Finanzkompetenz: Die Deutschen brauchen Nachhilfe

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat zuletzt in Europa eine repräsentative Befragung durchgeführt. Sie wollte herausfinden, wie es um die Kompetenz der EU-Bürger in finanziellen Angelegenheiten bestellt ist. Das Ergebnis fiel insbesondere für Deutschland ernüchternd aus. Ein Drittel der deutschen Sparer ist noch nicht mal in der Lage, eine einfache Zinsrechnung durchzuführen.

Dramatische Folgen mangelnder Finanzkompetenz

Die mangelnden Fähigkeiten in Sachen Kopfrechnen haben dramatische Folgen. Denn in unserem Erwachsenenleben werden wir ständig damit konfrontiert, finanzielle Entscheidungen von weitreichender Tragweite zu treffen und ein Risiko abschätzen zu können. Dazu gehören zum Beispiel die Kreditfinanzierung, die Altersvorsorge, die Anlage von Sparguthaben oder der Kauf von Aktien. Außerdem sollte jeder in der Lage sein, eine Art privaten Kassensturz vorzunehmen. Wie hoch sind meine Einnahmen, wie groß meine Ausgaben? Selbstverständlich muss man in diesem Fall auch zukünftige Belastungen – etwa Rücklagen für die Ausbildung der Kinder – mit einberechnen, um finanziell kein Risiko einzugehen.

Guter Rat kann teuer werden

Wie die Befragung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weiterhin ergeben hat, sind die Deutschen keinesfalls zu dumm, solche Berechnungen durchzuführen. Sie haben schlichtweg keine Lust, sich mit Finanzfragen zu beschäftigen, weil das Thema als langweilig und lästig gilt. Die meisten deutschen Sparer verlassen sich lieber auf die Finanztipps von Profis wie etwa Bankberatern. Solche Finanztipps können für Sie auf lange Sicht aber sehr teuer werden. Denn Bankberater haben zunächst mal ihre eigenen Interessen oder die ihres Arbeitgebers im Sinn. Vielleicht will der Berater Ihnen ein bestimmtes, letztlich überteuertes Produkt schmackhaft machen, weil er dafür eine höhere Provision kassiert. Vielleicht verstecken sich in dem Angebot Bearbeitungsgebühren, die Sie auf den ersten Blick gar nicht wahrnehmen. Beides werden Sie erst entlarven können, wenn Sie sich in Ruhe hinsetzen, das Angebot durchrechnen und mit anderen Produkten vergleichen. Dazu müssen Sie sich allerdings auch eigenständig über die verschiedenen Versicherungsunternehmen informieren. Im Laufe Ihrer Recherche finden Sie womöglich weitere Finanztipps unter swisslife-select-blog.de.

Fragen kostet nichts

Man muss den Weg zum Bankberater nicht scheuen. Diese Fachleute haben einen weitaus besseren Überblick über den Markt als die meisten Laien. Aber Sie sollten keinerlei Hemmungen haben, Fragen zu stellen, wenn Ihnen etwas unverständlich ist. Denn hinter schwammigen Erklärungen verbergen sich oftmals die finanziellen Nachteile eines Angebots. Die Profis setzen mitunter bewusst darauf, dass Sie aus Scham, als dumm zu gelten, hier nicht weiter hinterfragen. Trauen Sie sich – es geht um Ihr Geld, für das Sie hart gearbeitet haben. Außerdem sollten Sie sich selbstständig über die verschiedenen Finanzberater und  Versicherungsunternehmen informieren.

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