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Räume gemeinsam nutzen: Wie Eigentümer Konflikte vermeiden

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Bonn - Wer eine Eigentumswohnung kauft, der erwirbt auch Anteile am Gemeinschaftseigentum. Dazu gehören nicht nur das Grundstück oder das Treppenhaus, auch gemeinsam genutzte Räume wie ein Partykeller, ein Fitnessraum oder eine Schwimmbad-Halle können Gemeinschaftseigentum sein. Für Pflege und Instandhaltung kommen die Eigentümer auf - so ist es im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) festgelegt. «Die Kosten sind nach Miteigentumsanteil auf alle Wohnungseigentümer umzulegen», erklärt Gabriele Heinrich vom Verband Wohnen im Eigentum (WiE) in Bonn. Abweichungen sind grundsätzlich aber möglich. So kann in der Teilungserklärung eine andere Kostenaufteilung vereinbart sein. Eine andere Möglichkeit: «Nutzen nur einige Parteien im Haus beispielsweise einen Partyraum, dann kann die Eigentümergemeinscha

Elementarschutz bei Hausratversicherungen

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Berlin - Stürme, Starkregen, Hagel - immer wieder verursachen Unwetter große Schäden in Deutschland. Allein im Jahr 2016 entstanden nach vorläufigen Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf diese Weise Sachschäden in Gesamthöhe von zwei Milliarden Euro. Für Betroffene kann das schnell zur finanziellen Belastung werden. Denn durch von Starkregen verursachte Überschwemmungen entstehen laut Versicherungsverband an Einfamilienhäusern schnell Einzelschäden von 100 000 Euro und mehr. «Viele wissen gar nicht, dass sie immer und überall betroffen sein können», sagt GDV-Präsident Alexander Erdland. Das Problem: Verbraucher sind bei solchen Ereignissen nicht immer ausreichend versichert - selbst wenn sie eine Hausratversicherung abgeschlossen haben. Denn eine n

Reisemängel rügen – Wie Reisende zu ihrem Recht kommen

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Hannover - Schmutziges Zimmer, schlechtes Essen oder unerwartete Trinkgelder - Mängel können Reisenden die Urlaubsstimmung vermiesen. Allerdings haben Pauschalreisende dann das Recht, den Reisepreis zu mindern, erklärt Reiserechtler Paul Degott aus Hannover. Wer mit der Beschwerde zu lange wartet, geht aber leer aus. «Ein Mangel sollte schon vor Ort gerügt werden», sagt Degott. Ansprechpartner ist der Reiseleiter oder Gästebetreuer. Sind Reisende unsicher, an wen sie sich wenden müssen, können sie in ihren Reiseunterlagen nachschauen. «Wird dort ein telefonischer Kontakt angegeben, müssen Sie den anrufen.» Es reicht aus, den Mangel mündlich anzuzeigen. «Es hilft, wenn Sie einen Zeugen dabei haben.» Nach ihrer Rückkehr müssen Urlauber die Forderungen beim Reiseveranstalter geltend machen.

Betriebsverkauf erhöht Beiträge für freiwillig Versicherte

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Stuttgart/Berlin - Selbstständige sind oft freiwillig in einer Krankenkasse versichert. Der Beitrag bemisst sich nach ihrem Einkommen. Aber auch der Erlös aus dem Verkauf eines Betriebs kann bei einer Betriebsaufgabe einbezogen werden. Das gilt, wenn das Betriebsvermögen in das private Vermögen überführt wird, entschied das Landessozialgericht Baden-Württemberg (Az.: L 11 KR 739/16). Gerade Kleinbetriebe übersehen oft die sozialversicherungsrechtlichen Aspekte ihrer Tätigkeit, informiert die Arbeitsgemeinschaft Sozialrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Der Fall: Ein 70-jährige Mann war selbstständig. 2012 gab er den Betrieb seiner Gaststätte auf. Das Betriebsvermögen - darunter auch das Grundstück - überführte er in sein Privatvermögen. Das Finanzamt bewertete bei der Festsetzung

Krankenkassenbeiträge auch bei Bonusprogramm voll absetzbar

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Berlin (dpa/tmn) - Wer an einem Bonusprogramm der Krankenkasse teilnimmt, kann trotzdem die Krankenkassenbeträge in voller Höhe in der Einkommensteuererklärung absetzen. Und zwar auch dann, wenn der Versicherte einen Zuschuss für privat bezahlte Vorsorgemaßnahmen erhalten hat. Dies geht aus einem Verwaltungsschreiben des Bundesfinanzministeriums hervor. «Damit setzt die Finanzverwaltung ein Urteil des Bundesfinanzhofs um», erklärt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Die Finanzämter kürzten bisher die Krankenkassenbeiträge um solche Bonuszahlungen. Zum Nachteil der Steuerzahler berücksichtigten sie steuerlich nur geringere Beiträge. «Im Ergebnis konnten die Steuerzahler daher weniger Krankenkassenbeiträge absetzen», erläutert Klocke. Der Bundesfinanzhof stellte jedoch fest: Zuschüsse

Mischfonds sind beliebt – Erträge müssen versteuert werden

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Frankfurt/Main - Privatanleger setzen bei gemanagten Fonds am liebsten auf ein kalkulierbares Risiko. Nach Angaben des Fondsverbandes BVI lagen Mischfonds unter den Publikumsfonds auf Platz eins der Absatzliste im Jahr 2016. Insgesamt sammelten diese Fonds 11,6 Milliarden Euro neue Gelder ein und verwalten nun ein Vermögen von etwa 229 Milliarden Euro. Mischfonds investieren in Aktien ebenso wie in festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen. Daher gelten sie als weniger schwankungsanfällig als reine Aktienfonds. Beliebt bei Privatanlegern waren auch offene Immobilienfonds. Sie verzeichneten Zuflüsse von 4,2 Milliarden Euro, und ihr Vermögen betrug Ende 2016 rund 88 Milliarden Euro. Reinen Aktienfonds kehrten viele Privatanleger hingegen den Rücken zu: Netto verzeichneten diese Produkte la

Umfrage: Sicherheit geht für viele Anleger immer noch vor

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Berlin - Sicherheit ist für die Mehrheit der Deutschen nach wie vor das entscheidende Kriterium bei der Geldanlage. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage nannte jeder Zweite (52 Prozent) dieses Ziel. Flexibilität wünscht sich jeder Dritte (32 Prozent). Eine hohe Rendite ist lediglich für knapp jeden Zehnten (9 Prozent) wichtig. So wundert es auch nicht, dass das Sparbuch auf Platz eins der beliebtesten Geldanlageformen landet: Fast jeder Zweite (45 Prozent) hat eins - und das, obwohl Sparer hier weiterhin kaum Zinsen bekommen. Auf Platz zwei und drei liegen Bausparverträge und Immobilen (je 30 Prozent), gefolgt von Lebensversicherungen (29 Prozent). Tagesgeld landet auf Platz fünf (26 Prozent) vor Festgeld (18 Prozent). Fonds und Aktien folgen erst auf den Plätzen sieben und acht (jewei

Richter kritisieren zu hohe Schlüsseldienst-Rechnung

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Lingen - Wer einen Schlüsseldienst beauftragt, muss für dessen Leistungen auch zahlen. Wurde in dem Werkvertrag - sprich vorab - aber keine Vereinbarung über den Lohn getroffen, hat der Unternehmer nur Anspruch auf Zahlung der üblichen Vergütung, befand das Amtsgericht Lingen. Zu deren Ermittlung kann nach Ansicht der Richter die Preisempfehlung des entsprechenden Fachverbands herangezogen werden. Über das Urteil (Az.: 4 C 529/16) berichtet die Zeitschrift «Deutsche Wohnungswirtschaft» des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland. In dem verhandelten Fall hatte ein Verbraucher einen Schlüsseldienst beauftragt, seine Tür zu öffnen. Darüber schloss er mit dem Schlüsseldienst auch einen Werkvertrag. Allerdings gab es darin keine Absprachen über den Preis. Nach getaner Arbeit fordert

Energiewende-Finanzierung in der Kritik

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Berlin - Strom wird für Deutschlands Haushaltskunden noch teurer. Nach der jüngsten Strompreisanalyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) steigt die Stromrechnung für einen Durchschnittshaushalt 2017 um mehr als einen Euro auf gut 85 Euro im Monat. Im Jahr 2000 musste der Haushalt mit 3500 Kilowattstunden Jahreverbrauch nur gut 40 Euro im Monat zahlen. Einen großen Anteil an der Preissteigerung haben nach der BDEW-Mitteilung staatliche Lasten zur Finanzierung der Energiewende und für den allgemeinen Haushalt: 2017 zahlen die Bürger danach mit ihrer Stromrechnung mehr als 35 Milliarden Euro für Steuern, Abgaben und Umlagen. Den größten Anteil hat mit 24 Milliarden Euro die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage). «Angesichts dieser Zahlen müs

Pflegekraft daheim: Privatleute haben Arbeitgeberpflichten

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Frankfurt/Main - Wer privat eine Pflegekraft einstellt, hat Arbeitgeberpflichten. «Das bedeutet zum einen, das der Pflegekraft Mindestlohn gezahlt werden muss», erklärt der Rechtsanwalt Martin Schafhausen aus Frankfurt. Der Mindestlohn beträgt seit dem 1. Januar 2017 8,84 Euro pro Stunde. Zum anderen müssen Privatleute die Pflegekraft bei der gesetzlichen Sozialversicherung anmelden. Diese umfasst Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die Unfallversicherung. Ob Lohnsteuer abzuführen ist, sollten private Arbeitgeber ebenfalls prüfen. Darauf weist der Zoll hin. Wer sich an diese Regeln nicht hält und jemanden schwarz beschäftigt, begeht eine Straftat. Das wird dem Gesetz zufolge mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe bestraft. Schafhaus