Bundesbank warnt vor steigenden Bauzinsen – wie sollte man reagieren?

Jeder zweite Bundesbürger sorgt sich mittlerweile mehr um die Stabilität des Geldes als um seinen Arbeitsplatz, und auch die Angst vor einer Inflation geht um. Viele Menschen suchen nach einer Möglichkeit, um ihr Geld sicher anzulegen. Hier scheint die Finanzierung eines Eigenheims eine sehr gute Geldanlage zu sein, da die Bauzinsen im vergangenen Jahr sehr niedrig waren. Das hat der Immobilienwirtschaft und auch den Baufinanzierern gute Geschäfte beschert, aber jetzt hat es den Anschein, dass die Bauzinsen wieder ansteigen werden, und viele Menschen fragen sich, wie sie sich verhalten sollen.

Sind die günstigen Zeiten zum Bauen vorbei?

Schon im September 2012 zeichnete sich ab, dass die Zinsen fürs Bauen steigen werden, was besonders für die Ballungsräume in den Großstädten gilt. Die Bundesbank hat errechnet, dass es in 125 deutschen Städten zu einem Anstieg der Zinsen von 5,3 % gegenüber dem Vorjahr kommen kann, und das beunruhigt viele, die planen, ein Haus zu bauen. Alle, die bausparen oder sich mit dem sogenannten Wohn-Riester den Traum vom eigenen Haus verwirklichen wollen, müssen sich jetzt darauf einstellen, dass die Banken bei der Kreditvergabe sehr genau hinsehen, um die immer noch steigende Nachfrage an Immobilienkrediten zu bremsen. Eine sichere Möglichkeit, um günstig zu bauen, ist der Bausparvertrag, und für Familien mit Kindern gilt: Sie erhalten eine zusätzliche Förderung vom Staat.

Das Zinsniveau sichern

Wer mit einem Bausparvertrag baut, kann das Zinsniveau absichern, denn die Zinsen, die beim Abschluss des Vertrags vereinbart werden, sind bindend. Das ist besonders dann von Interesse, wenn vielleicht erst in einigen Jahren gebaut werden soll, und auch für die spätere Ablösung von Krediten spielen die sicheren Zinsen eine große Rolle. Was sollte bei der Baufinanzierung beachtet werden, was ist besonders wichtig?

–          Nach Möglichkeit mit einem Bausparvertrag bauen

–          Je mehr Eigenkapital, desto besser

–          Ausführliche Vergleiche machen

–          Einen neutralen Finanzberater fragen

–          Eine langfristige Zinsbindung anstreben

Der Nachteil bei niedrigen Zinsen

Auf den ersten Blick sind niedrige Bauzinsen sehr verlockend, aber auf den zweiten Blick kann sich ein niedriges Zinsniveau als Nachteil erweisen. Der Kreditnehmer zahlt sein Baudarlehen normalerweise in einem Zeitraum von 10 bis 15 Jahren mit einer vorher festlegten monatlichen Rate ab, in der auch ein Teil der Tilgung enthalten ist. Auf diese Weise sinkt die Kreditsumme und die damit erzielte Ersparnis der Zinsen kommt wiederum einer höheren Tilgung zugute. Wenn die Zinsen aber besonders niedrig sind, dann fällt logischerweise auch die Ersparnis der Zinsen niedriger aus, und das hat Konsequenzen, denn es dauert sehr viel länger, bis das Baudarlehen abgezahlt und das Haus schuldenfrei ist.

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