Existenzgründung: Die eigene Werbeagentur

Existenzgründung: Die eigene Werbeagentur kreieren

Für viele hochkarätige Kreative stellt sich irgendwann die Frage: Soll ich jetzt meine eigene Agentur gründen? Wer sie positiv für sich beantwortet hat, braucht mehr als eine gute Idee.

Das Wichtigste zuerst

Um eine Werbeagentur zu gründen und erfolgreich zu führen, genügt es nicht, Kreativpreise gesammelt und ein paar Jahre Berufserfahrung als Grafiker, Texter, Berater oder Screendesigner zu haben. Ein Werbefachmann mit eigener Agentur ist auch Geschäftsführer. Er muss ein Allrounder sein, der sich mit Betriebswirtschaft, Arbeits- und Steuerrecht ebenso gut auskennt wie in Gestaltung, Text, Konzeption und Social Media.

Hinzu kommt, dass ein Agenturgründer und Geschäftsführer ein sehr guter Kommunikator in eigener Sache sein muss: Im günstigsten Fall bringt er nicht nur potenzielle Kundenkontakte in die Agentur mit, sondern betreibt konsequent Networking zur Kundengewinnung – auf dem Golfplatz oder auf Branchentreffen ebenso wie in den Fachmedien und sozialen Netzwerken.

Da die Anforderungen an einen Werbeagentur-Geschäftsführer vielfältig sind und kaum vom Know-how einer Person allein abgedeckt werden können, ist ein Zusammenschluss mit gleichgesinnten Partnern eine realistische Option, ebenso wie ein Anschluss an bereits bestehenden Medienunternehmen.

Exzellente Kreation in eigener Sache

Wird Werbung in eigener Sache gestaltet, muss sie das hohe kreative Niveau der neuen Agentur wiederspiegeln. Das muss nicht gleich ein kostspieliger 30-sekündiger Werbespot sein: Kugelschreiber bedrucken lassen ist günstiger, und wenn dem Texter dazu ein genialer Claim einfällt, kann so ein Streuartikel durchaus die gewollte Werbewirkung entfalten. Wichtig ist, dass die Eigenwerbung zur Agentur passt – und in den Kommunikationskanälen geschaltet wird, in denen sie potenzielle Kunden erreicht.

Klein anfangen, groß herauskommen

Die Startinvestition in eine Agentur sind relativ gering: Um zu Beginn die Kosten niedrig zu halten, sind ein Homeoffice oder ein Raum in einer Bürogemeinschaft oft ausreichend. Kosten für die Erstausstattung (leistungsfähige Rechner, Drucker, Software, Kommunikationsmittel) können durch das Leasen der Geräte reduziert werden.

Entscheidend sind in der Anfangsphase die Eigenmittel: Sie müssen in genügendem Maß vorhanden sein, um die Anlaufphase bis zum ersten Auftrag zu überbrücken. Manchmal kann es auch passieren, das die Aussicht auf einen ersten Auftrag erst den Wunsch nach einer Agenturgründung aufkommen lässt.

Positionierung durch Spezialisierung

Früher war die Werbebranche grob in zwei Bereiche aufgeteilt: In den Siebzigern, Achtzigern und Neunzigern waren das die klassische Werbung sowie das Direktmarketing. Dazu kamen Zulieferer wie Fotografen, Media-Agenturen, Bildagenturen, Litho-Betriebe und Druckereien. Seit der Digitalisierung ist die Branche um einiges facettenreicher geworden und hat sich sehr gewandelt. Mit dem nötigen Know-how kann das hilfreich sein, um seine Nische im Markt zu finden: etwa als Spezialist für Pharma-Werbung, als Content-Agentur mit SEO-Erfahrung oder als kreativer Hotshop für Guerilla-Marketing.

 

Artikelbild: unsplash, kobu-agency, 387557

 

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