Biogaseinspeisung – Investition in die Zukunft

Noch vor wenigen Jahren hat ein Trend im ländlichen Deutschland begonnen: immer mehr Höfe nutzen eine Biogasanlage dazu, durch die Vergärung von anfallender Biomasse Strom zu erzeugen. Das durch die Vergärung entstehende Gas wird dabei in einem Blockheizkraftwerk (entweder in Strom oder in Wärme umgewandelt und entweder auf dem eigenen Hof genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist.

Mehr und mehr zeichnet sich aber ab, dass diese mit hohen Anfangskosten verbundene Investition in Sand gesetztes Geld sein könnte. Gründe dafür sind vor allem in einer geänderten Förderungspolitik der Bundesregierung zu sehen, die besonders den Betrieb kleinerer Anlagen unrentabel macht.

Befürchtungen der Förderkürzungen machen die Runde

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz aus dem Jahr 2000 hat besonders nach der Novellierung 2004 den Betrieb von Biogasanlagen begünstigt. Jedem Bauern, der beispielsweise eine Einspeisung von Energie in das öffentliche Netz vornimmt, wird jedes eingespeiste Kilowatt mit rund 11 Euro vom Staat vergütet. Im Zuge des Atomausstiegs und des Ausbaus alternativer Energien konkurrieren aber seit kurzem immer mehr alternative Formen der Energiegewinnung um die öffentliche Subvention. Das könnte unter Umständen dazu führen, dass die gesetzten Normen von der Politik in fest budgetierte Töpfe überführt werden könnten, die dann nicht mehr nur die Betreiber von Biogasanlagen unterstützen würden. Ein Art Wettbewerb unter den alternativen Energien könnte entstehen, in denen große und leistungsfähige Windanlagen mit kleineren Biogasanlagen konkurrieren. Die Bauern befürchten, dass die Einspeisung von Biomethan hier unterliegen könnte.

Ausbau größerer Anlagen

Eine Reaktion darauf ist der Rückgang im Bau der kleineren Anlagen. Zwar wächst die Zahl der Biogasanlagen in der Republik kontinuierlich an, in der Qualität hat sich aber etwas verändert. Die Betreiber setzen immer stärker auf große Anlagen, die nicht mehr ausschließlich mit den am Hof anfallenden Ausgangsstoffen betrieben werden können. Im Durchschnitt produzieren die Biogasanlagen in Deutschland rund 350 Kilowatt Strom. Nach Expertenmeinung ist aber mindestens eine Förderleistung von rund 600 bis 700 Kilowatt Strom vonnöten, um eine Anlage effizient zu betreiben. Nach diesen Zahlen richten sich auch verstärkt die Bauern und setzten auf große Anlagen. Diese Anlagen werden in aller Regel mit Mais betrieben. In den vergangenen Jahren ist aber der Weltmarktpreis für die gelb-grüne Pflanze exponentiell gestiegen und liegt heute gut 50 Prozent höher als noch 2004. Wird also nun Mais für den Betrieb einer sehr großen Biogasanlage eingekauft, haben sich die Kosten in den vergangenen Jahren für die Beschaffung des Ausgangsmaterials erhöht, der Fördersatz ist allerdings weitgehend gleich geblieben. Damit ist der Betrieb einer Biogasanlage nun eine größere Herausforderung.

Der Prozess der Biogas-Produktion

Neben Mais werden aber auch Energiepflanzen, Bioabfall und andere Reststoffe aus der Nahrungsmittelproduktion verwendet wie Gras oder Gülle. Das im Fermenter aus den Ausgangsstoffen entstandene Biogas besteht zu 50 – 60 % aus Methan, mit dem die Verbrennungsmotoren laufen. Diese wiederum treiben den Generator an, der das Endprodukt, den Strom, erzeugt. Über 40 % der eingesetzten Energie wird in Strom umgewandelt, aber auch der überwiegende Teil der Restprodukte können nutzbringend eingesetzt werden.

Um hochwertiges Biogas herzustellen, sollten beim Maschinenbau modernste Verfahrens- und Messtechnik eingesetzt werden, etwa wirkungsvolle Durchflussmessung der Gasleitungen. Eine performante Durchflussmessung mit Flexim Durchflussmessern ist beispielsweise eine Möglichkeit, einen reibungslosen Ablauf der Produktion zu sichern.

Der Betrieb der Biogasanlagen immer noch wirtschaftlich lohnend

Auch wenn die Bauern mit Biomethan eine höhere Gewinnspanne erzielen könnten, wenn sie vom Gesetz her nicht dazu verpflichtet wären, das produzierte Gas noch in Strom umzuwandeln, rentieren sich die Biogasanlagen dennoch. Wer als Bauer in den Stromerzeugermarkt einsteigen will, sollte die Produktionsweise, seine Ausgaben, die staatlichen Subventionen und daraus folgend die Gewinnspanne jedoch gründlich durchplanen.

Foto: Thomas Otto – Fotolia

Werbung