Geldanlage: Flexibilität kontra Zinsertrag

Wenn Sie Geld sicher anlegen möchten, müssen Sie sich immer zwischen den beiden Polen Flexibilität und höhere Verzinsung entscheiden. Sie haben dabei eine Bandbreite an Möglichkeiten, die vom Tagesgeld bis hin zu Festgeldern mit zehnjähriger Laufzeit reicht. Dabei müssen Sie Aspekte wie etwaiger kurzfristiger Finanzierungsbedarf oder aktuelles Zinsniveau beachten.

Das Angebot an Tagesgeld und Festgeldern

Tagesgeld und Festgelder sind eine ratsame Geldanlage für Sie, wenn Sie auf Sicherheit Wert legen. Für beide Formen gilt die gesetzliche Einlagensicherung, mit der Summen bis 100 000 Euro staatlich garantiert sind. Unterschiede gibt es dagegen bei Flexibilität und Zinshöhe. Über Ihr Kapital auf einem Tagesgeld können Sie täglich verfügen. Beim Festgeld können Sie auf Ihren Anlagebetrag erst nach Ende der vereinbarten Laufzeit zurückgreifen. Von Banken wird das unterschiedlich honoriert: Bei langen Laufzeiten können Banken mit dem Geld planen und zahlen entsprechend höhere Zinsen als bei einem Tagesgeldkonto. Für was Sie sich entscheiden, hängt unter anderem von Ihrer finanziellen Situation und Ihren Zukunftsplanungen ab. Wollen Sie für eventuelle Notfälle einen gewissen Betrag immer parat haben, sollten Sie Tagesgeld präferieren. Haben Sie für unerwartete Rechnungen dort genug Geld geparkt, können Sie darüber hinausgehendes Geld längerfristiger anlegen und damit in den Genuss höherer Zinsen kommen. Sie haben beim Festgeld hinsichtlich der Laufzeiten einen großen Variantenreichtum, der einen Monat bis zu mehrere Jahre umfasst. Wollen Sie in einem halben Jahr ein Auto kaufen, können Sie das bisher Angesparte also auch für diesen Zeitraum zu besseren Konditionen als beim Tagesgeld anlegen.

Das aktuelle Zinsniveau und die künftige Entwicklung als Kriterium

Flexibilität dürfen Sie aber nicht nur auf eventuell anfallenden Investitionsbedarf beziehen. Sie ist auch wichtig, wenn sich bessere Anlagemöglichkeiten ergeben. Gerade bei langfristigen Festgeldern ärgern Sie sich, wenn sich die Zinskonditionen während der Laufzeit verbessern. Sie haben dann keine Chance, von den höheren Zinsen zu profitieren. Deswegen sollten Sie vor Abschluss eines Festgeldkontos immer die aktuelle Zinslage einschätzen und Prognosen über die künftige Entwicklung einholen. Grundsätzlich gilt: Sind absehbar Zinserhöhungen zu erwarten, sollte Geld auf Tagesgeldkonten oder höchstens in sehr kurzen Festgeldern angelegt werden. Treten die Zinserhöhungen dann ein und keine weiteren Schritte sind in diese Richtung in Aussicht, können Sie sich die attraktiven Konditionen per Festgeld für einen langen Zeitraum sichern. Andersherum ist das entgegengesetzte Handeln empfehlenswert: Drohen Zinssenkungen, sollten Sie Ihr Kapital auf dem Tagesgeldkonto in langfristige Festgeldanlagen umwandeln. Momentan gibt es aufgrund der europäischen Schuldenkrise ein historisch niedriges Zinsniveau, sodass Tagesgeld und Festgelder über mehrere Monate wohl zurzeit die besten Varianten sind. Viel tiefer können die Zinsen gar nicht mehr sein, in den kommenden Monaten oder zumindest Jahren dürfte es eher wieder die gegenteilige Entwicklung geben.

Persönliche Flexibilität und die Marktsituation entscheidend

Wenn Sie eine sichere Geldanlage in Betracht ziehen, müssen Sie eine geeignete Laufzeit wählen. Tagesgeld können Sie bei Bedarf täglich nutzen, bei Festgeldern müssen Sie den Ablauf des vereinbarten Zeitraums abwarten. Sie sollten zum einen bedenken, dass Sie immer genug Geld für größere Rechnungen zur Verfügung haben. Zum anderen sollten Sie die Zinsentwicklung in Ihre Überlegungen einbeziehen. Lange Laufzeiten sind zu Ihrem finanziellen Nachteil, wenn sich währenddessen die Zinsen erhöhen.