Geld und Recht

Fehlgeleitete Rente muss an Berechtigten gezahlt werden

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Koblenz - Überweist ein Rentenversicherungsträger die Rente fälschlicherweise an einen anderen Empfänger, ist er verpflichtet, dem Rentner seine Rente zu überweisen. Das gilt auch, wenn der Rentner zunächst selbst die falsche Bankverbindung angegeben, diese aber rechtzeitig korrigiert hat. Der Fall: Vor der anstehenden Rentenzahlung für März 2016 teilte der Rentner der Service-Stelle des Rentenversicherungsträgers irrtümlich eine fehlerhafte Bankverbindung mit. Er korrigierte diesen Fehler anschließend jedoch sowohl telefonisch als auch schriftlich. Die Service-Stelle war noch vor der Überweisung über die richtige Bankverbindung informiert. Dennoch landete das Geld auf dem falschen Konto. Der Rentenversicherungsträger weigerte sich aber, erneut zu zahlen. Das Urteil: Vor dem Sozialgerich

Wann sich ein Forward-Darlehen lohnt

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Bremen - Wer eine Anschlussfinanzierung für seinen Immobilienkredit braucht, sollte sich frühzeitig darum kümmern. Am besten lange bevor die Zinsbindung endet. Denn Kreditnehmer können sich Jahre im Voraus die derzeit niedrigen Zinsen sichern. Möglich ist dies mit einem Forward-Darlehen. «Das Ganze ist eine Art Wette auf die Zinsentwicklung», erklärt Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Der Kreditnehmer profitiert, wenn die Zinsen in Zukunft steigen. Bleiben sie hingegen gleich oder sinken sogar, zahlt der Darlehensnehmer in der Regel darauf. Denn für die vereinbarte Zinssicherheit müssen die Kreditnehmer einen Aufschlag zahlen - je länger die Vorlaufzeit bis zur Ablösung des alten Darlehens, desto höher der Aufschlag. Für Darlehen mit Vorlaufzeiten von bis zu zwölf Monat

Indexfonds für Kenner: Investieren in Small-Caps

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Frankfurt/Main - Beim Investieren in Aktien, raten Verbraucherschützer zu Indexfonds: Dabei bekommt der Anleger ein breit gestreutes Investment. «Indexfonds haben den Vorteil, dass sie bereits diversifiziert sind», erklärt Thomas Meyer zu Drewer vom Anbieter ComStage in Frankfurt. Wer in einen börsengehandelten Indexfonds, oder kurz ETF, investiert, spart außerdem Gebühren. Anders als aktiv gemanagte Fonds bildet ein ETF einfach einen gängigen Aktienindex nach. Anleger müssen also nicht extra für das Fondmanagement zahlen. «Im Grunde kann für jeden Aktienindex auch ein ETF aufgelegt werden», sagt Roland Aulitzky, Experte für Geldanlage bei der Stiftung Warentest in Berlin. Die Größe spielt dabei keine Rolle: So sind in Deutschland etwa Indexfonds auf den Leitindex Dax sehr beliebt, der g

Entlassung von Nachlassverwalter nur bei Pflichtwidrigkeit

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Celle - Erben sind verpflichtet, die Verbindlichkeiten des Verstorbenen zu begleichen. Um dies sicherzustellen, lässt sich eine Nachlassverwaltung beantragen. Der eingesetzte Nachlassverwalter darf nur entlassen werden, wenn er sich pflichtwidrig verhält. Die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet über einen Beschluss des Oberlandesgerichtes (OLG) Celle (Az.: 6 W 107/16). In dem verhandelten Fall hatte der Erblasser jemanden Grundstücke vermacht. Der Bedachte beantragte eine Nachlassverwaltung aus Sorge davor, dass er das Vermächtnis durch das Verhalten oder die Vermögenslage der eigentlichen Erben nicht erhalten könnte. Dem Antrag wurde stattgegeben und den Erben die Verfügungsmacht über den Nachlass entzogen. Ein Erbe wandte sich aber gegen die Nachl

Straßenausbaubeiträge geltend machen: BFH fällt Entscheidung

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Berlin - Hauseigentümer, die sich an der Erschließung oder am Ausbau ihrer Straße finanziell beteiligen müssen, sollten diese Kosten in der Steuererklärung absetzen. Der Bundesfinanzhof (BFH) befasst sich aktuell mit der Frage, ob es auch für Maßnahmen, die auf öffentlich-rechtlicher Grundlage erfolgen und per Bescheid abgerechnet werden, den Steuerbonus für Handwerkerleistungen gibt. «Sollte der Bundesfinanzhof zugunsten der Immobilienbesitzer entscheiden, können bis zu 1200 Euro Einkommensteuern erstattet werden», rechnet Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler vor. Der Hintergrund: Das Finanzgericht Nürnberg hatte 2015 entschieden, dass Straßenausbaubeiträge für eine selbst genutzte Immobilie in der Einkommensteuererklärung als Handwerkerleistungen abgesetzt werden dürfen (Az.: 7 K 1

Aktien kaufen: So kommen Anleger an Wertpapiere

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Düsseldorf - Wer langfristig Vermögen aufbauen will, kann unter anderem in Aktien investieren. Doch wie kommen Anleger an die Wertpapiere? «Als erstes brauchen Sie ein Depot», erklärt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Das können Kunden sowohl bei Filialbanken als auch bei Direktbanken eröffnen. «Achten Sie bei der Suche auf den Preis», rät Kurz. «Denn der kann von Institut zu Institut durchaus unterschiedlich hoch sein.» Bei Filialbanken ist der Aktienkauf in der Regel über das Telefon möglich. «Üblich ist aber bei den meisten Geldinstituten ein Online-Depot», erklärt Kurz. Hier können Anleger selbst über eine Order-Maske die gewünschten Wertpapiere kaufen. Dafür müssen sie die Wertpapierkennnummer (WKN) oder die International Securities Identifi

Wie heikel ist das Kleingedruckte beim Zahlen an der Kasse?

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Berlin - Plakate mit Sonderangeboten, Preisschilder, Zutatenlisten: Beim Einkaufen im Supermarkt müssen Kunden viel lesen. Ausgerechnet an der Kasse, wenn es ums Zahlen mit der EC-Karte geht, schauen aber die meisten gar nicht richtig hin - und unterschreiben kurzerhand auf dem Bon. Doch in was genau willigt man da eigentlich alles ein? Verbraucherschützer mahnen den Handel, Kunden im Kleingedruckten nichts unterzujubeln. Denn am praktischen Zahlverfahren per Signatur will keiner rütteln. Was steht auf den Kassenbons? Auf dem Ausdruck können Kunden noch mal prüfen, was der Milchreis, das Schweinefilet und das Spülmittel gekostet haben - auch mit extra ausgewiesener Mehrwertsteuer. Die Unterschrift fürs Kartenzahlen kommt unter einen Text, der auch auf der Bon-Rückseite stehen kann. Ma

Getrennte Eltern können Kinderfreibetrag übertragen

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Berlin - Getrennte Eltern können den Kinderfreibetrag bei der Steuer komplett auf ein Elternteil übertragen. Steuerlich geltend machen kann den Freibetrag auf Antrag derjenige, der das Kind betreut und versorgt. Voraussetzung für eine Übertragung ist, dass der andere Elternteil für weniger als 75 Prozent der Unterhaltskosten aufkommt. Darauf macht der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) in Berlin aufmerksam. Zu beachten ist, dass der Kinderfreibetrag aus zwei Komponenten besteht: dem Freibetrag für das sogenannte sächliche Existenzminimum des Kindes in Höhe von 2358 Euro sowie dem Freibetrag für den Betreuungs-, Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes in Höhe von 1320 Euro pro Elternteil. «Die Übertragung des gesamten Kinderfreibetrages auf den Alleinerziehenden ist aus ste

Warum Exchange Traded Funds vom Wert des Index‘ abweichen

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Berlin - Börsengehandelte Investmentfonds entwickeln sich nicht immer genau so wie der Börsenindex, den sie abbilden. Für diese Abweichungen der auch Exchange Traded Funds (ETF) genanntem Fonds sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Oft sei die Abweichung auf die Quellensteuer zurückzuführen, erklärt Yann Stoffel, Projektleiter bei der Stiftung Warentest. Die Dividenden des Index' müssen versteuert werden, deshalb fallen sie oft etwas niedriger aus. Einige ETF orientieren sich jedoch an einem sogenannten Net-Return-Index. Dabei werden die Steuern vorab kalkuliert. Da diese Kalkulation nie exakt zutrifft, kann ein ETF sogar leicht über dem Index liegen. In der Regel liegen die Abweichungen aber bei maximal 0,1 Prozent, erläutert Stoffel und rät: «Bei großen Unterschieden sollte man lie

Fondsbesteuerung wird ab 2018 geändert

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Frankfurt/Main - Neue Steuerregeln für Anleger: Ab 2018 müssen in Deutschland aufgelegte Publikumsfonds auf bestimmte inländische Erträge Steuern in Höhe von 15 Prozent aus dem Fondsvermögen zahlen. Bislang werden nur die Anleger besteuert, nicht aber die Fonds. Versteuern müssen Fonds künftig Dividenden, Mieterträge und Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien, falls diese Einkünfte aus Deutschland stammen. Darauf weist der Fondsverband BVI in einer Broschüre hin. Wichtig zu beachten: Durch die neuen Regeln fällt außerdem der Bestandsschutz für Fondsanteile weg, die Anleger vor 2009 erworben haben. Für betroffene Privatanleger gilt aber ein Freibetrag von 100 000 Euro. Kleinanleger bleiben damit weitestgehend von der Neuregelung verschont. Fotocredits: Andrea Warnecke (dpa/tmn)