Richtig handeln auch nach Feierabend

Stuttgart – Geldgeschäfte auf der Arbeit zu erledigen, ist meist nicht erlaubt. Viele Anleger kaufen oder verkaufen Wertpapiere daher am Abend auf dem heimischen Sofa. Allerdings haben auch Börsenplätze Handelszeiten.

Auf dem Parkett der Frankfurter Börse werden Wertpapiere etwa von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr gehandelt. An der New York Stock Exchange herrscht zwischen 9.30 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit Betrieb auf dem Parkett.

«Wertpapierhandel ist aber auch außerhalb dieser Zeiten möglich», erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. In diesem sogenannten nachbörslichen Handel übernehmen Börsenmakler, auch Marketmaker genannt, das Geschäft. «Allerdings lassen sie sich diesen Service auch bezahlen», erklärt Nauhauser. «In der Regel ist die Geld-Brief-Spanne im nachbörslichen Handel größer.» Der Geldkurs ist der Preis, zu dem Anleger bereit sind, ein Wertpapier zu kaufen. Der Briefkurs ist der Kurs, zu dem Anleger das Wertpapier verkaufen würden.

Entwicklungen im nachbörslichen Handel können Hinweise darauf geben, wie sich ein Aktienkurs am nächsten Tag verändert. Werden bestimmte Unternehmensnachrichten nach Börsenschluss bekanntgegeben, können die nachbörslichen Kurse ein Indikator dafür sein, wie der Markt die Nachrichten aufnimmt. Wollen Anleger einzelne Wertpapiere oder ETFs mit Wertpapieren kaufen, die vor allem an ausländischen Börsenplätzen gehandelt werden, sollten sie das berücksichtigen. Wer seine Order zu regulären Handelszeiten im Ausland ausführen möchte, kalkuliert entweder die jeweilige Zeitverschiebung ein, legt ein Limit fest oder platziert die Order für den nächsten Handelstag.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa/tmn)

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