Der neue Rat des Wasserstoffs

Bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen soll künftig Wasserstoff als Energieträger eine größere Rolle spielen und dafür stärker in den neuen Energiemix eingebunden werden. Für dieses langfristige Ziel haben jetzt in Davos 13 führende Unternehmen aus den Bereichen Energie, Verkehr und Industrie mit dem "Hydrogen Council" eine neue globale Initiative ins Leben gerufen. Um den Einsatz dieser umweltfreundlichen Technologie als wichtigen Bestandteil für die Energiewende zu etablieren will das neue Gremium künftig als "Wasserstoff-Rat" Politiker, Behörden und Unternehmen beraten sowie den Dialog mit der Öffentlichkeit und nichtstaatlichen Organisationen fördern.

Wasserstoff setzt bei seiner Nutzung kein Kohlendioxid (CO2) frei und kann so auch im Verkehr eine wichtige Rolle spielen, auf dem Weg zu einer deutlichen Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen. Fahrzeuge mit Elektroantrieb, die den Strom für ihren Elektromotor mit Hilfe einer Brennstoffzelle aus Wasserstoff erzeugen bieten in der Energiebilanz auch Vorteile gegenüber Elektroautos mit Batteriespeicher. Auf dem deutschen Markt werden mit dem Toyota Mirai und dem Hyundai ix35 bisher aber erst zwei Modelle mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie angeboten. Mit dem Honda Clarity FC soll dann schon bald eine dritte Limousine folgen.

Neben den Autobauern Toyota, Hyundai, Honda, Daimler und BMW haben sich als weltweit führende Energie- und Industrieunternehmen auch Air Liquide, Alstom, Anglo American, Engie, Kawasaki, Royal Dutch Shell, Linde und Total dieser Initiative angeschlossen. Die Mitglieder des Hydrogen Council erwirtschaften zusammen einen Umsatz von 1,07 Billionen Euro jährlich und beschäftigen weltweit 1,72 Millionen Mitarbeiter. Der Wasserstoff-Rat wird jeweils von zwei Vorsitzenden aus unterschiedlichen Branchen und Regionen vertreten. Aktuell sind das Air Liquide (Frankreich / Energiewirtschaft) und Toyota (Japan / Automobilbau).

Um weitere Impulse für die noch junge Technologie zu liefern, wollen die beteiligten Unternehmen ihre Investitionen für die Entwicklung von Brennstoffzellen und zur Nutzung von Wasserstoff von bisher jährlich 1,4 Milliarden Euro weiter ausbauen. Für das gemeinsame Ziel, mit Hilfe dieser Technologie die Energiewende zu beschleunigen und die Ziele für den Klimaschutz zu erreichen, erwartet man von der Politik allerdings ein klares Bekenntnis zur noch jungen Wasserstoffwirtschaft und Konzepte für Investitionen in die erforderliche Infrastruktur.

Von dem international ausgerichteten Wasserstoff-Rat erwartet man auch zusätzliche Impulse für das bereits auf europäischer Ebene etablierte "Hyfive"-Projekt (Hydrogen for Innovative Vehicles). An diesem Projekt sind 15 Unternehmen der Automobil- und Energiebranche beteiligt mit dem Ziel, auf europäischen Straßen die Einführung von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle zu fördern und gleichzeitig ein leistungsfähiges Netz von Wasserstoff-Tankstellen aufzubauen.

Hans-Peter Hauer / wid-en

Fotocredits: Hydrogen Council

(dpa)