Preiserhöhung bei DHL-Paketen zum Jahreswechsel

Bonn – Erstmals seit drei Jahren dreht die Deutsche Post DHL beim Paketversand für Privatkunden an der Preisschraube. Zum 1. Januar steigen die Paketpreise im Schnitt um drei Prozent, wie der Bonner Konzern am Dienstag mitteilte.

Der Prozentwert ist mengengewichtet – würde man alle unterschiedlich großen Pakete eines Jahres zusammenwerfen, würde ihr Versand drei Prozent teurer.

Bei den unterschiedlichen Arten fällt die Anhebung also verschieden aus. Ein bis zu zwei Kilo schweres, mittelgroßes Päckchen zum Beispiel kostet in der Filiale für den Inlandsversand künftig 4,79 Euro, bisher sind es 4,50 Euro. Der Versand eines 10-Kilo-Pakets verteuert sich um einen Euro auf 10,49 Euro.

Zuletzt hatte das Unternehmen 2017 die
Paketpreise angehoben, für einige Sendungsarten liegt die Anhebung sogar noch länger zurück. Das Unternehmen begründete die Preiserhöhung mit gestiegenen Personal- und Transportkosten.

Unterschied zwischen Filialpreis und dem Onlinepreis

Um den Personalaufwand bei der Annahme zu verringern, unterscheidet die Post weiterhin zwischen dem Filialpreis und dem Onlinepreis. Wer seine Sendung im Internet selbst frankiert und dann nur noch abgibt, zahlt deutlich weniger. Das mittelgroße Zwei-Kilo-Päckchen ist online 30 Cent billiger, bisher sind es nur elf Cent weniger. Als einzige Sendungsart unbetroffen von der Anhebung ist das Päckchen S, das bis zu zwei Kilo schwer sein darf und relativ klein sein muss: Das kostet weiterhin 3,79 Euro – egal ob in der Filiale oder online.

Die Preisanhebung kommt nicht überraschend. Die Wettbewerber hatten bereits in diesem Jahr ihre Privatkundenpreise angehoben, etwa Hermes. Zudem haben sowohl die Deutsche Post wie auch deren Konkurrenten die Preise für Geschäftskunden – vor allem Online-Händler – angehoben. Diese Firmen wiederum dürften die höheren Kosten an die Privatkunden großteils weitergereicht haben.

Die Paketbranche hat dank des Online-Booms kräftige Wachstumsjahre hinter sich, die sich noch lange fortsetzen dürften. Allerdings müssen die Unternehmen auch höhere Personalkosten schultern, zudem erfordern staatliche Klimaschutz-Auflagen hohe Investitionen in einen modernen Fuhrpark.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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