Deutscher Einzelhandel erreicht 2013 nur ein leichtes Umsatzplus

Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Erlöse des deutschen Einzelhandels 2013 nur um 1,4 bis 1,6 Prozent. Zu Jahresanfang drohte sogar ein Rückgang, vor allem dank guter Geschäfte in den letzten zwei Monaten verzeichneten die Einzelhändler doch ein Plus.

Enttäuschende Entwicklung bei Einzelhändlern

In den Jahren 2010 und 2012 wuchsen die Umsätze des deutschen Einzelhandels um jeweils über 2 Prozent. Nun müssen die Unternehmen einen Rückschlag verkraften: Nach vorläufigen Zahlen betrug der Anstieg 2013 nur 1,4 bis 1,6 Prozent. Bei Abzug der Preissteigerung würde das ein reales Plus von 0,3 bis 0,5 Prozent bedeuten. Letztlich dürften die meisten Firmen über den Jahresverlauf dennoch zufrieden sein, zu Beginn zogen nämlich schwarze Wolken am Horizont auf. Es stand zu befürchten, dass der Einzelhandel in eine Rezession rutscht. Im Laufe des Jahres gaben die Verbraucher aber mehr Geld für den Konsum aus, mit dem Weihnachtsgeschäft ab November verbesserten sich die Umsatzzahlen deutlich. Im Gesamtjahr reichte es trotzdem nur zu einem Miniplus, was Experten insbesondere auf zwei Gründe zurückführen:
• Unsicherheiten in der Euro-Zone: Zwar bleiben die meisten Deutschen optimistisch, die Risiken in manchen Euro-Ländern verleiten aber einige zur Zurückhaltung. Sie sparen lieber für schlechte Zeiten, anstatt Geld auszugeben.
• Bei vielen Deutschen sinkt die Kaufkraft: Während sich die meisten Fachkräfte über ein Gehaltsplus freuen konnten, leiden viele Menschen im Niedriglohnsektor unter stagnierenden Einkommen. Sie können somit nichts zum Wachstum beitragen.

Was und wo Verbraucher kauften

Für die ersten elf Monate hat das Statistikamt bereits detaillierte Zahlen vorgelegt, die einen genaueren Blick verdienen. Sie sagen beispielsweise aus, in welchen Sektoren die Deutschen besonders stark konsumierten. Für kosmetische und medizinische Artikel gaben sie 2013 nominal 2,9 % mehr als im Vorjahr aus. Beim Kauf von Lebensmitteln, Getränke und Tabakwaren lag der Anstieg bei 3,6 %. Rückgänge gab es dagegen bei Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf. Einen starken Zuwachs verzeichnete mit einem Plus von 6,4 % erneut der Onlinehandel. Schlechter sieht es beim Einzelhandel wie Buch- und Schmuckgeschäften aus, die Umsätze reduzierten sich um 3,4 %.

Schwache Binnenkonjunktur in Deutschland

Die Umsatzzahlen des Einzelhandels enttäuschen: Bei Anrechnung der Preissteigerung verbleibt nur ein geringer Zuwachs. Hätten sich die Deutschen zu Weihnachten hin nicht wesentlich konsumfreudiger als zuvor gezeigt, hätte es sogar zu einem Rückgang kommen können. Was bei den Zahlen des Statistikamts besonders auffällt: Immer mehr Menschen kaufen in Webshops ein.

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