Zunahme um sieben Prozent: Altersarmut in Deutschland

Zunahme um sieben Prozent: Altersarmut in Deutschland

Dass die Altersarmut in Deutschland künftig zunehmen wird, prognostizieren Experten schon seit Längerem und weisen immer wieder darauf hin, wie wichtig die zusätzliche private Altersvorsorge ist. Grund dafür ist vor allem die Tatsache, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rente immer geringer werden – und für viele Menschen nicht mehr zum Leben ausreichen. Neuste statistische Daten belegen diesen Trend nun auf alarmierende Weise.

Immer mehr Rentner auf staatliche Hilfe angewiesen

Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2013 in Deutschland rund 499.000 Menschen im Rentenalter auf Sozialhilfe angewiesen – so viele wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg um 34.500 Personen oder 7,4 Prozent. Zugleich erreichte der Anteil der über 65-Jährigen, die auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen waren, mit drei Prozent seinen bislang höchsten Stand. Als Grundsicherung im Alter werden derzeit monatlich 391 Euro zuzüglich Miete und Heizkosten gezahlt; sie entspricht damit den Leistungen von Hartz IV für Arbeitslose. Die Altersarmut ist regional allerdings sehr unterschiedlich verteilt. Am stärksten davon betroffen sind die großen Ballungszentren. In Hamburg beziehen 6,8 Prozent der über 65-Jährigen Sozialhilfe. Auch in Bremen und Berlin liegt der Anteil mit 5,9 Prozent beziehungsweise 5,8 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Westdeutsche Frauen oft mit geringen Rentenansprüchen

Auch zwischen den Geschlechtern sowie zwischen alten und neuen Bundesländern sind deutliche Unterschiede zu beobachten. Während im Westen Deutschlands 3,6 Prozent aller Frauen über 65 Jahre auf die Grundsicherung im Alter angewiesen sind, liegt ihr Anteil in den ostdeutschen Bundesländern bei nur 2,2 Prozent. Bei den Männern sind es 2,7 Prozent im Westen und 2,0 Prozent im Osten. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig eine auf die individuelle Lebenssituation abgestimmte Vorsorgeplanung ist. Insbesondere westdeutsche Frauen, die überproportional häufig nur unzureichende Rentenansprüche angesammelt haben, benötigen zusätzliche Einnahmen durch eine private Altersvorsorge, wenn sie im Rentenalter nicht auf die Grundsicherung angewiesen sein wollen. Doch angesichts der demografischen Entwicklung, die eine weitere Verringerung des gesetzlichen Rentenniveaus erwarten lässt, sollten auch ostdeutsche Frauen und Männer rechtzeitig zusätzliche Vorsorgemaßnahmen ergreifen – informieren Sie sich hierzu zum Beispiel auf der Seite horbach.de.

Abwarten ist die falsche Strategie

Wenn Sie später nicht zum wachsenden Kreis der auf Grundsicherung im Alter angewiesenen Rentner gehören wollen, sollten Sie nicht abwarten und sich darauf verlassen, dass die Politik dem aktuellen Trend durch Änderungen am Rentensystem entgegenwirkt. Denn die Handlungsspielräume sind in dieser Hinsicht sehr begrenzt, und jedes Jahr, um das Sie den Einstieg in die private Altersvorsorge verschieben, fehlt Ihnen später. Umgekehrt können Sie bei einem früheren Einstieg vom Zinseszinseffekt profitieren und mit gleichem Einsatz deutlich mehr erreichen.


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