Geld und Recht

Bei Bestattungsangeboten im Netz auf Preistransparenz achten

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Berlin - Wenn von «einem besonders attraktiven Marktsegment» die Rede ist, denkt man eher nicht an Tod und Trauer. Doch genau so beschreibt der Manager eines Berliner Wagniskapitalfonds das Bestattungsgewerbe. Der VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin der landeseigenen Investitionsbank und eine Investorengruppe unterstützen seit dem Frühjahr die Start-up-Firma Mymoria. Sie betreibt eine Online-Plattform, die die Planung einer Bestattung «sicher von zu Hause» verspricht, und das «bei voller Kostenkontrolle». Die Bestattungskosten sind ein heikles Thema für das Gewerbe. Es steht unter dem Generalverdacht, Verzweiflung und Hilflosigkeit Angehöriger auszunutzen, um dicke Geschäfte zu machen. Oliver Wirthmann, der Sprecher des Bundesverbands Deutscher Bestatter, meint dazu: «In diesem Segment gib

Gaspreise für Endverbraucher fallen

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Hamburg - Die Haushalte in Deutschland können sich insgesamt auf eher sinkende Gaspreise einrichten. Die Bewegungen sind bei weitem nicht so ausgeprägt wie beim Heizöl, dessen Preis sich zeitweise halbiert hatte. Doch die Tendenz zeigt auch beim Gas abwärts. Die Netzentgelte für Gas - ein wichtiger Bestandteil des Endpreises - werden im bundesweiten Durchschnitt im nächsten Jahr um gut ein Prozent zurückgehen. Das haben die Internet-Portale Check24 und Verivox ermittelt. Für eine Familie sind das fünf Euro im Jahr. Die Verbraucher in Ostdeutschland müssen für die Gasnetze dagegen rund 42 Prozent mehr aufwenden als im Westen. Am höchsten sind die Kosten in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden im nächsten Jahr 515 Euro für das Netz be

Lebensversicherung: Sorge um teure Altpolicen

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Hamburg - Verbraucherschützer sind besorgt: Renten- und Lebensversicherer versuchten anscheinend Kunden zu bewegen, gut verzinste Altverträge vorzeitig zu beenden, sagte Sandra Klug, Leiterin des für Versicherungen zuständigen Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Hamburg. Verbraucherschützer vermuten, dass Lebensversicherer wegen der Zinsflaute Kunden mit lukrativen Altverträgen loswerden wollen. «Wir befürchten, dass es ein Massenphänomen werden könnte», so Klug. Der Branchenverband GDV wies darauf hin, dass es bei vielen Lebensversicherungsprodukten eine sogenannte flexible Abrufphase gebe. Kunden könnten dabei zwischen einer sofortigen Rente oder einer Auszahlung des Kapitals wählen oder den Vertrag weiterlaufen lassen. «Es ist also kein außergewöhnlicher Vorgang, wenn die Ausza

Sparer: Für mehr Rendite müssen sie mehr Risiko wagen

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Bremen - Für klassische Sparanlagen erhalten Verbraucher derzeit kaum noch Zinsen. Der Grund dafür: «Die Inflationsrate liegt heute höher als die durchschnittlichen Sparzinsen. Mit der Folge, dass Anleger reale Verluste machen», sagt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen. Das sei vielen Sparern nicht bewusst, da sich ihr Geld scheinbar vermehrt - dabei verliert es an Kaufkraft. Aus ihrer Sicht müssten Verbraucher sich also umstellen und sich mehr dem Risiko öffnen, um überhaupt noch Rendite-Chancen zu haben. Denn auch klassische Produkte wie der Bausparvertrag oder die Kapitallebensversicherung lohnen sich laut Oelmann in der Regel zum reinen Ansparen nicht mehr. «Die Verzinsung ist derzeit einfach zu niedrig.» Wer nach Alternativen zum Tagesgeld, Sparbuch, Girokonto und Co.

Mid Cap: Mittlere Unternehmen mit größeren Chancen

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Stuttgart - Aktie ist nicht gleich Aktie. Denn Aktien werden in verschiedene Größenklassen eingeteilt - große Konzerne, mittlere Unternehmen und kleine Firmen. Im Börsenjargon heißen die Aktien der jeweiligen Unternehmen dann Large Caps oder Blue Chips, Mid Caps sowie Small Caps. «Der Begriff Mid Caps steht also für mittelgroße Unternehmen», erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Die englischen Begriffe lassen in etwa erahnen, wie man zu der Einteilung kommt: Cap bedeutet übersetzt etwa Kapitalisierung und meint damit den Börsenwert eines Unternehmens. «Eine klare Trennlinie gibt es allerdings nicht», erklärt Nauhauser. «Die größten Unternehmen werden meist in einem entsprechenden Index, der dann Large Cap Index genannt wird, eingeteilt.» Ebens

Bei fehlendem Kita-Platz Verdienstausfall einklagen

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Karlsruhe - Eltern, die zum Wunschtermin keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind bekommen und deshalb erst später arbeiten gehen können, haben grundsätzlich Anspruch auf Schadenersatz. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden. Die verantwortliche Kommune muss dem Urteil zufolge aber nur dann zahlen, wenn sie den Mangel mitverschuldet hat. Geklagt haben drei Frauen aus Leipzig. Sie hatten jeweils kurz nach der Geburt ihrer Kinder bei der Stadt Bedarf an einem Kita-Platz nach einem Jahr Elternzeit angemeldet. Trotzdem gingen sie zunächst leer aus und konnten erst Monate später zurück in den Job. Ihrer Ansicht nach muss die Stadt dafür geradestehen und ihnen den entgangenen Verdienst ausgleichen - knapp 2200, rund 4500 und etwa 7300 Euro. Das Karlsruher Urteil ist für d

Doppelte Haushaltsführung: Wie Arbeitnehmer Steuern sparen

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Berlin - Arbeitnehmer können Aufwendungen für eine doppelte Haushaltsführung unter bestimmten Voraussetzungen beim Fiskus angeben. Damit das Finanzamt diese anerkennt, müssen sie aber beruflich veranlasst sein. Außerdem muss der Arbeitnehmer sowohl am Ort der ersten Tätigkeitsstätte wohnen als auch einen weiteren eigenen Hausstand außerhalb dieses Ortes führen - dieser sollte sein Lebensmittelpunkt sein. Darauf macht die Bundessteuerberaterkammer aufmerksam. Der Fiskus berücksichtigt dann in der Regel Fahrt- und Unterkunftskosten. Außerdem können sich Umzugskosten sowie in den ersten drei Monaten auch Pauschalen für den Verpflegungsmehraufwand steuermindernd auswirken. Der Arbeitnehmer kann diese Ausgaben als Werbungskosten in seiner Einkommensteuererklärung geltend machen, alternativ er

Hinter Crowdfunding-Angebot kann Schneeballsystem stecken

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Berlin - Hinter manchen Crowdfunding-Angeboten im Internet können sich verbotene Schneeballsysteme verstecken. Darauf macht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aufmerksam. Manche Anbieter erwecken demnach den Anschein, Spenden für Projekte einzusammeln. Die Modelle funktionieren dabei nach einem einfachen System: Der erste Spender zahlt einen festen Betrag, von dem ein Teil an andere Empfänger fließt. Sobald man eine bestimmte Stufe innerhalb der Hierarchie erreicht hat, kann man die Spenden selbst behalten. Die Einnahmen sollen mit dem Erklimmen weiterer Stufen steigen. Aus Sicht von Verbrauchern könne das System wie eine profitable Geldanlage wirken, da sie im Verhältnis zur investierten Summe ein Vielfaches zurückerhalten sollen. Das Problem: «Da es dazu einer immer größeren

Privat versichert: Was tun, wenn Versicherer nicht zahlt?

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Berlin - Mal war die Behandlung angeblich medizinisch nicht notwendig. Dann wieder sind die Arztgebühren zu hoch. Regelmäßig weigern sich private Krankenversicherer, Rechnungen zu erstatten. Der Privatpatient bleibt dann auf den Kosten sitzen. Doch das muss nicht so sein: «Auf gar keinen Fall sollten Versicherte zu früh aufgeben», sagt Ulrike Steckkönig. Die Versicherungsexpertin der Stiftung Warentest in Berlin weiß: Wer sich wehrt, bekommt oft wenigstens einen Teil seines Geldes wieder. «Häufig gibt es Diskussionen um einzelne Posten auf der Arztrechnung oder um Kosten für Zahnersatz», berichtet Steckkönig. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Zeitschrift «Finanztest» zur privaten Krankenversicherung (PKV) unter 3000 Lesern. «Der Patient sitzt dann zwischen Baum und Borke: Er

BFH urteilt: Kosten für Studium trotz Stipendium absetzbar?

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Berlin - Studenten können die Kosten für ihr Studium steuerlich geltend machen. Dies gilt jedoch nicht, wenn sie ein Stipendium erhalten haben, urteilte das Finanzgericht Köln (Az.: 12 K 562/13). «Einen doppelten Vorteil – durch das Stipendium und den Steuerabzug – gibt es nach dieser Entscheidung nicht», fasst Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler die Entscheidung zusammen. Ganz ausgefochten ist die Sache aber noch nicht. Der Fall liegt derzeit dem Bundesfinanzhof (BFH) (Az.: VI R 29/16) vor. Geklagt hatte ein Jurist, der in den USA ein Studium zum Master of Laws absolviert hatte. Das Aufbaustudium kostete ihn rund 30 000 Euro. Der Mann erhielt 22 000 Euro als Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). In seiner Einkommensteuererklärung für das Jahr 2010 machte er d