Essen für die Tonne

Kantinenessen genießt nicht den allerbesten Ruf. Allein in Schulen landet rund ein Viertel des Essens als Abfall in der Mülltonne. Gegen diese Verschwendung will das Forschungsprojekt "REFOWAS" (REduce FOod WASte) ankämpfen. Auf alle deutschen Ganztagsschulen hochgerechnet würde das rund 29.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr oder umgerechnet 22 Kilogramm pro Ganztagsschüler ergeben. Das entspräche einem Wertverlust von etwa 57,8 Millionen Euro, schätzen die Projektpartner vom Thünen-Institut, der Universität Stuttgart, dem Max Rubner-Institut und der Verbraucherzentrale NRW.

"Wenn man Lebensmittelabfälle in der Schulverpflegung spürbar reduzieren will, muss man die einzelnen Akteure mit ins Boot holen und schulspezifische Maßnahmen entwickeln", erklärt Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW. Konkret könnte eine bessere Kommunikation zwischen den Akteuren bedeuten, dass etwa das Servicepersonal die Mengen der Tellerreste an die Küchen rückmeldet. Im Laufe des Projekts werden Methoden erprobt, wie Abfallvermeidung effektiv umgesetzt werden kann. Die Beteiligten sollen auch durch die Einsparmöglichkeiten motiviert werden, die durch die gesteigerte Effizienz erreicht wird.

"Im REFOWAS-Projekt untersuchen wir die Ursachen von Lebensmittelverlusten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Daraus leiten wir Handlungsoptionen ab, sowohl bei der landwirtschaftlichen Urproduktion als auch beim verarbeitenden Gewerbe und dem Groß- und Einzelhandel", erläutert der Koordinator des Verbundvorhabens, Dr. Thomas Schmidt vom Thünen-Institut für Ländliche Räume. Laut den Forschern liegen die größten Einspar-Potenziale auf der Seite der Konsumenten. Daher sollte idealerweise jeder Haushalt daran arbeiten, seine Ökobilanz zu verbessern.

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(dpa)