BRICS-Staaten – kehren sich die Kapitalströme um?

Sie galten lange als eine Hoffnung auf der Suche nach rentablen Anlagen – die BRICS-Staaten mit den aufstrebenden Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Doch seit einigen Monaten häufen sich die schlechten Nachrichten. Fließt das investierte Kapital jetzt wieder zurück?

BRICS – ein gewaltiger Wirtschaftsraum

3 Milliarden Menschen – rund 40 Prozent der Weltbevölkerung – leben in den BRICS-Staaten. Nach Jahren ungebremsten Wachstums kriselt es. Chinas Konjunktur schwächelt bereits seit Längerem. Brasiliens Wirtschaft ist eingebrochen, die Währung verfällt, soziale Spannungen häufen sich. Nicht besser ergeht es Indien. Hier belastet politische Stagnation, die indische Rupie befindet sich in freiem Fall. Die BRICS-Staaten wollen jetzt einen Stabilisierungsfonds als Konkurrenz zum IWF gründen. Ob das hilft, bleibt abzuwarten.

Interesse an BRICS-Anlagen schwindet

In den vergangenen Jahren wurden viele Finanzprodukte wie Zertifikate oder Fonds mit Bezug auf die BRICS-Staaten aufgelegt. Das Interesse daran dürfte sich deutlich abschwächen. Daran ist nicht nur die Krise in einigen BRICS-Ländern schuld. Manche Investoren spekulieren inzwischen auf ein Ende der lockeren US-Geldpolitik. Anlagen im US-Dollar-Raum werden damit wieder interessanter.

Krise überwinden

Für die BRICS-Staaten sind das keine guten Nachrichten. Erst wenn sie ihre hausgemachten Probleme in den Griff kriegen, können sie wieder mit mehr ausländischem Kapital rechnen.


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