Bausparen – Eine Anlageform für jedes Alter

Bausparvertrag – klingt konservativ, langweilig. Ich selbst hatte Jahre lang einen Bausparvertrag, in den ich monatlich eine geringe Summe eingezahlt habe. Hätte ich ihn nicht einst als Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern erhalten, ich hätte sicher nie einen solchen Vertrag unterzeichnet. Beschäftigt man sich jedoch genauer mit dieser Anlageform, zeigt sich, dass die Rendite und die Zahlungskonditionen hervorragend sind.

Bausparen – wie geht das?

Zunächst mal funktioniert ein Bausparvertrag nach dem Solidarprinzip. Das bedeutet, alle Bausparer zahlen in einen gemeinschaftlichen Fond ein. Bekommt man die Zuteilung seiner Bausparkasse, wird der eingezahlte Betrag mitsamt Darlehen ausgezahlt. Der Bausparer muss dabei – je nach Bedingungen seiner Bank – 40 bis 50 Prozent der letztendlichen Auszahlungssumme angespart haben. Unterhalb eines gewissen Freibetrags des jährlichen Einkommens haben Arbeitnehmer Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen, außerdem stellt der Staat den Bausparern die sogenannte „Wohnungsbauprämie“ in Höhe von derzeit 8,8 Prozent zur Verfügung. Begünstigt wird ein Betrag von bis zu 512 Euro bei Ledigen und 1024 Euro bei Ehepartnern. Selbst Kindern steht das Bausparen offen. Die staatlichen Förderungen können dann ab einem Alter von 16 Jahren in Anspruch genommen werden.

Auszahlungsgrenze erreicht – was nun?

Zunächst mal besteht freilich keine Verpflichtung, das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Viele Bausparer nutzen den Kredit ihrer Bausparkasse nicht, da die Darlehensverzinsung regulärer Kredite dieser Tage so niedrig ist, dass die Bausparkassen mit ihren Konditionen einfach nicht mithalten können. Lukrativ ist der Bausparvertrag trotzdem. Eine risikolose Anlageform zu diesen Konditionen ist sonst kaum zu bekommen.

Ich will gar nicht bauen – kann ich trotzdem bausparen?

Der Name „Bausparvertrag“ birgt den weitverbreiteten Irrtum, dass das Bausparen nur für Leute geeignet ist, die auch wirklich bauen wollen. Tatsächlich lässt die angesparte Summe aber für Investitionen aller Art verwenden, nur falls man eine Auszahlung vor dem Ablauf einer siebenjährigen Frist erwirkt, kann man unter Umständen die staatlichen Zulagen verlieren. Das Baudarlehen darf in jedem Fall nur für wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet werden. Nimmst du das Bauspardarlehen nicht in Anspruch, steht dir bei vielen Anbietern eine lukrative Bonusverzinsung zu.

Der Bausparvertrag ist eine der günstigsten Anlageformen, die in jedem Alter in Anspruch genommen werden kann. Wer früh anfängt, kann sich bereits in jungen Jahren einen Traum erfüllen. Vielleicht sogar das erste Auto…

Bild: Daniel Fuhr – Fotolia