Geld und Recht

Wann ist ein Ehevertrag nötig?

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Berlin - Am Anfang einer Ehe stellen sich manche Paare die Frage: Brauchen wir einen Ehevertrag? Die Antwort dürfte die meisten erst einmal beruhigen: «Viele brauchen ihn nicht», meint Eva Becker. «Die gesetzlichen Regelungen sind ja für einen durchschnittlichen Fall gemacht, der auf viele Lebenskonstellationen wunderbar passt», sagt Becker, die Fachanwältin für Familienrecht in Berlin ist. Mitunter kann ein Ehevertrag aber sinnvoll sein, etwa bei älteren Paaren, die nach ihrem Tod nicht von ihrem neuen Ehepartner beerbt werden wollen, sondern von ihren Kindern. Unternehmer können zudem sicherstellen, dass die Firma durch eine Scheidung nicht gefährdet wird. «Dafür kann man die Zugewinngemeinschaft modifizieren», sagt Becker, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deuts

Baumaßnahmen nach Umzug ins Eigenheim steuerlich absetzen

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Berlin - Bauherren, die kurz nach dem Umzug in ihr neugebautes Eigenheim noch Baumaßnahmen vom Handwerker durchführen lassen, sollten diese Lohnkosten bei der Einkommensteuererklärung absetzen. «Damit lassen sich womöglich pro Jahr bis zu 1200 Euro Einkommensteuern sparen», sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Voraussetzung für den Steuerbonus ist, dass es sich um eine Baumaßnahme in einem bereits bestehenden Haushalt handelt. Werden Haus oder Wohnung neu errichtet, so gibt es die Steuerermäßigung nicht, so die Grundregel. Wie zu verfahren ist, wenn die Bauherren ihren Neubau bereits bezogen haben - der Haushalt also besteht - und in den Folgemonaten noch Baumaßnahmen durchgeführt werden, ist momentan umstritten. Dazu ist ein Verfahren beim Bundesfinanzhof (BFH) anhängig, von de

Für Europäisches Nachlasszeugnis wird Formblatt benötigt

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Köln/Luxemburg - Wer Vermögen im Ausland erbt, muss sich dort als Erbe ausweisen. Innerhalb Europas kann seit 2017 ein Europäisches Nachlasszeugnis dazu beantragt werden. Dabei sollte das dafür vorgesehene Formblatt benutzt werden. Das ergibt sich aus einem Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Köln (Az.: 2 Wx 276/17), auf den die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hinweist. In dem Fall war eine deutsche Staatsangehörige verwitwet und kinderlos gestorben. Ihr sogenannter letzter gewöhnlicher Aufenthalt war in Köln. Die Frau hinterließ Vermögen in Deutschland sowie in Italien und der Schweiz. Deshalb beantragen ihre testamentarischen Erben ein Europäisches Nachlasszeugnis, und zwar mittels einer notariellen Urkunde. Das Nachlassgericht wies den Antrag aber z

Wie Anleger in Gold investieren sollten

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Berlin/Düsseldorf - Gold sieht meist nicht nur glänzend aus, es wird auch schon seit langem als Zahlungsmittel akzeptiert. Kein Wunder also, dass viele Anleger auf das Edelmetall setzen. Ein wichtiger Vorteil: Selbst bei einer schweren Wirtschaftskrise würde Gold vermutlich nie ganz wertlos - anders als möglicherweise Bargeld. Dennoch gilt: Alles an Geld in Gold anzulegen, ist riskant. Rendite machen Anleger nur über den Preis, und dessen Entwicklung gleicht einem ständigen Auf und Ab. «Insofern ist Gold eine spekulative Geldanlage», betont Max Schmutzer von der Stiftung Warentest. Gold wird in der Regel in US-Dollar gehandelt. «Vom Jahr 2000 an bis 2011 ist der Goldkurs von circa 300 auf über 1900 US-Dollar je Unze gestiegen», sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-W

Wann Rentner eine Steuererklärung machen müssen

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Berlin - Ruhestand schützt nicht vor Arbeit. Und auch nicht vor Papierkram. Denn immer mehr Rentner müssen ihre Steuererklärung machen. Grundsätzlich gilt: «Eine Einkommensteuererklärung wird immer dann verlangt, wenn der Gesamtbetrag der Einkünfte eines Rentners, der keine dem Lohnsteuerabzug unterliegenden Einkünfte bezogen hat, den jährlichen Grundfreibetrag überschreitet», erklärt das Bundesfinanzministerium. Für das Jahr 2017 lag der Grundfreibetrag bei 8820 Euro. Allerdings kommt es nicht nur auf die Höhe der Rente an, sondern auch darauf, wann jemand in den Ruhestand gegangen ist. Denn Renten werden für jeden Jahrgang seit 2005 stärker steuerpflichtig. Wer 2005 in Rente gegangen ist, erhält noch die Hälfte seiner damals bezogenen Rente steuerfrei. Ein lediger Rentner kann in d

Verpflichtung zum Ehrenamt: Wenn aus Bürgern Schöffen werden

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Greußen - Plötzlich Schöffe! Viele wollen das Amt des ehrenamtlichen Richters machen, anderen passt es gar nicht in ihr Privat- und Berufsleben. Wer es gerne ausüben will, kann sich dafür zum Teil noch bewerben. Im Sommer steht bundesweit die nächste Wahl an. Dann werden die Schöffen ausgewählt, die von 2019 bis 2023 Dienst machen müssen. Wichtige Fragen und Antworten zum Thema Schöffenwahl: Was machen Schöffen? Schöffen sind ehrenamtliche Richter. Sie werden für fünf Jahre gewählt. Nur deutsche Staatsangehörige zwischen 25 und 70 Jahre und ohne Vorstrafen dürfen Schöffen werden. Bei einer Verhandlung haben sie das gleiche Stimmrecht wie die Berufsrichter und entscheiden über Schuld und Strafmaß von Angeklagten. Bundesweit gibt es circa 60 000 Schöffen, schätzt Andreas Höhne, Vorsitzend

Nicht auf Lockangebote von Schlüsseldiensten hereinfallen

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Mainz - Unseriöse Schlüsseldienste bitten Verbraucher in Notsituationen oft kräftig zur Kasse. Für das Öffnen einer zugefallenen Tür verlangen diese Anbieter mitunter viele hundert Euro. Das Problem: Wer schnell im Internet nach Schlüsseldiensten sucht, findet unter den ersten Treffern häufig vermeintlich günstige Angebote ab acht Euro, erklärt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Das sind aber häufig Lockangebote. Verbraucher können schon mit einfachen Maßnahmen solche teuren Fallen umgehen. Einfachste Lösung: Einen Zweitschlüssel bei Freunden oder Nachbarn hinterlegen. Eine andere Möglichkeit: Schon im Vorfeld einen seriösen Handwerker in der Nähe suchen, der im Notfall angerufen werden kann. Wer auf einen unbekannten Schlüsseldienst zurückgreifen muss, sollte immer bei mehreren

Wann das Finanzamt Heimkosten anerkennt

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Berlin - Senioren, die aus gesundheitlichen Gründen in einem Heim betreut werden, können die Kosten für die Unterbringung und Pflege bei der Steuer absetzen. Wichtig ist dabei, dass es aufgrund einer Krankheit erforderlich ist. «Ob es sich dabei um eine normale Erkrankung oder eine altersbedingte Erkrankung handelt, ist egal», erläutert Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Entscheidend ist allein, dass der Heimaufenthalt durch eine Krankheit veranlasst ist. Dabei muss auch eine Heimunterbringung wegen altersbedingter Demenz steuermindernd berücksichtigt werden. Dies geht aus einer Entscheidung des Finanzgerichts Niedersachsen hervor (Az.: 9 K 257/16). Ein Heimaufenthalt allein aus Altersgründen ist dagegen steuerlich nicht absetzbar. Im verhandelten Fall zog der Kläger nach dem Tod

Nebenfolgen von steuerfreien Lohnzusatzleistungen bedenken

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Berlin - Kindergartenzuschüsse, Urlaubsbeihilfen oder Sachbezüge - Arbeitnehmer können neben dem normalen Arbeitslohn auch steuer- und sozialversicherungsfreie Lohnzusatzleistungen erhalten. Der Wert darf 44 Euro monatlich aber nicht überschreiten. Der Vorteil: Diese Lohnzusatzleistungen kommen beim Arbeitnehmer in voller Höhe an, also steuerlich und sozialversicherungsrechtlich unbelastet. Auch der Arbeitgeber spart hierbei die Sozialversicherungsbeiträge. Da sich das Bruttomonatsgehalt bei der Gewährung solcher Lohnzusatzleistungen nicht erhöht, bleibt die Bemessungsgrundlage für die Sozialversicherungsbeiträge und damit auch für spätere Leistungsansprüche aber unverändert. «Das heißt, dass der Arbeitnehmer insoweit keine Ansprüche bezüglich Rente, Arbeitslosengeld und Krankengeld erwi

Steuern bei Xetra-Gold Inhaberschuldverschreibungen

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München - Gold müssen Anleger nicht immer direkt kaufen. Über Xetra-Gold Inhaberschuldverschreibungen können sie auch indirekt in das Edelmetall investieren. Diese börsenfähige Wertpapiere gewähren dem Inhaber das Recht auf Auslieferung eines Gramms Gold, das jederzeit unter Einhaltung einer Lieferfrist von zehn Tagen gegenüber der Bank geltend gemacht werden kann. Daneben besteht die Möglichkeit, die Wertpapiere an der Börse zu handeln. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung des Bundesfinanzhofes (BFH) unterliegen diese Inhaberschuldverschreibungen nicht immer der Einkommensteuer (Az.: IX R 33/17). In dem Fall hatten die Kläger Xetra-Gold Inhaberschuldverschreibungen gekauft und ließen sich das verbriefte Gold innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb physisch aushändigen. Da