Berlin – Nachhaltige Geldanlage liegt im Trend: Im Jahr 2019 wurden insgesamt etwas mehr als 269 Milliarden Euro in Anlageprodukte investiert, die in ihren Anlagebedingungen Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien explizit festschreiben. Laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) war das so viel wie nie zuvor.
Die Stiftung Warentest hat für ihre Zeitschrift «Finanztest» (Ausgabe 7/2020) jetzt insgesamt 73 nachhaltige Fonds, die weltweit investieren, unter die Lupe genommen. Die Tester wollten unter anderem wissen, welche Branchen und Geschäftspraktiken die Anbieter ausschließen und ob das auch für Töchter, Beteiligungen und Zulieferer der Firmen gilt. Ein Ergebnis: In ihrer Anlagestrategie unterscheiden sich die verschiedenen Fonds mitunter deutlich.
Fonds mit strengsten Kriterien finanziell nicht ganz vorn
Die drei von «Finanztest» am besten beurteilten nachhaltigen Fonds setzen dabei die strengsten Anlagekriterien an: Sie investieren nur in Unternehmen, die bestimmte soziale, ökologische oder rechtliche Standards erfüllen. Dabei lassen sie sich zum Teil auch von einem Nachhaltigkeitsbeirat beraten.
Beim finanziellen Erfolg landen diese Fonds allerdings nicht ganz vorne. Der untersuchte Fonds, der das beste finanzielle Ergebnis liefert, hat hingegen nicht ganz so strenge nachhaltige Kriterien. Er hat zum Beispiel fossile Brennstoffe nur in geringem Umfang ausgeschlossen. Dennoch schneiden nachhaltige Fonds nicht grundsätzlich schlechter ab als vergleichbare Produkte.
Anleger können laut «Finanztest» als Kompromiss zum Beispiel in einen ETF auf den nachhaltigen Index MSCI World SRI investieren – die letzten drei Buchstaben stehen für Socially Responsible Investment. Ein Pluspunkt hier: Der Index schnitt auch in der Corona-Krise bisher besser ab als der herkömmliche MSCI World Index – damit entwickelten sich auch entsprechende nachhaltige ETFs besser.
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(dpa/tmn)