Trotz Globalisierung setzt man in Deutschland in wirtschaftlichen Fragen weiterhin vielfach auf Familienbetriebe mit Tradition. Familiäre Identität, Zusammenhalt und wirtschaftlicher Erfolg bilden dabei eine untrennbare Einheit. Der Mittelstand ist Deutschlands treibende Wirtschaftskraft – ein Großteil davon setzt sich aus alteingesessenen Unternehmerfamilien zusammen.
Ohne Familien stünde die Wirtschaft still
Der Mittelstand bildet das unbestrittene Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Zu ihm zählen 99,7 Prozent der im Lande tätigen Unternehmen. Von diesen Firmen befinden sich wiederum 95 Prozent fest in der Hand von Einzelpersonen oder Familien (wie zum Beispiel Schwarz Cranz). Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um kleine und mittlere Betriebe. Auch Konzerne wie Tchibo mit mehr als 12.000 Mitarbeitern und Bosch mit rund 280.000 Mitarbeitern weisen eine eindeutige Eigentümerstruktur auf und werden weiterhin von Familien geleitet. Vor allem aber ist der Mittelstand die Domäne eines familienbasierten Wirtschaftsdenkens, in der immer schon an die folgende Generation gedacht wird.
Wirtschaftliches Handeln von der Pike auf gelernt
Während in Kapitalgesellschaften oftmals der Shareholder Value und damit eine kurzfristige Steigerung der Gewinne das Denken beherrscht, geht es Familienbetrieben meistens eher um den langfristigen Erhalt und Ausbau der eigenen Position am Markt. Gleichzeitig zeigen sich Familienunternehmen vielfach auch deutlich dynamischer als Branchenriesen mit langen Entscheidungswegen. In gut geführten Familienbetrieben herrscht in der Regel eine sehr effiziente Arbeitsteilung. Die Zeiten, in denen ein einzelner Patriarch die Geschicke seines Unternehmens lenkte, gehören der Vergangenheit an. Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt die technische Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte. Durch das Internet sind Computer nicht mehr aus dem Wirtschaftsleben wegzudenken. Wer sich in diesen Fragen nicht anpasste, wurde in der Regel von den Läufen der Zeit wirtschaftlich überrollt.
Tradition und Moderne miteinander verknüpfen
Die heute noch am Markt befindlichen deutschen Familienunternehmen sind daher zumeist so aufgestellt, dass die einzelnen Familienmitglieder ihre jeweiligen Stärken voll ins Unternehmen einbringen können. Da gemeinsame Entscheidungen von Familien trotzdem meist sehr viel einfacher erzielt werden können als innerhalb der Vorstände von Aktiengesellschaften, die zudem Rücksprache mit ihren Aufsichtsräten halten müssen, agieren Familienbetriebe oft deutlich flexibler und dynamischer am Markt.
Artikelbild: Thinkstock, iStock, gmast3r
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