Wohin gehen die Zinsen 2015?

Anleger haben es in diesem Jahr besonders schwer. Zweimal hat die Europäische Zentralbank(EZB) den Leitzins gesenkt – auf zuletzt nur noch 0,05 Prozent. Bei EZB-Einlagen der Banken gelten sogar negative Zinsen; ein Phänomen, das sich mittlerweile sogar am Markt vereinzelt bemerkbar macht. Viele schauen daher auf das nächste Jahr und fragen, wie sich das Zinsniveau 2015 entwickeln wird.

Keine Trendwende bei EZB-Politik

Was den Euro-Raum betrifft, besteht wenig Anlass zur Hoffnung. EZB-Präsident Draghi hat mehrfach deutlich gemacht, die Zinsen weiter niedrig halten zu wollen, bis die europäische Konjunktur anspringt. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus. Ganz im Gegenteil, selbst in Deutschland schwächelt die Wirtschaft. Zwar sind die südeuropäischen Krisenländer wohl aus dem Gröbsten heraus, dennoch lässt ein nachhaltiger Aufschwung auf sich warten. Und die beiden großen Volkswirtschaften Frankreichs und Italiens kämpfen weiter mit Strukturproblemen. Vor diesem Hintergrund ist ein Ende der lockeren Geldpolitik der EZB derzeit nicht absehbar. Zumindest die kurzfristigen Zinsen dürften daher im Euro-Raum auch 2015 niedrig bleiben. Für Inhaber von Tages- und Festgeldkonten sowie Sparbüchern sind das eher trübe Aussichten. Dennoch lohnt sich der Gang zu Finanzexperten wie der Tecis Finanzdienstleistungen AG, die auch in Zeiten des Niedrigzinses noch lukrative Anlagetipps geben können.

Impulse durch US-Konjunktur

Etwas anders sieht die Situation bei den längerfristigen Zinsen aus. Hier könnten positive Impulse aus den USA kommen. Die US-Konjunktur entwickelt sich derzeit deutlich besser als die im Euro-Raum. Das dürfte auch 2015 der Fall sein. Die US-Notenbank verfolgt inzwischen einen sehr viel vorsichtigeren geldpolitischen Kurs, das Anleihekaufprogramm wurde deutlich zurückgefahren. Die Zinsen langfristiger US-Anleihen liegen daher heute schon ein bis zwei Prozent höher als bei vergleichbaren Bundesanleihen. Ein Trend, der sich im kommenden Jahr noch verstärken könnte. Ein höheres Zinsniveau am langen Ende würde vermutlich nicht ohne Rückwirkungen auf Europa bleiben, auch hier könnten dann die längerfristigen Zinsen steigen. Viel wird dabei von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängen. Hier gibt es allerdings einige Unsicherheiten, insbesondere was einige Schwellenländer wie China und politische Risiken – Stichworte Russland, Ukraine, Nahost – betrifft.

Kredite weiter günstig

Das Fazit lautet: Kurzfristige Zinsen werden wahrscheinlich niedrig bleiben. Das längerfristige Zinsniveau könnte etwas steigen, die Aussichten dafür sind aber unsicher. Was für Anleger wenig erfreulich ist, wird Kreditnehmer freuen. Deren Konditionen werden weiter günstig bleiben.

Bild: Becky Stares – Fotolia

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