Verbraucherschützer beraten auch Flüchtlinge

Wiesbaden – Mangelnde Sprachkenntnisse, neue Umgebung, drohende Abzocke: Flüchtlinge brauchen eine besondere Verbraucherberatung. «Manchmal ist das Kleingedruckte ohnehin schon schwer zu verstehen», sagte Christine Keller vom DHB-Netzwerk Haushalt in Wiesbaden.

Dazu kommt noch die fremde Sprache oder eine lückenhafte Übersetzung. Das
DHB-NetzwerkHaushalt ist der Berufsverband der Haushaltsführenden. Die Organisation arbeitet mit der Verbraucherzentrale Hessen zusammen. Zum Beispiel bei der Schulung ehrenamtlicher Helfer oder beim Haushaltskunde-Unterricht in Flüchtlingsunterkünften, der sich vor allem an diejenigen richtet, die demnächst eine eigene Wohnung beziehen könnten. «Wir müssen die ganze Bandbreite abdecken», sagte Keller. «Manche finden sich hier prima zurecht, weil es kaum Unterschiede zu ihrer Kultur gibt. Andere hatten in ihrer Heimat eine Feuerstelle im Haus und sind es gewohnt, mit dem Ofen zu heizen.»

Auch rechtliche Beratung sei wichtig. So sei schon versucht worden, Menschen weis zu machen, dass man in Deutschland für einen Arzttermin einen kostenpflichtigen Vermittler brauche. Für das kommende Jahr seien zusätzliche spezielle Beratungstage für Flüchtlinge geplant, entweder bei den Filialen der Verbraucherzentrale oder in den Unterkünften, sagt Jasmin Zahedi von der Verbraucherzentrale Hessen. Das Land investiert in das dreijährige Projekt «Haushaltskompetenzen für Flüchtlinge» rund 400 000 Euro.

Fotocredits: Armin Weigel
(dpa)

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