hilfe im Alltag benötigen, erklärt der Steuerberater aus Wuppertal. Wer nicht als pflegebedürftig eingestuft ist und Unterstützung etwa beim Duschen, Kochen und

Wie Steuerzahler ohne Klage gewinnen können

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Berlin - Mit dem Finanzamt legen sich die Wenigsten an. Manche aber wehren sich gegen Entscheidungen der Behörde, auch vor Gericht. An laufende Verfahren kann sich jeder dranhängen, der in einer ähnlichen Situation ist. Besonders lohnenswert sind Verfahren vor dem Bundesfinanzhof (BFH). Erster Schritt deshalb: Steuerbescheid prüfen. Erkennt das Finanzamt bestimmte Kosten nicht an, lohnt es sich, Einspruch einzulegen. Für den Einspruch gibt es eine Frist von einem Monat. Sie beginnt mit der Bekanntgabe des Steuerbescheids, erklärt die Stiftung Warentest. In der Regel bedeutet das: das Datum des Bescheids plus drei Tage. Gute Chancen hat, wer sich beim Einspruch auf ein laufendes Verfahren beziehen kann. Denn die Urteile können auch Auswirkungen auf andere Steuerzahler haben, erklärt der B

Belege müssen nicht mehr zum Finanzamt

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Berlin - Steuerzahler müssen der Einkommensteuererklärung grundsätzlich keine Belege und Aufstellungen mehr beifügen. «Die Quittungen und sonstige Nachweise müssen nur noch auf konkrete Nachfrage des Finanzamtes vorgelegt werden», erläutert Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Dies gilt in diesem Jahr erstmals auch für Spendenbescheinigungen, die Spenden aus dem Jahr 2017 betreffen. In den Vorjahren mussten Spendenquittungen der Steuererklärung noch zwingend beigefügt werden. Verlangt das Finanzamt keinen Nachweis der Spende, muss die Bescheinigung allerdings ein Jahr ab Steuerfestsetzung aufbewahrt werden. «Trotz der Erleichterung müssen die Steuerformulare sorgfältig ausgefüllt werden», mahnt Klocke. Denn das Finanzamt wird überprüfen, ob die Angaben plausibel sind und Stichproben

Mit der Pflege von Angehörigen die Rente erhöhen

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Berlin - Viele Pflegebedürftige werden von Angehörigen gepflegt. Für die Pflegenden ist dies häufig mit einem Kraft- und Zeitaufwand verbunden. Als Ausgleich für ihre Arbeit zahlen die Pflegekassen unter Umständen Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung. Hiervon können auch Pflegende profitieren, die bereits eine Altersrente beziehen. Darauf weist die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin hin. Für Bezieher vorgezogener Altersvollrenten zahlen bei ausgeübter Pflege die Pflegekassen Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung. Mit dem Erreichen der regulären Altersgrenze erhöht sich dadurch die Rente. Wird über diesen Zeitpunkt hinaus eine volle Altersrente bezogen, endet für die Pflegenden die Beitragszahlung. Durch die seit 1. Juli 2017 bestehende Möglichkeit, die Altersre

Briefeinwurf auf dem Nachhauseweg kein Arbeitsunfall

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Chemnitz - Wer auf dem Nachhauseweg aus dem Auto steigt, um einen privaten Brief einzuwerfen, unterbricht seinen Arbeitsweg. Hat er dann einen Unfall, genießt er nicht den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Das entschied das Sächsische Landessozialgericht. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet über folgenden Fall (Az.: L 2 U 124/15): Eine Frau fuhr mit ihrem Wagen von der Arbeit nach Hause. Sie hielt auf der rechten Fahrbahnseite an, um einen privaten Brief in den Briefkasten zu werfen. Beim Aussteigen stürzte sie unglücklich, wobei ihr Auto über ihren linken Fuß rollte. Die Unfallversicherung lehnte die Anerkennung als Arbeitsunfall ab. Die Frau habe ihren versicherten Weg unterbrochen, um einen privaten Brief einzuwerfen. Das Urteil

Wann ist es soweit? Warten auf die neue Betriebsrente

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Frankfurt/Main - In der Versicherungsbranche herrscht Aufbruchstimmung: Die ersten Anbieter bringen sich für die neue Betriebsrente in Stellung. So stellten die genossenschaftliche R+V Versicherung und die Fondsgesellschaft Union Investment nun ihr gemeinsames Konzept vor. Am Start ist auch das Rentenwerk, eine Kooperation mehrerer Lebensversicherer. Doch die entscheidenden Akteure - Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände - zeigen bislang keine große Eile. «Vor dem Jahr 2019 werden die Sozialpartner aller Voraussicht nach kaum konkrete Sozialpartnermodelle in größerem Umfang vereinbart haben und ohne Gewerkschaft und Arbeitgeber wird daraus nichts», heißt es beim Arbeitgeberverband BDA. Bislang haben weniger als 60 Prozent der Beschäftigten eine betriebliche Altersvorsorge. Vor allem Ge