Cyberkriminelle machen Unternehmen zu schaffen

Unternehmen in Deutschland sind zunehmend Gefahren aus dem Netz ausgeliefert. Cyberkriminelle nisten sich bis zu einem halben Jahr bei ihren Opfern ein – und nutzen die illegal erlangten Daten für Erpressung und Kompromittierung.

"Ein Angreifer liest ein halbes Jahr mit, was denn in diesen Netzen für Daten ausgetauscht werden mit dem Ziel interessante Daten abzugreifen und sie für den Auftraggeber nutzbar zu machen", erklärt Oberstaatsanwalt Markus Hartmann, Leiter der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW), im Interview mit dem Fachmagazin "BIP – Best in Procurement".

Der Gesetzeshüter berichtet auch von immer intelligenteren Methoden der Kriminellen. So würden hacker-Angriffe teils nicht auf das eigentlich anvisierte Unternehmen durchgeführt, sondern auf deutlich schlechter geschützte Zulieferfirmen. Über diesen Weg schleusen sich dann die Cyberkriminellen beim eigentlichen Zielobjekt – zum Beispiel mittels Viren und vermeintlicher Updates – ein und greifen Daten ab.

"Ein anderer Fall sind 'Innentäter'. Das sind häufig gekündigte Mitarbeiter oder Angestellte, die zur Konkurrenz wechseln und vorher noch eine 'digitale Mitgift' mitnehmen", sagt der Kölner Oberstaatsanwalt.

Laut Bundeskriminalamt (BKA) betrugen die Schäden durch Cyberkriminalität in Deutschland im vergangenen Jahr rund 71 Millionen Euro – allerdings müsse von einer enormen Dunkelziffer ausgegangen werden.

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(dpa)