Altersarmut: EU will mit PEPP gegensteuern

Altersarmut: EU will mit PEPP gegensteuern

Durch den demografischen Wandel droht immer mehr Menschen beim Eintritt ins Rentenalter die Altersarmut: Jetzt hat die EU erste eigene Schritte in den Weg geleitet, um dem Problem zu begegnen.

Verordnungsentwurf für europäische Vorsorgeprodukte

Unlängst hat die EU-Kommission einen Verordnungsentwurf vorgestellt, der die private Vorsorge in Europa fördern soll. Das „Pan European Pension Project“ (PEPP) sieht vor, dass bei bestimmten Finanzprodukten, die zuvor von der Versicherungsaufsicht EIOPA zugelassen werden müssen, sowohl die Anlageklasse als auch der Anbieter kostenlos gewechselt werden können. Zudem darf vom Anbieter alle fünf Jahre eine begrenzte Gebühr für sie erhoben werden – erst dann sind solche Produkte ein PEPP-Produkt. Die EU-Kommission fordert alle Mitgliedsländer dazu auf, diese PEPP-Finanzprodukte in Zukunft steuerlich zu fördern.

Dringend notwendiges Förderprojekt

Dass eine solche Initiative seitens der EU sinnvoll ist, steht außer Frage. Laut Aussagen der EU-Kommission besitzen nur 27 Prozent aller EU-Bürger neben der gesetzlichen Altersvorsorge eine private. Die Anteile sind von Land zu Land höchst unterschiedlich – dasselbe gilt für die Höhe der gesetzlichen Renten in den verschiedenen Ländern.

In Deutschland etwa deckt die gesetzliche Rente etwa 50 Prozent des einstigen Nettoverdienstes ab. Diese können durch die Riester-Rente auf zirka 65 Prozent angehoben werden. Allerdings: Das machen zurzeit nur ungefähr 40 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland, und die Riester-Rente wird durch die niedrigen Zinsen immer weniger rentabel. In Großbritannien hingegen sind es wesentlich mehr, die auf eine private Altersvorsorge setzen – und das hat seinen Grund: Bei den Briten erreicht die gesetzliche Rente im Schnitt nur ein Drittel des letzten Nettogehalts.

Demografischer Wandel drängt zum Handeln

Auch wenn der an PEPP-Finanzprodukten in den einzelnen Ländern unterschiedlich sein mag: Grundsätzlich besteht verstärkter Handlungsbedarf, denn der Druck auf die staatlichen Rentensysteme wächst nach wie vor stetig an, und ein Ende ist nicht in Sicht. Pro Jahr wächst der Teil der EU-Bevölkerung, der älter als 60 Jahre ist, um etwa zwei Millionen Menschen an. Demgegenüber sinkt die Zahl der Menschen, die sich im erwerbstätigen Alter befinden.

Bildquelle: Pixabay, finger, 2573745 1280