Wie Frauen und Männer Geld anlegen

Die Online-Bank DAB untersucht seit fünf Jahren regelmäßig das Anlageverhalten der Bundesbürger und fragt dabei auch nach geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der privaten Geldanlage. Die kürzlich veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass diese tatsächlich existieren. Das unterschiedliche Anlageverhalten beider Geschlechter führt im Ergebnis zu vergleichbar guten Ergebnissen, wobei als Kriterium für die Studie die Ergebnisse vor der Berücksichtigung von Kosten gelten.

Die wesentlichen Unterschiede im Anlageverhalten zwischen Frauen und Männern

Die Studie stellt fest, dass Frauen und Männer sich bei ihren jeweiligen Geldanlagen für unterschiedliche Produkte entscheiden. Der Anteil an Einzelaktien und an riskanten Optionsscheinen fällt bei den untersuchten Männerdepots gegenüber der weiblichen Geldanlage deutlich höher aus, während sich die Damen spürbar häufiger für Fonds und sichere Anleihen entschieden hatten. Des Weiteren behalten Frauen ihre Wertpapiere zumeist über einen längeren Zeitraum, während Männer häufig handeln und auf diese Weise kurzfristige Kursgewinne realisieren, aber auch Kursverluste riskieren. Ein zusätzlicher Unterschied im Anlageverhalten besteht darin, dass Männer nur geringe verfügbare Geldbeträge halten, während Frauen höhere Guthaben auf ihren Anlagekonten unterhalten. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Führung eines Investmentkontos lassen sich auch bei Fondsgesellschaften beobachten, wo Frauen als Fondsverwalterinnen geringere Risiken als ihre männlichen Kollegen eingehen. Mehr erfahren Sie zu diesem Thema in dem Artikel „Fonds, Aktien, Tagesgeld 2013: So legen die Deutschen Geld an“.

Frauen und Männer erzielen ähnliche Ergebnisse

Trotz der deutlichen Unterschiede im Anlageverhalten erzielen Frauen und Männer mit ihren jeweiligen Geldanlagen vergleichbare Ergebnisse. Bei einer ausschließlichen Betrachtung des Jahres 2012 erzielten die Männerdepots eine um weniger als 0,1 Prozentpunkte bessere Rendite, während bei einer vierjährigen Zeitspanne die Frauendepots mit einem Vorsprung von 1,2 Prozentpunkten gewinnen. Bei diesen Werten handelt es sich jedoch um die Ergebnisse vor der Berücksichtigung der mit der Geldanlage verbundenen Kosten. Da Männer ihre Aktien häufiger als Frauen verkaufen und durch andere Papiere ersetzen, bezahlen sie im Vergleich höhere Entgelte für den Aktienhandel an die ihre Depots führenden Banken. Somit erzielen Frauen bei der Nachkostenrendite die deutlich besseren Ergebnisse als Männer.

Männer haben weiterhin mehr Geld zur Verfügung als Frauen

Ein zusätzliches Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass der durchschnittliche Umfang eines von einer Frau gehaltenen Depots weiterhin geringer als das Gesamtvermögen eines zu einem Mann gehörenden Wertpapierdepots ist. Als eine wichtige Ursache geben die Verfasser der Studien die geringeren Erwerbseinkommen weiblicher Beschäftigter an, welche sich auch aus der bei ihnen stärker als bei Männern verbreiteten Teilzeitbeschäftigung ergeben.

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