Kreativ: Mit Kassenbon-Lotterie gegen die Schuldenkrise

Die sogenannte Schattenwirtschaft stellt eine der größten Herausforderungen der südlichen EU-Länder in der Schuldenkrise dar. Mit einer sehr speziellen aber wirkungsvollen Aktion geht nun Portugal gegen diese fatale Auffassung von Steuergerechtigkeit vor: Kassenbelege gelten als Lotterieschein.



Belohnung für Steuerehrlichkeit

Im Rahmen der Staatsschuldenkrise wurde ein großes Problem sichtbar: die sogenannte Schattenwirtschaft. Insbesondere in den südlichen EU-Ländern haben sich die Geschäfte am Fiskus vorbei eingebürgert. Um diese Entwicklung einzudämmen, hat die portugiesische Regierung ein spezielles Konzept umgesetzt. Wenn die Bürger bei ihrem Einkauf oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen Rechnungsbelege verlangen und so dafür sorgen, dass die Umsätze versteuert werden, dürfen sie diese Belege als Lotterieschein einreichen. Als Preise werden bei den wöchentlichen Verlosungen Luxusautos und Bargeld im Gesamtwert von rund 10 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung gestellt. Voraussetzung ist, dass die Rechnungsbelege die Steueridentifikationsnummer des Händlers oder Dienstleisters enthalten. Diese Maßnahme zur Förderung des Bürgersinns für Steuergerechtigkeit lässt sich der portugiesische Staat zwar einiges kosten, der Effekt unter dem Strich dürfte aber größer ausfallen. Weiter Berichte über ungewöhnliche Lotterien können Sie übrigens auf lottosysteme-weltweit.de nachlesen (hier geht es zur Website).

Umfangreiche Schattenwirtschaft effektiv bekämpfen

Diese Idee ist nicht nur außergewöhnlich, sie klingt auch vielversprechend. Wenn nämlich schon jeder einzelne Bürger darauf achtet, dass auch kleine Umsätze der Besteuerung zugeführt werden, sind drastische Maßnahmen nicht mehr erforderlich. Der Verlust durch die Schattenwirtschaft wird für Portugal mit 27 Prozent des Bruttoinlandsproduktes beziffert, was nicht zuletzt der auf 23 Prozent erhöhten Mehrwertsteuer zuzurechnen ist. Allerdings können die Probleme des Landes nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten wirkungsvoll bekämpft werden. Diesen ungewöhnlichen Weg hatte auch schon die Slowakei gewählt, die bereits seit September des letzten Jahres Kassenbons als Lotteriescheine akzeptiert. Damit soll der grassierenden Schwarzarbeit effektiv entgegengewirkt werden. Nun bleibt abzuwarten, wer sich in Portugal in der ersten Auslosung, die wahrscheinlich im April durchgeführt wird, über die großen Gewinne freuen kann.

Mit Kassenbon-Lotterie gegen die Schwarzarbeit

Portugal hat der Schattenwirtschaft, deren Anteil mittlerweile auf rund 27 Prozent des BIP geschätzt wird, den entschiedenen Kampf angesagt. Mit Rechnungsbelegen und Kassenbons können sich die Bürger an einer gut dotierten Lotterie beteiligen. So soll die Initiative von jedem Einzelnen ausgehen, der mit seiner Forderung nach einem Beleg die Umsätze der Besteuerung zuführt.

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