Die Entstehung der amerikanischen Verfassung

Die Entstehung der amerikanischen Verfassung ist eine Geschichte, die von einigen Turbulenzen begleitet war. Die Kolonien des englischen Königreiches in der Neuen Welt strebten nach Unabhängigkeit, was das englische Königshaus nicht guthieß. Nach der Klärung des Konflikts, welcher durch die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten beendet wurde, musste eine Verfassung die Regeln des neuen Staates festlegen.

Die Entstehung der amerikanischen Verfassung

Dieser Wunsch bildete die Grundlage der Entstehung der amerikanischen Verfassung. Die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika trat am 17. September 1787 in Kraft. Sie legt die politische und rechtliche Grundordnung im Staat fest. Die dreizehn Kolonien des Staatenbundes während des Unabhängigkeitskrieges konnten nur eingeschränkt Entscheidungen treffen. Die zentrale Regierung bildete ein Kontinentalkongress, der sehr schwach war. Die Anerkennung dieses Kongresses von den anderen Staaten fiel sehr gering aus. Das hatte zur Folge, dass der Kontinentalkongress kaum Machtbefugnisse hatte. Wichtige Mitspracherechte wie das Erheben von Steuern, die Festlegung und Ausübung von Handelsrechten und die Durchsetzung geltender Gesetze blieben ihm verwehrt. Das war ein Zustand, der bereits nach fünf Jahren durch die Ausarbeitung einer Änderung der Konföderationsartikel verbessert werden sollte. Im September 1786 fand ein Treffen der Staaten des Bundes statt, bei welchem ein Verfassungskonvent gegründet wurde, das mit den Änderungen betraut wurde. Dieser Verfassungskonvent begann am 25. Mai 1787 mit seiner Arbeit. Die 55 Delegierten des Verfassungskonvents beschlossen, statt der Änderungen der Konföderationsartikel eine neue Verfassung auszuarbeiten. Die Öffentlichkeit wurde von den Tagungen des Konvents ausgeschlossen.

Die Federal Papers

Um die Vorschläge zur Verfassung verständlich zu machen und den neuen Inhalt derselben zu verteidigen, wurden die Federal Papers von James Madison, Alexander Hamilton und John Jay veröffentlicht. Viele Punkte in dem Entwurf der neuen Verfassung regten hitzige Debatten an. Besonders die Frage nach der Zusammensetzung und den Kompetenzen des Kongresses erhitzte die Gemüter. Madison vertrat die Ansicht des Virginia-Planes, der vorsah, dass ein aus zwei Kammern bestehendes Parlament geschaffen werden sollte, in welchem sich die Anzahl der Mitglieder an der Größe des jeweiligen Bundesstaates orientierte. Die Wahl der Mitglieder der zweiten Kammer sollte durch die Mitglieder der ersten Kammer erfolgen.

Der Connecticut-Kompromiss

William Paterson bezog mit dem New Jersey -Plan dahingehend Stellung, dass im Kongress weiterhin alle Staaten gleichberechtigt wären, dafür aber die Kompetenzen erweitert werden sollten. In beiden Vorschlägen herrschte Einigkeit in dem Punkt, dass die Gesetze des Kongresses vor den Gesetzen der Bundesstaaten stehen.
Der Connecticut-Kompromiss vom 27. Juni 1787 war die Lösung dieses Konflikts innerhalb des Kongresses. Er sah vor, dass zwei Kammern geschaffen werden, wobei die eine Kammer die im Virginia-Plan verhältnismäßige Beteiligung der Abgeordneten vorsah, während die andere Kammer aus einer gleichen Verteilung bestand. Die Kammern waren sich gegenüber gleichberechtigt.

Streitpunkt

Ein weiterer Streitpunkt bei der Entstehung der amerikanischen Verfassung war weiterhin die Rolle der ausführenden Gewalt. Hier stand vor allen Dingen die Frage, wer diese übernehmen und ausüben sollte. Im Endeffekt entschied man sich für den Einsatz von Wahlmännern, deren Aufgabe die Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten für jeweils vier Jahre ist. Die Aufgabe des Präsidenten bestand darin, den Kongress mit Hilfe eines Vetorechts zu kontrollieren und die Gesetze des Kongresses auszuführen.
Am 17. September 1787 beendete der Konvent seine Arbeit an der amerikanischen Verfassung.

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