Finanzerziehung – Wann gibt man Kindern ein Taschengeld?

Das Taschengeld räumt Kindern einen finanziellen Spielraum für ihre persönlichen Wünsche ein, dient aber ebenso dazu, ihnen den richtigen Umgang mit Geld zu lehren. Eltern sind für ihre Kinder auch im Umgang mit Geld sowohl Vorbild als auch Lehrer. Die Finanzerziehung stellt für viele Eltern ein Problem dar. Oftmals schwer abzuwägen ist es, ab welchem Alter, in welcher Situation, in welcher Höhe und auf welchem Weg es richtig ist, ein Taschengeld einzuräumen. Es ist wichtig, Kinder zu einer gesunden Einstellung und dem richtigen Umgang mit Geld zu verhelfen, der sie auf das finanzielle Haushalten im Leben vorzubereiten.

Umgang mit Geld lehren

Kinder erfahren in ihrer Familie bereits von klein an, wie ihre Eltern haushalten und selbst mit Geld umgehen. Ob Eltern durch ihr Einkommen und Vermögen begrenzte, ausreichende oder sehr gute finanzielle Möglichkeiten zur Verfügung stehen, beeinflusst nicht automatisch eine richtige Finanzerziehung. Ein verantwortlicher Umgang mit Geld bedeutet vor allem abzuwägen, zwischen etwas „kaufen zu wollen“, „kaufen zu können“ und besonders der „Notwendigkeit es wirklich zu brauchen“. Auch das rechnerische Verhältnis zwischen zur Verfügung stehenden Einnahmen und möglichen Ausgaben für Konsumgüter sollten Eltern ihren Kindern mit dem Taschengeld vermitteln. Mit einem angemessenen Maß in der Höhe des Taschengeldes, welches auch auf das Alter des Kindes abgestimmt ist, lernen Kinder realistisch mit einem festgelegten Betrag während eines bestimmten Zeitraumes umzugehen. Eltern sollten mit ihren Kindern von Beginn an über den Umgang mit Geld reden und darauf achten, wofür sie es ausgeben. Einen Fehlkauf nicht zu kommentieren, kann schwere Folgen in der Wertvorstellung des Kindes nach sich ziehen. Tendiert das Verhalten zu hohen Ausgaben und zum häufigen Kauf von nutzlosen oder überteuerten Konsumgütern, kann ein Taschengeldentzug für einen bestimmten Zeitraum Kindern zeigen und ins Bewusstsein rufen, dass Geld ein begrenztes Gut ist und dass es sich lohnt, sorgfältiger damit umzugehen.

Passendes Alter für Taschengeld

Ein gutes Alter für die Einräumung eines Taschengeldes ist ab dem siebenten Lebensjahr in Verbindung mit dem Schulbeginn. Das Zahlenverständnis reicht häufig schon bis Hundert und das Denken in Zehnergruppen ist auch vorhanden. In den ersten zwei Schuljahren reichen jedoch kleine Taschengeldbeträge wie zum Beispiel fünf Euro wöchentlich. Den Wert einer Münze oder eines Geldscheines müssen Kinder erst verstehen lernen. Kürzere Zeiträume sind für Kinder in dem Alter überschaubarer. Mit zunehmendem Lebensalter kann Kindern mit einem höheren Taschengeld monatlich schrittweise mehr Verantwortung übertragen werden. Ein verantwortlicher Umgang mit Geld, bedeutet auch den Zahlungsverkehr kennenzulernen. Es ist zu empfehlen, ein Teil des Taschengeldes auf ein Konto einzuzahlen und einen Teil bar zur Verfügung zu stellen.

Angemessenes Taschengeld

Eltern sollten Kindern im Umgang mit Geld auch das Sparen und Einteilen von zur Verfügung stehenden Geldmitteln in einem bestimmten Zeitraum lehren. Mit wachsendem Lebensalter sollte die übertragende Verantwortung mit der Vergabe eines höheren Taschengeldes schrittweise steigen.

Redaktionelle Unterstützung: AWD

 

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