Geld und Recht

Wann lohnt sich der Einspruch gegen die Steuererklärung?

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Berlin - Nicht immer ist man mit dem Finanzamt einer Meinung. Ärgerlich kann das sein, wenn die Behörde zum Beispiel bestimmte Posten in der Steuererklärung nicht akzeptiert und die Steuererstattung deshalb geringer ausfällt als erwartet. Die Lösung: Gegen den Steuerbescheid können Betroffene Einspruch einlegen. «Es lohnt sich immer, wenn zwischen Ihren Berechnungen und dem Ergebnis im Steuerbescheid ein Unterschied von mindestens zehn Euro liegt», sagt Uwe Rauhöft vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine BVL. «Denn ab dieser Grenze muss das Finanzamt einen Steuerbescheid im Zweifel auch ändern.» Wann ist ein Einspruch wirklich sinnvoll? Uwe Rauhöft: Man sollte erstmal kontrollieren, ob all die Ausgaben, die ich in die Steuererklärung aufgenommen habe, auch im Steuerbescheid wiederzufin

Ist auch der schwarze Anzug steuerlich absetzbar?

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Berlin - Selbstständige und Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Tätigkeit typische Berufsbekleidung tragen müssen, können die Kosten für die Anschaffung, Änderung, Reparatur und Reinigung von der Steuer absetzen. Ob dies auch für den schwarzen Anzug gilt, der im Prinzip auch in der Freizeit getragen werden könnte, ist juristisch umstritten. Vor dem Bundesfinanzhof (BFH) läuft zu dieser Frage ein Gerichtsverfahren (Az.: VIII R 33/18). «Von diesem Verfahren können auch andere Steuerzahler profitieren, die wegen ihrer Tätigkeit besondere Berufsbekleidung tragen müssen, die aber grundsätzlich auch alltagstauglich wäre», sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. In dem Fall waren die Kläger als selbstständige Trauerbegleiter tätig und gaben die Kosten für den schwarzen Anzug beziehungsweise

Testament weg? – Erbschein kann trotzdem ausgestellt werden

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Köln - Erben müssen das Testament vorlegen, um an einen Erbschein zu gelangen. Ist die entsprechende Urkunde nicht mehr auffindbar, ist die Erbeinsetzung aber nicht automatisch ungültig. Allein die Tatsache, dass ein Testament unauffindbar ist, spricht nicht dafür, dass der Erblasser es selbst vernichtet und damit widerrufen hat, entschied das Oberlandesgericht (OLG) Köln (Az.: 2 Wx 261/18, 2 Wx 266-270/18). Darüber berichtet die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). In dem Fall ging es um den Nachlass eines verwitweten Mannes, der selbst keine Kinder hatte. Seine verstorbene Ehefrau hatte aber eine Tochter. Diese stellte beim Nachlassgericht einen Antrag auf Erteilung eines Erbscheins, der sie als Alleinerbin ausweist. Sie berief sich darauf, dass ihr Stiefvat

Patientenverfügung ist für Ärzte bindend

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Berlin - Ob Unfall, unheilbare Krankheit oder Demenz - in manchen Situationen können Betroffene nicht mehr selbst über medizinische Maßnahmen entscheiden. Für solche Fälle empfiehlt es sich, seine Wünsche vorab zu formulieren. Möglich ist das in einer Patientenverfügung, erklärt die Stiftung Warentest. Gibt es keine Verfügung, entscheiden Ärzte darüber, was gemacht wird. Hat der Patient aber seinen Willen niedergeschriebenen, müssen die Mediziner das respektieren. Das gilt selbst dann, wenn sie der Meinung sind, dass eine bestimmte Behandlung medizinisch sinnvoll wäre. Allerdings reichen ein paar vage Vorgaben in der Regel nicht aus. Denn die Angaben in der Verfügung sollten möglichst genau sein, wie der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden hat (Az.: XII 61/16). Ein allgemeiner Wunsch,

Nachlasspfleger hat Auskunftsanspruch bei Lebensversicherung

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Hamm - Nachlasspfleger haben die Aufgabe, ein Erbe zu sichern. Dabei darf ihnen ein Versicherungsunternehmen nicht die Auskunft über die Verträge des Erblassers verweigern, wie ein Urteil des Oberlandsgerichts Hamm zeigt (Az.: 20 U 72/18). Darüber berichtet die Zeitschrift «NJW Spezial». Der Nachlasspfleger hat einen Auskunftsanspruch über die Bezugsberechtigten einer Lebensversicherung, sofern der Nachlass nicht überschuldet ist. In dem verhandelten Fall war ein Nachlasspfleger damit beauftragt worden, das Erbe eines Verstorbenen zu sichern. Dessen Erben waren zunächst unbekannt. In diesem Zusammenhang verlangte der Pfleger von einem Versicherer Auskunft über die Bezugsberechtigten einer Lebensversicherung des Verstorbenen. Bei der Explosion des Wohnhauses waren alle Unterlagen vernichte

Sturmschäden richtig regulieren

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Hamburg - Sturmschäden sind meist ein Fall für die Versicherung. Zerstört der Sturm zum Beispiel Schornsteine oder deckt Dächer ab, kommt dafür die Wohngebäudeversicherung auf, erklärt der Bund der Versicherung (BdV) in Hamburg. Die Wohngebäudeversicherung leistet auch bei Folgeschäden, etwa wenn durch das kaputte Dach Regen eindringt und Fußböden beschädigt. Sind Möbel, TV-Geräte und anderer Hausrat betroffen, springt die Hausratversicherung ein. Sturmschäden am Auto etwa durch herabfliegende Äste sind von einer Teilkaskoversicherung abgedeckt. Sie tritt auch ein, wenn Autofahrer gegen einen umstürzenden Baum fahren - aber nicht, wenn der Baum bereits auf der Straße lag. Dafür sei ein Vollkasko-Schutz nötig, informiert der ADAC. Voraussetzung ist immer, dass der Sturm tatsächlich die

Lebensmittelhändler senken die Preise

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Düsseldorf - Bauer-Joghurt für 17 Cent, die 1,25-Liter-Flasche Cola für 77 Cent oder die Wagner-Pizza für 1,44 Euro: Der deutsche Lebensmittelhandel kämpft mit immer schärfer kalkulierten Sonderangeboten um die Kunden. Angetrieben wird der Preiskampf vor allem von Aldi und Lidl. Denn die schwelende Rivalität zwischen den großen deutschen Discountern ist wieder aufgeflammt - zur Freude vieler Verbraucher. Es ist vorbei mit dem Burgfrieden Dabei war es zuletzt lange Zeit recht ruhig an der Preisfront: «Der Lebensmittelhandel hat sich in den vergangenen Jahren relativ zurückgehalten mit Preiskriegen, weil die Händler sehr viel Geld in die digitale Transformation und die Aufwertung ihrer Läden stecken mussten», beschreibt der Handelsexperte Boris Planer vom Analysehaus Edge by Ascential die

Drei Grundregeln für den Erfolg an der Börse

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Düsseldorf - Sparer in Deutschland sind offenbar wieder mutiger geworden: Die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfondsanteilen stieg 2018 um etwa 250.000, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt mitteilte. Insgesamt besaßen damit rund 10,3 Millionen Bürger, die älter sind als 14 Jahre, Wertpapiere - so viele wie seit 2007 nicht mehr. «Angesichts der Börsenturbulenzen im vergangenen Jahr ist das eigentlich überraschend», sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS) in Düsseldorf. Denn aus Angst vor Kursverlusten meiden viele Anleger die Börse nach wie vor. Wer einige Grundregeln beachtet, muss aber keine großen Sorgen haben, Geld zu verlieren. Drei Tipps: 1. Finanzpolster An den Börsen geht es auf und ab. «Man sollte deshalb nur Geld

Zum Stand der (Un-)Gleichberechtigung

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Berlin - «Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich», steht im Grundgesetz. Doch erst seit 1994 ist der Staat auch verpflichtet, dafür zu sorgen und zu fördern, dass Mann und Frau tatsächlich gleichberechtigt sind. Ein Vierteljahrhundert später ist Diskriminierung in vielen Vorschriften tatsächlich beseitigt. Doch noch immer gibt es Regelungen, bei denen Frauen das Nachsehen haben. Die Frauenpolitiker der großen Koalition sehen politischen Handlungsbedarf: Trotz Elterngeld, der Quote für Frauen in Führungspositionen, Mindestlohn und Rückkehrrecht auf vorherige Arbeitszeit liefen Frauen «noch immer Gefahr, ihre Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen zu können», kritisiert der SPD-Abgeordnete Sönke Rix. Marcus Weinberg von der Unionsfraktion betont: «Auch im Jahr 2019 gibt es noch Beispiele

Viele Frauen fürchten finanzielle Abhängigkeit im Alter

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Berlin - Fast die Hälfte der Frauen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland geht davon aus, im Alter finanziell von anderen Menschen abhängig zu sein. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Demnach glauben rund 45 Prozent der befragten Frauen, dass sie im Ruhestand ganz oder teilweise auf finanzielle Unterstützung anderer angewiesen sind. Bei den Männern gehen nur rund 26 Prozent davon aus. Rund 30 Prozent der Frauen gaben an, dass sie aufgrund von Kindererziehungs- oder Familienzeiten keine Gelegenheit hätten, ausreichende Vorsorge aufzubauen. Dieser Anteil liegt bei den Männern mit sechs Prozent deutlich darunter. Die Umfrage wurde vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in