Wenn der Schuldenberg stetig wächst – Tipps für den Schuldenabbau

Eine gelegentliche Kreditaufnahme ist im Haushalt oft unvermeidbar. Nicht nur Kraftfahrzeuge werden üblicherweise finanziert, auch ein Defekt der Waschmaschine tritt häufig auf, wenn kein Spargeld für eine Neuanschaffung vorhanden ist. Bedenklich ist die finanzielle Situation jedoch, wenn der Dispositionskredit oder ein Darlehen für die tägliche Lebensführung verwendet wird oder gar der Bezahlung fälliger Kreditraten dient.

Die Ausgabenkontrolle ist der wichtigste Baustein des Schuldenabbaus

Wenn Haushalte mit dem verfügbaren Einkommen regelmäßig nicht auskommen, stellt die Führung eines Haushaltsbuches den wichtigsten Schritt zum Schuldenabbau dar. Sobald Verbraucher konsequent jede einzelne Ausgabe aufschreiben, erkennen sie mögliche Einsparungen. Das Bezahlen mit Bargeld statt mit der EC- oder Kreditkarte führt dazu, dass eine Geldausgabe tatsächlich als solche wahrgenommen wird und ist somit vorzuziehen. Erfahrungsgemäß fällt Haushalten das Einhalten eines Ausgabebudgets leichter, wenn sie so viele Zahlungsvorgänge wie möglich mit Bargeld abwickeln. Ratenzahlungen sollten grundsätzlich nur vereinbart werden, wenn dringende Ersatzanschaffungen vonnöten sind. Das ist bei einer defekten Waschmaschine der Fall, während ein Erholungsurlaub ebenso wie der Restaurantbesuch am besten nur aus verfügbaren Beträgen bestritten wird.

Wenn das Geld nicht reicht

Wenn das vorhandene Haushaltseinkommen nicht zur Deckung der Lebenshaltungskosten und zur Begleichung der bereits vereinbarten Kreditraten ausreicht, ist eine Überschuldung eingetreten. In diesem Fall sind alle Einsparmöglichkeiten zu nutzen. Die zeitweise Erhöhung des Einkommens durch eine Nebentätigkeit kann den Schuldenabbau beschleunigen, setzt aber neben freien Aushilfsstellen eine hohe Belastbarkeit voraus. Sobald Mahnungen eingehen, sollte eine Einigung mit dem Schuldner getroffen werden, unberechtigt hohe Mahnentgelte sind zurückzuweisen. Als erstes begleichen überschuldete Haushalte unbedingt die Miete beziehungsweise den Immobilienkredit für das Eigenheim und die Energiekosten. Weitere Kreditaufnahmen sind nur sinnvoll, wenn diese bestehende Verbindlichkeiten ablösen und zugleich ein nennenswertes Einsparpotenzial bieten. Einigungsangebote an Gläubiger sind am ehesten erfolgreich, wenn diese eine anerkannte Schuldnerberatung im Auftrag des Schuldners unterbreitet – die passende Schuldnerberatung finden Sie zum Beispiel auf schuldnerdirekthilfe.de.

Die Privatinsolvenz ist der letzte Ausweg

Eine Privatinsolvenz befreit nach Ablauf der Wohlverhaltensphase von der Pflicht, die bestehenden Schulden zu begleichen. Sie kommt als letzter Ausweg infrage, wenn der überschuldete Haushalt nach dem Gespräch mit der Schuldnerberatung keine andere Möglichkeit sieht, sich in absehbarer Zeit von der Verschuldung zu befreien. Vor der Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens ist eine gütliche Einigung mit den Gläubigern anzustreben, welche zumeist scheitert.

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