Rentenfaktor: Anhaltspunkt für die spätere Rente

Stuttgart – Wie hoch wird die private Zusatzrente einmal ausfallen? Diese Frage stellt sich jedem Kunden bei Abschluss eines entsprechenden Altersvorsorgevertrages.

«In den Verkaufsgesprächen der Versicherungsvermittler ist dann oft von einem Rentenfaktor die Rede», erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Stuttgart. Dieser ist entscheidend für die Berechnung der späteren Rente. In der Regel gibt er an, wie hoch die monatliche Rente pro 10 000 Euro gesparten Kapital ist.

Die Stiftung Warentest zeigt dies an einem Beispiel: Beträgt das angesparte Kapital 120 000 Euro, liegt die spätere Rente bei einem garantierten Rentenfaktor von 40 bei 480 Euro (120 000 Euro x 40 : 10 000 Euro). «Das scheint zunächst einmal eine gewisse Sicherheit zu bieten», sagt Nauhauser. «Denn dahinter steckt die Botschaft: Das angesparte Kapital wird zu Mindestkonditionen in eine Rente umgewandelt.»

Seiner Ansicht nach sollten sich Verbraucher von dem Rentenfaktor aber nicht blenden lassen: «In dem Faktor steckt das heutige Niedrigzinsniveau. Niemand würde auf die Idee kommen, sich das langfristig zu sichern», weiß der Verbraucherschützer aus Erfahrung. «Und leben die Kunden der Versicherer länger als geplant, reduziert das laufend die jährlichen Überschüsse.» Doch das ist oft schon in den sinkenden Überschussbeteiligungen berücksichtigt.

Verbraucher sollten den Verkaufstricks der Vermittler mit Skepsis begegnen. Bis zum Rentenbeginn ist Altersvorsorge reiner Vermögensaufbau. Und hierbei zählt, ob die Anlage zum Verbraucher passt. Und angesichts der Niedrigzinsen, ob sie geringe Kosten hat. Das kann sich am Ende mehr auszahlen als ein anfänglich in Aussicht gestellter hoher Rentenfaktor.

(dpa/tmn)

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