Basics: Was ist die gesetzliche Rentenversicherung?

Für Arbeitnehmer in Deutschland besteht Sozialversicherungspflicht: Sie müssen unter anderem in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, dafür erhalten sie später Rentenzahlungen. Da es hier um den Lebensstandard im Alter geht, lohnt ein genauerer Blick auf die Funktionsweise.


Das Umlageverfahren: Renten aus heutigen Beiträgen finanziert

Die deutsche Rentenversicherung funktioniert nach dem Umlageverfahren. Der Rentenversicherer sammelt die Beiträge von den Versicherungsnehmern ein und zahlt sie direkt an die aktuellen Rentner aus. Die private Altersvorsorge legt das Kapital der Versicherten dagegen an den Finanzmärkten an und überweist die Rente später aus diesem angehäuften Vermögen, dies nennt sich im Unterschied zum Umlageverfahren kapitalgedecktes Verfahren. Die gesetzliche Rentenversicherung fällt durch weitere Besonderheiten auf, etwa durch die Beteiligung der Arbeitgeber. Momentan liegt der Beitragssatz bei 18,9 % des jeweiligen Einkommens. Arbeitnehmer müssen nur die Hälfte stemmen, bei einem Gehalt von 1000 Euro zum Beispiel 94,50 Euro. Der Arbeitgeber zahlt weitere 94,50 Euro. Diesen Anteil berechnet die Rentenversicherung bis zu den aktuell gültigen Beitragsmessungsgrenzen, für darüber hinaus gehendes Einkommen zieht sie keine weiteren Beträge an. 2014 liegen die Grenzen bei 5.950 Euro im Westen und 5.000 Euro im Osten.

Sinkendes Rentenniveau: Reicht die Rente später?

Aus den Beitragszahlungen ergeben sich die Rentenleistungen. Die Rentenversicherung legt dazu das jeweils gültige Durchschnittseinkommen zugrunde und verteilt auf dieser Basis Entgeltpunkte. 2014 beträgt die Bezugsgröße 2.765 Euro Monatseinkommen im Westen und 2.345 Euro im Osten. Wer ein Jahr lang exakt so viel verdient, bekommt einen Entgeltpunkt zugeschrieben. Dieser Entgeltpunkt bedeutet aktuell 28,14 Euro Rente in Westdeutschland und 25,74 Euro in den östlichen Bundesländern. Darüber hinaus gibt es für bestimmte Lebensleistungen Extra-Entgeltpunkte, vor allem für die Erziehung von Kindern. Insgesamt enttäuschen die Leistungen mittlerweile, aufgrund des demografischen Wandels hat der Gesetzgeber mehrmals die Leistungen eingeschränkt. So bekommen Jüngere erst mit 67 Jahren ihre Rente, früher lag der Renteneintritt bei 65 Jahren. Zudem sinkt die Rentenhöhe, sie sichert längst nicht mehr den Lebensstandard. Sie sollten deshalb privat für ihr Alter sparen. Mit Riester- und Rürup-Renten gibt es staatlich geförderte Modelle, wichtige Tipps erhalten Sie bei einer Finanzberatung.

Gesetzliche Rente nur noch als Basis

Früher verließen sich die Menschen auf die gesetzlichen Leistungen, sie sicherten bei allen den Lebensstandard. Heute trifft dies nicht mehr zu, vielen droht sogar Altersarmut. Deswegen sollten Arbeitnehmer frühzeitig eine private Altersvorsorge als Ergänzung betreiben.

Foto von: dresden – Fotolia

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