Daimler mit Rekordergebnis und neuem Hypercar von AMG

Daimler hat sein Geschäftsergebnis für 2016 präsentiert. Die Zahlen sorgen bei der Konzernspitze für Zufriedenheit. Mehr verkaufte Autos als je zuvor, mehr Umsatz und Gewinn als im Vorjahr. Und ein Flaggschiff, das seinen Namen verdient. Das Konzernergebnis hat Daimler mit 8,8 Milliarden Euro beziffert. Im Vorjahr waren es 100 Millionen Euro weniger gewesen.

Daimler habe 2016 bei Absatz, Umsatz und Ergebnis mehr erreicht denn je, sagt CEO Dieter Zetsche auf der Jahres-Pressekonferenz in Stuttgart. Genauso wichtig sei aber die neue Kultur der Zusammenarbeit innerhalb der Belegschaft sowie die Weichenstellung in Sachen Elektromobilität. "Wer die Zukunft des Autos von der Spitze aus gestalten will, braucht beides: Finanzkraft und Innovationskraft", so Zetsche. Schlagworte wie "Pioniergeist als Antrieb" oder "Schwarmintelligenz der Mitarbeiter" sind in einem Imagefilm zu Beginn der Pressekonferenz zu hören. Tradition und Moderne treffen bei Daimler zusammen – das ist die Botschaft des Unternehmens. "Ich habe bei Daimler noch nie eine größere Aufbruchsstimmung erlebt", sagt der CEO.

Daimler hat im Geschäftsjahr 2016 seinen Konzernumsatz um drei Prozent auf 153,3 Milliarden Euro gesteigert. Als Dividende schlägt Daimler 3,25 Euro je Aktie vor. Die Mitarbeiter können sich im April über 5.400 Euro als Sonderzahlung freuen. Mit rund drei Millionen verkauften Autos hat Daimler eine neue interne Bestmarke erreicht. Unter den 2,2 Millionen Pkw, die Mercedes-Benz Cars abgesetzt hat besonders beliebt: SUV wie der neue GLC, der rund eine Viertelmillion Mal verkauft wurde.

Insgesamt verzeichnet Mercedes in diesem Segment ein Wachstum von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt hat die Marke mit Stern 712.000 SUV verkauft. Auch das Flaggschiff – die S-Klasse – hat zum Top-Ergebnis des Jahres 2016 beigetragen, und zwar als meistverkaufte Luxus-Limousine der Welt. 84.000 Stück hat Mercedes verkauft. Das 2011 ausgegebene Ziel, 2020 führender Premiumhersteller zu sein, hat Mercedes bereits heute erreicht.

Neben einer Absatzsteigerung in Europa konnte Daimler vor allem in China zulegen (+ 22 Prozent). Von den 488.000 verkauften Autos stammen knapp zwei von drei aus chinesischen Daimler-Fabriken. Und auch das Jahr 2017 ist in China – entgegen externer Prognosen – aussichtsreich angelaufen mit 59.000 verkauften Fahrzeugen im Januar – ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zur Situation in den USA – etwa hinsichtlich im Raum stehender Strafzölle – sagt Zetsche, dass man sich immer für freien Handel einsetze. Ansonsten bleibt die Entwicklung in Amerika unkommentiert.

Jüngst bekannt gewordene Rückrufaktionen bezeichnet der Daimler-Boss als normale Vorgänge – von signifikanten Zahlen könne jedoch keine Rede sein. Ebenfalls äußerst erfolgreich: Das hauseigene Carsharing-Unternehmen car2go, das mit 2,2 Millionen Kunden weltweit das erfolgreichste der Branche ist. Im Bereich Leasing und Finanzierung steht Daimler mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Das Gesamtergebnis sei umso beachtlicher, wenn man bedenke, dass es bei teils schwierigen Bedingungen, etwa einer rückläufigen Lkw-Branche, zustande gekommen sei, betont Finanzvorstand Bodo Uebber.

Für das Jahr 2017 erwartet Zetsche, dass sich die Weltwirtschaft stabiler entwickelt als 2016. Der Vorstandsvorsitzende rechnet mit einem erneuten Wachstum, diesmal in der Größenordnung 2,5 bis drei Prozent. 2017 bedeute für Daimler, weiter an den Technologien der Zukunft zu arbeiten und die Transformation des Unternehmens voranzutreiben. "Die Mobilität der Zukunft bietet für Daimler eine Fülle an neuen Chancen. Wir werden sie nutzen", kündigt Zetsche an.

Bis 2025 sollen zehn neue Elektro-Modelle auf den Markt kommen. Zehn Milliarden Euro wird Daimler in Elektromobilität pumpen, eine Milliarde in Batterie-Technologien. Außerdem fließen drei Milliarden Euro in den Bereich Motorentechnologie, da weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor unterwegs sein werden, wie Zetsche sagt. Hier geht es vor allem um Effizienzsteigerungen – auch in der Sparte der Nutzfahrzeuge. Wann eine Kostendeckung zwischen herkömmlichen Antriebskonzepten und Elektrofahrzeugen zu erwarten sei, könne man derzeit nicht sicher sagen, so Zetsche. Angestrebt ist auch hier die Mitte des nächsten Jahrzehnts. Es geht für das Unternehmen zunächst darum, eine breite Produktpalette an E-Autos aufzulegen – denn nur mit Masse lassen sich letztlich Kosten senken.

Zur Zukunft der Stuttgarter Sterne gehört auch ein Hypercar von AMG, das noch in diesem Jahr präsentiert werden soll und das mit dem Antrieb aus der Formel 1 bestückt sein wird – auch in der Königsklasse des Motorsports steht die Marke ja derzeit ganz oben. So kann es bleiben, wenn es nach Zetsche und seinen Vorstandskollegen geht.

Mirko Stepan / mid

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(dpa)