Geld und Recht

Kredit-Angebote mit Minuszinsen zielen auf Kundendaten ab

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Frankfurt/Main - Ärger über Kredit-Angebote: Die Geschäftspolitik von Vergleichsportalen und ihrer Partner sorgt für Beschwerden bei Verbraucherschützern. Einige Portale locken damit, dass man weniger Geld zurückzahlen muss, als man aufnimmt. Geworben wird mit Minuszinsen von mittlerweile bis zu 20 Prozent. Aus Sicht von Verbraucherschützern handelt es sich dabei in erster Linie aber um Marketingmaßnahmen, die vor allem sensible und lukrative Kundendaten einbringen sollen. «Solche Daten sind Gold wert - und deshalb ein ziemlich hoher Preis für den Verbraucher, sei das Minuszins-Angebot noch so verlockend», argumentiert Kerstin Schultz, Finanzmarktwächterin bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Verbraucher müssten sich bewusst sein, dass sie mit ihren sensiblen Daten schon bei der Kreditan

Kartellamt rügt Mängel bei Online-Vergleichsportalen

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Bonn - Online-Vergleichsportale bieten aus Sicht des Bundeskartellamts nicht immer das, was sie versprechen. Bei einer Untersuchung sind die Wettbewerbskontrolleure auf eine Reihe von Mängeln gestoßen. Verbraucher könnten mit Hilfe der Portale zwar bessere und günstigere Leistungen finden. «Wir haben aber auch verbraucherunfreundliche Tricks mancher Portale aufgezeigt», kritisierte Kartellamtspräsident Andreas Mundt bei der Vorstellung der Ergebnisse. Einige Verhaltensweisen der Vergleichsportale entsprächen «nicht dem Idealbild einer neutralen Plattform», heißt es im Abschlussbericht der Behörde. Die Wettbewerbsbehörde hatte 36 Vergleichsportale für die Branchen Reisen, Energie, Versicherungen, Telekommunikation und Finanzen genauer unter die Lupe genommen. Bei Versicherungen und Hotels

Warum der Aktienkurs nach einer Dividendenzahlung sinkt

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Düsseldorf - Aktiengesellschaften schütten in diesem Jahr so viel Dividenden aus wie noch nie zuvor. Voraussichtlich 57 Milliarden Euro an Dividenden fließen in diesem Jahr an die Aktionäre. Damit wird die bisherige Bestmarke aus 2018 um 6,6 Prozent übertroffen, wie die Dividendenstudie des isf Institute for Strategic Finance der FOM Hochschule und der DSW Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) zeigt, die nun vorgestellt wurde. Über die Höhe der Dividende wird auf der Hauptversammlung entschieden. Die Auszahlung erfolgt in der Regel wenige Tage später. Interessant zu beobachten: Nach der Zahlung der Dividende sinkt der Kurs der Aktie. Der Grund dafür ist aber einfach: Das jeweilige Papier wird nach der Ausschüttung «ex Dividende» gehandelt, erklärt die Deutsche Schutzver

Weniger Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger

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Nürnberg - Jobcenter haben im vergangenen Jahr seltener Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen. Die Zahl ging im Vergleich zu 2017 um rund 49.000 auf 904.000 zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Ein Grund für den Rückgang sei auch, dass die Zahl der Leistungsempfänger gesunken sei. Die monatliche Sanktionsquote blieb bei rund drei Prozent. Sie gibt an, bei wie vielen Menschen pro Monat die Leistungen gekürzt wurden. 90 Prozent der Empfänger ohne Strafen Insgesamt waren im vergangenen Jahr 441.000 Männer und Frauen mindestens von einer Sanktion betroffen. Da manche Empfänger von Arbeitslosengeld II mehrfach sanktioniert werden, ist die Zahl der Betroffenen deutlich niedriger als die Zahl der Fälle. Mehr als 90 Prozent der Bezieher verhalten sic

Das erste Konto – worauf Eltern und Kinder achten sollten

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Potsdam - Für den Sparbeitrag von Oma und Opa, das Taschengeld von den Eltern oder erst für das erste selbst verdiente Geld - wann ist der beste Zeitpunkt für das erste eigene Konto?  «Sie können im Prinzip schon sehr früh damit anfangen», sagt Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale Potsdam. «Vor einem Alter von zehn Jahren ist das aber nicht unbedingt sinnvoll.» Der Grund: Für jüngere Kinder ist der Umgang mit Geld in der Regel etwas Abstraktes. «Die freuen sich oft mehr, wenn sie das Taschengeld direkt von den Eltern ausgezahlt bekommen», sagt Schaarschmidt. Denn dadurch werde das etwas sperrige Thema für Kinder erfahrbar. «Münzen kann ich schließlich in der Hand halten.» Zuerst ein Sparkonto Ähnlich sieht das Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: «Ei

So setzen privat Versicherte ihre Beiträge steuerlich ab

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Berlin - Steuerzahler können die Beiträge zur Basis-Krankenversicherung in der Einkommensteuererklärung als Sonderausgaben absetzen. «Selbstständige, Beamte und andere Personen, die privat krankenversichert sind, müssen dabei eine wichtige Formalie beachten», sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Das Finanzamt wird die Ausgaben nur akzeptieren, wenn Versicherungsnehmer in eine Datenübermittlung eingewilligt haben. In diesem Fall melden die Versicherer die Beiträge automatisch an das Finanzamt. Ohne eine solche Meldung streicht das Finanzamt den Sonderausgabenabzug. Üblicherweise wird die Einwilligung abgefragt, wenn der Versicherungsvertrag abgeschlossen wird. Wichtig zu beachten: Werden auch die Kinder privat versichert, muss auch hier in die Datenübermittlung eingewilligt werd

Lässt sich die Ausschlagung eines Erbes zurücknehmen?

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Düsseldorf - Ein Erbe kann ausgeschlagen werden, wenn der Verdacht besteht, dass der Nachlass überschuldet ist. Bestätigt sich dieser Verdacht später nicht, kann die Ausschlagung aber nicht in jedem Fall zurückgenommen werden. Das entschied das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf (Az.: I-3 Wx 140/18), wie die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) berichtet. Das gilt etwa, wenn die Erben keine konkreten Hinweise auf die Überschuldung hatten. In dem verhandelten Fall war eine Witwe von der Polizei tot in ihrer verwahrlosten Wohnung aufgefunden. Sie hinterließ kein Testament. Ihre Schwestern schlugen das Erbe aus. Die eingesetzte Nachlasspflegerin stellte fest, dass der Nachlass nach Abzug der Schulden 6500 Euro betrug. Die Schwestern waren aber zuvor irrtümlich d

Kittel und Co. – Berufskleidung macht sich bezahlt

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Neustadt - Ein Koch, eine Schornsteinfegerin und ein Monteur haben etwas gemeinsam: Was sie täglich auf der Arbeit tragen, lässt sich recht leicht als Berufskleidung einordnen. Die Kosten dafür lassen sich steuerlich als Werbungskosten geltend machen und verringern so die Einkommensteuer. «Unter typischer Berufsbekleidung versteht das Finanzamt Kleidung, die nur im entsprechenden Fachhandel erhältlich ist», erklärt Christina Georgiadis von der Vereinigten Lohnsteuerhilfe (VLH). Kleidung muss beruflich zuordbar sein Die Arbeitskleidung muss entweder typisch für den jeweiligen Beruf sein und eine Schutzfunktion erfüllen, oder durch eine Kennzeichnung wie ein Logo oder den uniformartigen Charakter klar rein beruflich sein. Der Blaumann eines Monteurs, ein Arztkittel, die Gerichtsrobe von A

Krankengeld muss auch während Auslandsurlaub gezahlt werden

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Karlsruhe - Wer krank ist, kann Krankengeld erhalten. Dies gilt auch für jemanden, der während der Krankschreibung in Urlaub fährt. Voraussetzung ist, dass die Arbeitsunfähigkeit durchgängig bescheinigt wird. Der behandelnde Arzt darf außerdem keine Bedenken gegen den Auslandsurlaub haben. Die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) informiert über eine Entscheidung des Sozialgerichts Karlsruhe (Az.: S 4 KR 2398/17). In dem verhandelten Fall bezog ein Mann Krankengeld von seiner gesetzlichen Krankenkasse. Da er bereits vor seiner Erkrankung Urlaub gebucht hatte, fragte er nach, ob er für einen Erholungsurlaub mit seiner Familie für knapp zwei Wochen in ein Ferienhaus an der Mittelmeerküste fahren könne. Dabei legte er eine Bescheinigung seines Arztes über sein

Vor Abschluss der BU-Versicherung Fragen ehrlich beantworten

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Stuttgart - Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung - kurz BU - abschließen will, muss Fragen zu seiner Gesundheit beantworten. «Dabei müssen Sie ehrlich und möglichst vollständig Auskunft geben», erklärt Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Wichtig: «Nehmen Sie sich Zeit.» Denn werden Fragen nicht vollständig beantwortet oder Krankheiten nicht genannt, kann die Versicherung die Leistung im schlimmsten Fall verweigern. Privat Krankenversicherte könnten bei ihrer Versicherung die Rechnungen der vergangenen zehn Jahre anfordern. So lange werden diese Daten dort meist gespeichert. «Die Versicherung sollte eigentlich bereit sein, Ihnen an dieser Stelle zu helfen», sagt Grieble. Bei gesetzlich Versicherten stehen in der Regel nur die Daten aus den zurückl