Wenig Angebote für Fondssparen

Düsseldorf – Für Arbeitnehmer kann es lukrativ sein, vermögenswirksame Leistungen (VL) mit Fondssparplänen zu nutzen. Doch die Auswahl ist nach einer Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW nicht groß.

Von zwölf untersuchten Geldinstituten und Wertpapier-Dienstleistern bietet nur eine Großbank ein eigenes VL-Fondsangebot an. Zwei weitere Groß- und Direktbanken vermitteln VL-Sparer an andere Dienstleister. Auch die Genossenschaftsbanken haben eine Kooperation.

Die Preise der Sparpläne schwanken dabei: Beim teuersten Anbieter wurden im Verlauf von sieben Jahren Nebenkosten in Höhe von 195 Euro fällig, beim preiswertesten dagegen nur 54 Euro. Die Verbraucherschützer rechneten mit einer Anlagesumme von 30 Euro im Monat und einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent.

Der Ausgabeaufschlag wird einmalig fällig, wenn der Sparer Anteile erwirbt. Bei der klassischen Fondsanlage bekommen Kunden hier manchmal Rabatt. Zwei der untersuchten Anbieter von VL-Fonds schließen Nachlasse der Untersuchung zufolge jedoch grundsätzlich aus, bei einem Dienstleister gibt es dagegen 75 Prozent Rabatt.

Nur bei einer untersuchten Bank ist die Depotverwaltung kostenlos, die anderen Anbieter verlangten Gebühren von bis zu 12,50 Euro pro Jahr. Damit bewegen sie sich den Verbraucherschützern zufolge etwa auf dem Niveau herkömmlicher Fondsdepots.

Günstiger sind börsengehandelte Indexfonds (ETFs), da für sie keine Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren fällig werden. Allerdings boten nur zwei der untersuchten Institute VL-Fondssparen mit ETFs an. Die Zeitschrift «Finanztest» hatte im Frühjahr bei einer Untersuchung mit anderer Stichprobe zwei weitere Onlinebanken mit VL-fähigen ETF ausfindig gemacht.

VL-Verträge haben eine Laufzeit von sechs Jahren. Danach ruht der Vertrag für ein Jahr. Je nach Arbeits- oder Tarifvertrag zahlt der Arbeitgeber eine bestimmte Summe, die zur Vorsorge verwendet wird. Sind die Voraussetzungen für eine Arbeitnehmersparzulage erfüllt, gibt der Staat jährlich noch bis zu 80 Euro hinzu.

Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa/tmn)

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